OPC Traubenkernextrakt
Alle schwärmen von OPC: Aber welche Wirkung hat es?

OPC soll gesund, jung und schön machen – fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Wir schauen uns den Stoff, der aus den Trauben kommt, mal genauer an
Traubenkernextrakt OPC: Gesundheit aus Weintraubenkernen?
Foto: svf74 / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was ist OPC?
  • Wo kommt OPC vor?
  • Wobei soll das Traubenkernextrakt helfen?
  • Was sagen Studien über OPC?
  • Welche Nebenwirkungen kann OPC haben?
  • Was sollte man bei der OPC-Einnahme beachten?
  • OPC allein ist nicht die Lösung

Beim Traubenessen spuckst du sie immer aus, und jetzt erzählen wir dir, dass in Traubenkernen das Geheimnis von Gesundheit und Schönheit stecken soll? Tja, nun. Überprüfen wir diesen Trend doch mal.

Als Kapsel, Pulver, Tabletten oder Tropfen: Das oft als OPC bezeichnete Traubenkernextrakt findet sich inzwischen in vielen Formen und Farben in Drogerien und Apotheken. Und so vielseitig seine Erscheinungsform, so verschieden soll es auch wirken und dich damit rundum gesünder machen. Was ist da dran? Wir klären auf.

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Was ist OPC?

Kleiner Crash-Kurs in Chemie gefällig? Die Abkürzung OPC steht für Oligomere Proanthocyanide, das sind sekundäre Pflanzenstoffe. OPC gehört des weiteren zu den Antioxidanzien, das bedeutet, dass es freie Radikale im Körper neutralisieren kann.

Freie Radikale? "Diese schädlichen Moleküle lösen einen sogenannten oxidativen Stress in Körperzellen aus und führen so zu vielen Krankheiten und zu Zellalterung", beschreibt Johanna Brenke, Ökotrophologin im medicum Hamburg, einem Zentrum für Ernährungsmedizin & Prävention. "OPC ist eins der stärksten Antioxidanzien gegen die Radikale", erklärt sie. Oder einfach gesagt: Freie Radikale machen Zellen kaputt, OPC macht freie Radikale kaputt.

OPC werden in verschiedenen Formen angeboten, zum Beispiel:

Wo kommt OPC vor?

Häufig wird OPC auch Traubenkernextrakt genannt, weil in diesen Samen besonders viel von dem Pflanzenstoff drinsteckt, etwa 30 Milligramm pro 100 Gramm (wobei das bei natürlichen Kernen schwanken kann). Etwa genauso viel steckt übrigens auch in reinem Kakaopulver.

"Aber auch in der Haut von roten Trauben und Erdnüssen, in Kokosnüssen, Äpfeln, Cranberries und Vollkornprodukten kommt OPC vor", so die Ernährungswissenschaftlerin. In geringeren Konzentrationen kommt es auch noch in anderem Obst und Gemüse vor, außerdem steckt es in Rotwein oder Gingkoblättern. Zum Vergleich: In einer einzelnen Kapsel des Nahrungsergänzungsmittels stecken zwischen 140 und 400 Milligramm.

Wobei soll das Traubenkernextrakt helfen?

Freie Radikale, die unter anderem durch Umweltgifte, aber auch durch ganz normale Stoffwechselprozesse entstehen, können quasi im ganzen Körper Zellen beschädigen. "Das kann wiederum zu verschiedenen Krankheiten wie Bluthochdruck oder Alzheimer führen und lässt die Haut altern", erklärt Brenke. OPC soll laut Werbung gesund, jung und schön machen, indem es diesen freien Radikalen entgegenwirkt. Das soll die Gefäße elastischer machen (hilft gegen Bluthochdruck), das Gehirn mit genug Nährstoffen versorgen (vermeidet Alzheimer) und den Alterungsprozess der Haut verlangsamen (Anti-Aging-Effekt und Strahlehaut).

Aber nicht nur das: Weil bei entzündlichen Krankheiten wie Rheuma, Darmkrankheiten oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis auch Radikale entstehen, soll OPC das Ausmaß solcher Probleme eindämmen können. "Außerdem kann es sein, dass die allgemein gesünderen Körperzellen auch resistenter gegen weitere Krankheiten sind", beschreibt die Ernährungsberaterin. Daher kommen auch Gerüchte über OPC, dass es sogar gegen Krebs und HIV helfen soll. "Allerdings bedeutet den Körper zu unterstützen nicht, eine Krankheit wie AIDS auch zu heilen", betont sie.

Was sagen Studien über OPC?

OPC soll also den Körper insgesamt gesünder und fitter machen, jedenfalls wenn du es auf natürliche Weise z.B. als Weintrauben zu dir nimmst, das haben frühe Studien beschrieben. Aber bewirkt mehr auch mehr? Wie viel davon ist auch wissenschaftlich belegt? "Insgesamt sind Antioxidanzien noch nicht erschöpfend untersucht worden, vor allem fehlen explizite Studien über das sehr konzentrierte OPC als Nahrungsergänzungsmittel", so Brenke. So sieht die Studienlage derzeit aus:

  1. Im Reagenzglas konnten Zusammenhänge von Polyphenolen (der Oberkategorie von OPC) und einem geringeren Vorkommen von freien Radikalen festgestellt werden.
  2. In einigen Tierversuchen wurden einige positive Wirkungen von OPC beobachtet. Zum Beispiel wurde in Studien mit Mäusen nachgewiesen, dass OPC bei ihnen entzündungsfördernde Enzyme hemmen und so eine allergische Reaktion verhindern kann. Andere Tierversuche zeigten, dass OPC den Blutdruck senken, Dickdarmkrebszellen sind langsamer wachsen lassen und Alzheimer-Symptome verzögern konnten.
  3. Die meisten Vermutungen über die Wirkungen konnten aber noch nicht eindeutig belegt, langfristig getestet oder von Reagenzgläsern und Tieren auf den Menschen übertragen werden.
  4. Außerdem gibt es andere Studien, die darauf hindeuten, dass zu viele Antioxidanzien oder zu wenig freie Radikale dem Körper schaden können und zum Beispiel einige Krebsarten begünstigen können.
  5. Es ist unklar, wie viel der Körper von dem isolierten und hochkonzentrierten OPC in Nahrungsergänzungsmitteln aufnehmen kann und was mit dem Rest genau passiert.

