Wenn sie etwas macht, dann macht sie es extrem. Zuerst futterte sich Christin in nur 3 Monaten 30 Frustkilos an. Aber mit gleicher Konsequenz trainierte sie die – und sogar noch 10 Kilo mehr – wieder ab. Dabei halfen ihr Springseil, Krafttraining und ein neues Ernährungsbewusstsein.
„Ich gehörte immer schon zu denjenigen, die dicker werden, wenn sie Essen nur ansehen. Ich habe deshalb viel Sport machen müssen, um nicht zuzunehmen“, erinnert sich die Auszubildende. Und dann kam eins zum anderen.
Extrem unzufrieden
Es war eine Zeit voller Unzufriedenheit. Verletzungsbedingt musste sie pausieren, und unglücklich mit ihrem damaligen Studienfach war sie auch. „Vorher hatte ich schon etwas anderes studiert. Die Angst davor, noch einmal zu wechseln, war groß.“ Ihre Verunsicherung äußerte sich in Fressanfällen und ungesundem Essverhalten. Abends ging sie mit ihrem Freund ständig zum Mexikaner oder in einen Imbiss und aß XXL-Portionen. Bevor’s ins Bett ging, gab’s noch eine Tiefkühlpizza, gefolgt von Chips und Schokolade auf der Couch. Das Ergebnis war nach 3 Monaten kaum mehr zu übersehen: Bei einer Größe von 1,64 Metern wog sie 96 Kilo. Klamotten passten ihr nur noch in Größe 48.
Extrem konsequent
Als die junge Frau am 22. Februar 2012 die Zusage erhielt, eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin machen zu können, legte sich ein Schalter um: „Ich fastete wie jedes Jahr, verzichtete also 6 Wochen auf Kaffee, Süßigkeiten, Fleisch und aß nach
17 Uhr nichts mehr. Aber diese Zusage bewirkte mehr. Ich wollte meine Ausbildung schlank beginnen.“
Extrem sportlich
Statt zu studieren machte sie exzessiv Sport: jeden Tag 6 bis 8 Stunden. „Morgens Yoga, dann stieg ich auf mein Trainingsrad. Nachmittags schwamm ich eine Stunde, dann spazierte ich stramm eine große Runde. Abends ging ich zum Krafttraining oder Laufen.“
Extrem gesund
Zusätzlich stellte sie ihre Ernährung um und wurde Vegetarierin. „Ich startete in den Tag mit einem Gemüse-Smoothie. Der sättigt lange und enthält viel Eisen. Zum Mittagessen gab’s Salat und abends häufig einen Eiweißshake mit Hafermilch.“ Ihr Hausarzt entdeckte in der Zeit noch einen Grund für ihre Figurprobleme: Christin litt unter einer Schilddrüsenunterfunktion, die oft mit einer starken Gewichtszunahme einhergeht und medikamentös behandelt werden muss.
Extrem glücklich
7 Monate später begann Christin – wie geplant mit 56 Kilo und Kleidergröße 38 – ihre Ausbildung. Dort kennen sie alle nur schlank. Frühere Schulkameraden stehen dagegen oft ratlos vor ihr. „Denen muss ich erst meinen Namen sagen, damit sie wissen, wer ich bin“, sagt sie lachend.