Bei Energy-Drinks soll der Name Programm sein. Zumindest versprechen sie das in der Reklame. Die süßen Getränke sollen wach machen und sogar die Leistung steigern. Unter den Begriff zählen alle alkoholfreien Drinks, die durch einen Mix aus Koffein, Zucker und andere Zutaten diesen Effekt versprechen.
Doch stimmt das? Eines vorweg: Ganz ohne Bedenken solltest du die Energiebomben nicht genießen. Wir verraten, was wirklich hinter dem Versprechen steckt und welche natürlichen Alternativen viel besser und vor allem gesünder sind.
In diesem Artikel:
- Die Wirkungen von Energy-Drinks
- Nebeneffekte von Energy-Drinks
- Nebenwirkungen von Energy-Drinks: Energie mit Folgen
- Koffein, Zucker und Co.: Inhaltsstoffe von Energy-Drinks
- Gesund oder ungesund?
- Sind zuckerfreie Energy-Drinks gute Alternativen?
- Energy-Drinks für den Sport: Keine gute Energiequelle
- Energy-Drinks zum Abnehmen: Absolutes No-Go!
- Natürliche Energy-Drinks
- Energie-Drinks selber machen: Gesunde Power-Rezepte
Welche Wirkung haben Energy-Drinks?
Wenn der Kreislauf in den Keller sackt, sich Müdigkeit breit macht und so gar nichts mehr geht, greifen heutzutage viele Menschen zu Energy-Drinks. Denn die sollen den Organismus pushen und einen Energieschub liefern.
Für diese Wirkung sind vor allem Koffein und Zucker verantwortlich. Der Wachmacher Koffein regt sowohl Nervenzellen im Gehirn, als auch den Kreislauf an. Das Herz schlägt schneller, so dass Blutdruck und Puls steigen. Die Atmung wird beschleunigt, die Blutgefäße weiten sich. Kurz gesagt: der gesamte Organismus wird angeheizt. Und wenn deine Zellen besser durchblutet werden, fühlst du dich wacher und bist konzentrationsfähiger.
Bis du davon etwas spürst, dauert es rund 30 bis 40 Minuten. So lange braucht Koffein, um in den Blutkreislauf zu gelangen. Und weil Koffein geschmacklich ziemlich bitter ist, wird das Getränk mit jeder Menge Zucker überdeckt. Er ist auch der eigentliche Energielieferant. Als Ein- oder Zweifachzucker, wie er in Energy-Drinks vorkommt, wandert er extrem schnell ins Blut, so dass dein Blutzuckerspiegel innerhalb kürzester Zeit ansteigt. Et voilá: ein Energiehoch.
Welche Effekte haben Energy-Drinks noch?
Der Energieschub kommt allerdings nicht alleine. Denn dein ganzer Körper wird besser durchblutet. Das hat unterschiedliche Folgen im ganzen Organismus, die wir hier kurz erläutern.
Beginnen wir bei den Gehirnzellen. Werden diese mit mehr Blut versorgt, kann das die Gehirnleistung und somit auch die Konzentration steigern. Außerdem: Wach denkt es sich meist doch leichter. Durch den höheren Herzschlag steigen Blutdruck und Puls, was deinen Kreislauf und Stoffwechsel auf Touren bringt. Infolgedessen könnte dir auch wärmer werden. So schön das alles klingt – all diese tollen Effekte haben leider einen entscheidenden Haken. Dazu mehr im folgenden Absatz.
Was sind die Nebenwirkungen von Energy-Drinks?
Den Energieschub gibt es durch den rasanten Anstieg des Blutzuckerspiegels. Kein Wunder bei der Menge Zucker, die in so einer Dose steckt. Lange hält dieser Effekt jedoch nicht an. Mindestens genauso schnell stürzt dein Blutzuckerspiegel in den Keller und ist meist noch niedriger als zuvor. Die Zuckerdosis ist nämlich nach rund einer Stunde verbraucht. Das wars dann mit der Energie. Zurück bleiben Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Zeit für die nächste Dose Energie. Du siehst schon – ein Kreislauf, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.
Das hat Folgen. Der Zucker liefert Unmengen an Kalorien, was sich bei vermehrtem Verzehr auf den Hüften bemerkbar macht. Außerdem ist ein Auf und Ab des Insulinspiegels für lästige Heißhungerattacken verantwortlich. (Mehr: So wirkt Zucker im Körper.)
Doch es gibt viel schwerwiegendere Nebenwirkungen. Für dein Herz-Kreislauf-System ist vor allem die hohe Dosis Koffein problematisch. Wird dein Organismus ständig auf Trab gehalten, können Schlafstörungen, Herzrasen, Unruhe, Nervosität, Übelkeit, Kopfschmerzen und sogar Herzrhythmusstörungen folgen.