Deshalb scheiden sich die Geister unter den Experten, ob man überhaupt isolierte Antioxidanzien einnehmen sollte, einige empfehlen sie nur in akuten Situationen, andere raten sogar klar davon ab.

Welche Nebenwirkungen kann OPC haben?

So dünn die Studienlage zu den positiven Effekten von OPC, so dünn ist sie auch über die Nebenwirkungen. Besonders vorsichtig sollten aber einige Risikogruppen sein: "Schwangere und Stillende sollten sowieso mit ihrer Ernährung aufpassen, ihnen rate ich deshalb von einer Einnahme von isoliertem OPC ab", so Brenke.

Krebspatienten sollten grundsätzlich vorsichtig sein mit Suppelmentierungen: Einige Studien deuten darauf hin, dass Antioxidantien die Metastasierung einiger Tumorarten, wie z.B. bei einem Melanom, begünstigen.

Auch wenn du Probleme mit deinem Blutdruck hast, solltest du vorher zumindest mit einem Arzt über Wechselwirkungen sprechen, immerhin soll OPC ja auch den Blutdruck senken. Überhaupt sollten Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Stoffwechselproblemen ihre Ernährung immer von Experten betreuen lassen. Was bei einer langfristigen Überdosis von Traubenkernextrakt passiert oder was für andere Nebenwirkungen es bei diesem speziellen Stoff geben kann, ist noch nicht bekannt.

Was sollte man bei der OPC-Einnahme beachten?

Obwohl bisher noch nicht so viel über die Wirkung von OPC bekannt ist, gibt es trotzdem einige Dinge, die helfen, eine sicherere Anwendung zu gewährleisten. Brenke beantwortet deshalb einige Fragen zur Einnahme:

  • Wie viel Traubenkernextrakt am Tag ist sinnvoll? Wenn du gerade in keiner Belastungsphase steckst, rät die Ernährungswissenschaftlerin zu einer Dosierung von etwa 1-2 Milligramm OPC pro Kilo Körpergewicht. In den meisten Tabletten steckt schon deutlich mehr drin. Schon mit einem Apfel, ein paar Nüssen und einem Stück dunkler Schokolade kannst du deinen Tagesbedarf ganz gut decken.
  • Welche Einnahmezeit? "Bei akuten Beschwerden, Stress oder einem Krankheitsschub kann man auch mal 400 Milligramm täglich zu sich nehmen", so Brenke. Nach dieser Zeit von meist einigen Tagen sollte man aber auch zügig wieder herunterschrauben und nicht einfach dauerhaft die Pillen schlucken.
  • Wann soll OPC eingenommen werden? Auf nüchternen Magen verarbeitet der Körper die Nährstoffe oft effizienter, also nimmst du das Traubenkernextrakt am besten morgens vor dem Essen. Auf Milchprodukte solltest du danach noch eine Weile verzichten, weil diese die Aufnahme des Stoffes hemmen könnten.
  • Welches OPC ist das beste? Ob du Traubenkernextrakt als Pulver, Kapsel oder sonst wie einnimmst, ist laut Brenke nicht so relevant. "Wichtiger ist, dass das Produkt von guter Qualität ist, um eventuelle Füll- oder Schadstoffe auszuschließen", warnt sie. Also wenn schon Nahrungsergänzungsmittel, dann möglichst mit dem sechseckigen Bio-Siegel.

OPC allein ist nicht die Lösung

"Man darf nicht davon ausgehen, dass Nahrungsergänzungsmittel einen ungesunden Lebensstil ausgleichen", betont die Ernährungsberaterin. Für gesund, jung und schön musst du dich also weiterhin ausgewogen ernähren. Dann kommst du vermutlich auch ganz von allein auf deine Tagesdosis OPC, ohne mit Pillen nachhelfen zu müssen.

"Es ist im Normalfall immer ratsamer, OPC und andere Nährstoffe über die Ernährung aufzunehmen statt über Tabletten", rät Brenke. So riskierst du auch keine Überdosis oder eventuelle Nebenwirkungen und bekommst gleichzeitig ein ganzes Paket an anderen guten Nährstoffen. Nahrungsergänzungen sollten nur bei einem konkreten Anlass und nach einem ärztlichen Gespräch genommen werden.

Generell raten wir dir: Nimm dich in Acht vor "Allheilmitteln" und "Jugendelixieren". Erstens sind das oft mindestens fragwürdige Werbeversprechen, zweitens kann ein gesunder Lebensstil einfach durch nichts ersetzt werden. OPC-Tabletten sind also keine Ausrede für zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Fast Food, für Rauchen oder Bewegungsmangel!

In der Menge, in der Antioxidanzien wie OPC in einer ausgewogenen Ernährung vorkommen, scheinen sie durchaus sinnvoll und gesund zu sein. Ob Nahrungsergänzungsmittel da besser oder vielleicht sogar schlechter sind, weiß man derzeit aber noch nicht. Am besten ernährst du dich gesund und fragst bei konkreten Anlässen immer zuerst Experten.

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