Dass regelmäßige Bewegung wichtig ist, steht außer Frage. Doch wer wirklich fit bleiben will, sollte auch das Dehnen nicht vernachlässigen. Denn Stretching fördert die Mobilität und hilft, den Körper flexibel zu halten. Und mal Hand aufs Herz: Wer achtet wirklich regelmäßig darauf, sich beim Workout, Laufen oder auch nach einem langen Arbeitstag, den man sitzend im Büro verbracht hat, ausreichend zu dehnen?
In Fitness-Studios und Wellnessbereichen hört man jetzt immer öfter den Begriff "Assisted Stretching". Aber was verbirgt sich dahinter und warum ist es so beliebt? Hier erfährst du alles über den neuen Stretching-Trend aus den USA.
Was ist Assisted Stretching?
Beim Dehnen geht es darum, die Beweglichkeit eines oder mehrerer Gelenke zu erhalten oder zu vergrößern. Der Unterschied beim Assisted Stretching ist nun, dass dich jemand aktiv bei den Dehnübungen unterstützt, um die Wirkung des Dehnens zusätzlich zu intensivieren und somit effektiver zu gestalten.
Beim Assisted Stretching können nämlich Muskeln gezielter gelockert werden und du kannst Dehnpositionen erreichen, die alleine möglicherweise nicht erreichbar wären. Zusätzlich musst du nicht einmal selbst Kraft aufbringen, sondern kannst das deinem Gegenüber überlassen und dich voll und ganz entspannen.
Darum ist Assisted Stretching so beliebt
Assisted Stretching liefert zahlreiche Vorteile:
- Gezielte Entspannung: Durch die geführten Bewegungen lassen sich Muskelverspannungen effektiv lösen, ohne dass du selbst aktiv Spannung aufbauen musst.
- Bessere Haltung: Regelmäßiges Assisted Stretching kann einseitige Belastungen ausgleichen und so zu einer aufrechteren Körperhaltung beitragen.
- Mehr Beweglichkeit: Unterstützte Dehnungen ermöglichen größere Bewegungsradien und fördern langfristig die Flexibilität von Muskeln und Gelenken.
- Fördert die Regeneration: Nach dem Training hilft die Methode, die Muskulatur zu entspannen und die Erholung zu beschleunigen.
- Verringertes Risiko für Verletzungen: Assisted Stretching kann das Risiko für Überlastungen und Zerrungen senken
- Verbesserte Durchblutung: Die sanften Dehnimpulse regen den Stoffwechsel in den Muskeln an und können das Gewebe besser mit Sauerstoff versorgen.
- Abbau von Stress: Wer sich führen lässt, kann leichter abschalten. Assisted Stretching löst gezielt Verspannungen und dadurch auch Stress, was sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirken kann.
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Für wen eignet sich der Stretching-Trend?
Assisted Stretching eignet sich für diverse Personengruppen: Zum einen natürlich für Sportlerinnen, die ihre Leistung verbessern oder Verletzungen vorbeugen wollen - auf der anderen Seite aber auch für Personen, die im Alltag viel sitzen und ihre Beweglichkeit verbessern wollen.
Falls du jedoch unter bestimmten gesundheitlichen Beschwerden leidest, solltest du diese mit einer Fachperson vorher abklären. Auch schnelle und ruckartige Bewegungen haben beim Assisted Stretching nichts zu suchen. Um eine falsche Ausführung zu verhindern, ist es sinnvoll, einen Stretching-Kurs in einer Einrichtung zu buchen und die Technik von geschultem Fachpersonal ausführen zu lassen. Außerdem sollte der Stretching-Trend natürlich nicht deine aktuelle Workout-Routine ersetzen, sondern lediglich dein Training ergänzen.
Die Forschung zeigt: Assisted Stretching kann die Beweglichkeit auch im Alter verbessern
Eine Studie der University of Miami zeigte, dass schon 8 Wochen gezieltes Active-Assisted Stretching, also Dehnen mit sanfter Unterstützung, spürbare Effekte auf den Körper und Alltag älterer Menschen haben können. Seniorinnen und Senioren, die 2-mal pro Woche ein 30-minütiges Dehnprogramm absolvierten, verbesserten nicht nur ihre Beweglichkeit, sondern auch Kraft, Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die keine körperlich aktive Intervention erhielt, zeigten sich deutliche Fortschritte in nahezu allen Tests.
Das Fazit der Forschenden: Assisted Stretching kann bis ins hohe Alter helfen, die Mobilität zu erhalten, Alltagsbewegungen zu erleichtern und das Wohlbefinden zu steigern.
Wie oft sollte man Assisted Stretching machen?
Wie häufig du Assisted Stretching einplanen solltest, hängt von deinen persönlichen Zielen, deiner aktuellen Beweglichkeit und deinem Aktivitätslevel ab. Grundsätzlich gilt jedoch: Regelmäßigkeit bringt die besten Ergebnisse.
Wenn du lediglich deine Beweglichkeit verbessern möchtest, sollten 1-2 Sessions pro Woche schon ausreichen, um deine Verspannungen zu lösen. Falls du deinen Bewegungsradius jedoch deutlich erhöhen möchtest, beispielsweise für bestimmte Sportarten, solltest du eher 2-3 Einheiten pro Woche anpeilen. Gerade für Spitzensportler:innen oder intensives Training könnten mehrere Sessions pro Woche hilfreich sein.