Koffein, Zucker, usw.: Welche Inhaltsstoffe haben Energy-Drinks?
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Energy-Drinks sind Koffein und Zucker. Denn ohne die beiden würde die versprochene Wirkung ausbleiben. Daneben stehen auf der Zutatenliste exotische Namen wie Taurin, Inosit und Glucoronolacton. Alle 3 Substanzen produziert dein Körper aber auch selbst.
Taurin ist die zweithäufigste körpereigene, also nicht-essenzielle Aminosäure und muss somit nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Unter anderem kontrolliert sie das Volumen der Körperzellen und reguliert die Calciumaufnahme. Die belebende Wirkung von Taurin hält sich als hartnäckiger Mythos, der wissenschaftlich jedoch nicht belegt ist.
Inosit entsteht beim Stoffwechsel, fungiert im Körper als Übermittler von Signalen und ist an der Calciumverarbeitung beteiligt.
Glucoronolacton ist eine körpereigene Substanz, die Entgiftungsprozesse in Gang bringt. In Energy-Drinks soll sie die wiederkehrende Müdigkeit herauszögern. Aber auch hier gilt: Nachgewiesen ist diese Wirkung nicht.
Obendrauf gibt es noch ein bisschen Vitamin C und ein paar B-Vitamine. Doch reicht das aus, um Energy-Drinks als gesund durchgehen zu lassen oder wird damit nur ihr Image ein bisschen aufpoliert?
Energy-Drinks: Gesund oder ungesund?
Mit dem Blick auf die Zutaten und deren Wirkungen, können wir deine Vermutung sicherlich nur bestätigen: Gesund ist dieser Koffein-Zucker-Cocktail nämlich nicht. Vor allem nicht in rauen Mengen genossen.
In einer Dose mit 250 ml stecken durchschnittlich 80 bis 100 Milligramm Koffein, was ungefähr einer Tasse Kaffee entspricht. Klingt erst einmal halb so wild. Bis zu 200 Milligramm täglich sollen nämlich unbedenklich sein. Einen ganz genauen Wert gibt es jedoch nicht. Denn jeder Mensch reagiert anders auf den Wachmacher.
Hinzu kommt, dass sich dein Körper auf Dauer an das vermeintliche Aufputschmittel gewöhnt, so dass er immer mehr benötigt, um die gewünschte Effekte zu zeigen – Nebenwirkungen inklusive.
Noch problematischer ist die riesige Menge Zucker. Die WHO empfiehlt maximal 10 Prozent des Energieumsatzes damit zu decken. Für Frauen sind das bei einer Tageszufuhr von 2000 Kalorien rund 50 Gramm. Eine 250 ml Dose bringt es schon durchschnittlich auf 75 Gramm. Und meist bleibt es dann doch nicht bei den 250 Millilitern. Damit lädst du dir Unmengen Extra Kalorien auf. Da können nicht mal die Vitamine noch etwas retten. Die solltest du deinem Körper auch unbedingt lieber durch Lebensmittel mit Mehrwert liefern, sprich Obst und Gemüse. Gesund ist hier also wirklich nichts.
Sind zuckerfreie Energy-Drinks gute Alternativen?
Da es sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass eine hohe Zuckerzufuhr gesundheitlich bedenklich ist, bieten die meisten Marken ihre Energy-Drinks auch als Light Version (also ohne Zucker) an. Am Geschmack soll sich jedoch nichts ändern. Deshalb wird mit Süßungsmitteln und Aromen nachgeholfen. (Hier liest du die Wahrheit über Light-Getränke.)
Das bringt zwar weniger Kalorien, hat aber auch einen Haken. Durch den süßen Geschmack stellt sich dein Körper auf einen Energieschub ein. Den bekommt er jedoch nicht und verlangt immer mehr. Da wird aus dem einen Drink schnell ein zweiter. Ergo: noch mehr Koffein und noch mehr Lust auf Kalorien. Mögliche Folge: Heißhunger. Eine gute Alternative sind die zuckerfreien Energy-Drinks also nicht.
Warum sind Energy-Drinks keine gute Energiequelle für den Sport?
Energie für den Sport klingt erst einmal einleuchtend. Mehr Energie bedeutet mehr Leistung und das wiederum größere Erfolge. In der Theorie ja, in der Praxis funktioniert das allerdings nur bedingt. Die Meinung und Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien gehen hier auseinander.

- Trainingsplan
- Zugang zu Fitnessstudio nötig
- 55 effektive Übungen
- 9 optimierte Workouts
- 45 Seiten PDF, auf allen Geräten abrufbar
Du bist bereits Kundin? Dann logge dich hier ein.
Nach erfolgreicher Zahlung erhältst du eine E-Mail mit einem Download-Link. Solltest du Fragen haben, sende eine Nachricht an fitness-shop@motorpresse.de.
Eindeutig positive Wirkungen auf Sportler dank Energy-Drinks können kaum nachgewiesen werden. Wenn, dann sind diese auf die zusätzliche Energie in Form von Zucker zurückzuführen. Doch die gibt es auch mit Hilfe anderer Lebensmittel, die weitaus gesünder sind und von denen dein Körper mehr profitiert. Stichwort: gesunde Carbs. (Oder durch diese 8 Tipps für mehr Energie im Alltag.)
Als Durstlöscher während des Sports fallen Energy-Drinks definitiv durch. Beste Quelle hierfür ist immer noch Wasser. Auch als Post-Workout-Getränk sind sie nicht geeignet. Wer Muskeln aufbauen möchte, muss den Körper mit Proteinen versorgen. Bei Ausdauersportlerinnen müssen die Energiereserven mit Hilfe von guten Kohlenhydraten aufgefüllt werden und Zucker gehört definitiv nicht dazu.
Helfen Energy-Drinks beim Abnehmen?
Du ahnst es schon: Wer abnehmen möchte, sollte von Energy-Drinks tunlichst die Finger lassen. Zwar verbrennt ein aktiver Stoffwechsel mehr Kalorien, aber das gilt auch nur bedingt. Außerdem lädst du dir durch den immens hohen Zuckergehalt die Kalorien in doppelter Menge wieder drauf.
Wer denkt, mit Hilfe der Light-Version das Hüftgold schmelzen zu lassen, liegt auch hier weit daneben. Denn anstatt den Drang nach Süßem zu befriedigen, verlangt dein Körper durch die Süßungsmittel und die künstlichen Aromen nach immer mehr. Abnehmen? Fehlanzeige! Es gibt jedoch andere Getränke, mit denen du deinen Stoffwechsel und Kreislauf ordentlich in Schwung bringst.
Welche natürlichen Energy-Drinks gibt es?
Das Geheimnis gesunder Energy-Drinks sind natürliche Wachmacher, die Stoffwechsel und Kreislauf anheizen. Sie regen auf natürliche Art deine Durchblutung an und sorgen so für den Energiekick. Im Gegensatz zu den süßen Koffein-Zucker-Cocktails eignen sich diese gesunden Getränke auch zum Abnehmen, da sie viel weniger Kalorien enthalten.
Bestes Beispiel ist Ingwer. Die scharfe Knolle lässt sich wunderbar als Tee zubereiten. Grüner, schwarzer und Mate Tee fallen ebenfalls in die Kategorie der natürlichen Anheizer. Sie enthalten Teein, das im Gegensatz zu Koffein viel länger wirkt. Übrigens lassen sich aus abgekühltem Tee leckere Kaltgetränke herstellen. (Geheimtipp: So kann man mit Ingwer-Wasser abnehmen.)
Als gesunde Energiequellen eignen sich zum Beispiel auch Smoothies aus Obst und Gemüse. Hier gibt es neben dem Fruchtzucker viele Vitamine obendrauf. Zum Süßen eignen sich außerdem Honig oder Agavendicksaft. Auch ein super Süßungsmittel sind übrigens Datteln, die zusätzlich hervorragende Energielieferanten sind. Natürlich stecken in diesen Alternativen auch ein paar Kalorien. Im Gegensatz zum Zucker sind sie jedoch um einiges gesünder. Doch auch hier gilt wie immer: Die Menge macht's.
Energie-Drinks selbst machen: Gesunde Power-Rezepte
Gesunde Energy-Drinks lassen sich ganz einfach selbst machen. Für den Hallo-Wach Effekt sorgt zum Beispiel grüner Tee. Energieträger sind Honig, frische Früchte oder Kokosmilch. Hier haben wir einige Ideen für dich.
Ingwer-Limetten Drink
Einige Scheiben Ingwer mit heißem Wasser aufkochen, ziehen und abkühlen lassen. Limette ausdrücken und Saft hinzufügen. Mit Honig süßen, fertig. Alternativ eignet sich auch grüner Tee als Basis.
Matcha-Orangen-Smoothie
1 Apfel, ½ EL Matcha Pulver, 150 ml Orangensaft, 150 ml Wasser, 2 g Kurkuma, 1 EL Goji-Beeren und 25 ml Zitronensaft mixen.
Kokos-Bananen Drink
Saft einer Orange, 1 Banane und 125 ml Kokosmilch mixen.
So schön das Versprechen, so enttäuschend ist auch die Ausbeute. Energy-Drinks aus der Dose fallen als Energielieferanten definitiv durch. Zu viele Kalorien, zu viele Nebenwirkungen und vor allem nur ein kurzer Effekt.