Grün, teuer und angeblich das gesündeste Getränk der Welt. Matcha verspricht mehr Energie, bessere Konzentration und sogar Anti-Aging-Effekte. Doch ist das japanische Teepulver wirklich so gesund, wie alle behaupten? Oder zahlst du 30 Euro für gemahlene Blätter, die auch nicht mehr können als normaler Grüntee? Wir haben uns angeschaut, was Matcha wirklich draufhat.
Matcha – was ist das eigentlich?
Matcha kommt aus Japan und bedeutet übersetzt gemahlener Tee. Anders als bei normalem Grüntee, bei dem du nur den Aufguss trinkst, wird bei Matcha das komplette Blatt zu feinem Pulver vermahlen und mit Wasser aufgeschlagen. Du trinkst also das ganze Blatt mit – und genau das macht den Unterschied.
Für hochwertigen Matcha werden die Teepflanzen etwa 3–4 Wochen vor der Ernte beschattet. Dadurch produzieren die Blätter mehr Chlorophyll und Aminosäuren, vor allem L-Theanin. Die Blätter werden so intensiv grün und entwickeln ihren charakteristischen, leicht süßlichen Geschmack. Nach der Ernte werden die besten Blätter ausgewählt, gedämpft, getrocknet und in Steinmühlen zu feinem Pulver verarbeitet.
Dieser aufwendige Prozess erklärt auch den hohen Preis. Guter Matcha kostet zwischen 25 und 40 Euro pro 30 Gramm, deutlich mehr als herkömmlicher Grüntee. Doch lohnt sich die Investition? Das hängt davon ab, was du von Matcha erwartest und wie du ihn verwendest.
Darum ist Matcha gesund: Die wichtigsten Inhaltsstoffe

Matcha und Selfcare gehen oft Hand in Hand. Tatsächlich tust du dir mit dem Getränk etwas Gutes und lieferst deinem Körper Mineralstoffe, Vitamine und Antioxidantien.
Matcha gilt nicht umsonst als Superfood. Weil du das komplette Blatt nutzt, nimmst du deutlich mehr Nährstoffe auf als bei normalem grünen Tee. Diese Inhaltsstoffe machen Matcha so gesund:
Antioxidantien – vor allem EGCG
Matcha enthält extrem viele Antioxidantien, besonders Epigallocatechingallat (EGCG). Diese Pflanzenstoffe schützen deine Zellen vor freien Radikalen, die Alterungsprozesse beschleunigen und Entzündungen fördern. Studien zeigen, dass EGCG das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und sogar vor bestimmten Krebsarten schützen kann. Da du beim Matcha das komplette Blatt konsumierst, nimmst du deutlich mehr Antioxidantien auf als bei normalem Grüntee.
Koffein plus L-Theanin – die perfekte Kombi
Matcha enthält etwa 30–50 mg Koffein pro Gramm Pulver, also nur ungefähr halb so viel wie Kaffee. Das Koffein wirkt in Kombination mit der Aminosäure L-Theanin. Ersteres macht dich wach, letzteres wirkt beruhigend und entspannend. Das Ergebnis ist eine sanfte, langanhaltende Energie ohne Nervosität oder den typischen Kaffee-Crash.
Chlorophyll – der natürliche Entgifter
Die intensive grüne Farbe des Matcha kommt vom hohen Chlorophyllgehalt. Chlorophyll unterstützt deinen Körper bei der Entgiftung, indem es Schwermetalle und andere Schadstoffe bindet. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und fördert die Sauerstoffversorgung deiner Zellen.
Vitamine und Mineralstoffe
Matcha liefert außerdem Vitamin A (gut für Haut und Augen), Vitamin C (stärkt dein Immunsystem), Vitamin E (schützt Zellen) sowie Vitamin K (wichtig für Knochen und Blutgerinnung). Dazu kommen Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Kalium – alles in kleinen, aber wertvollen Mengen.
Matcha-Wirkung: Was kann das grüne Pulver?

Wer bestellt denn nicht gerne mal einen Matcha-Latte im Café? Schmeckt lecker, allerdings wird der Tee oft mit Zucker versüßt. Machst du ihn dir zuhause, kannst du auf gesündere Add-Ins wie Zimt zurückgreifen.
Die Inhaltsstoffe klingen beeindruckend, aber was bedeutet das konkret? So wirkt sich Matcha auf deine Gesundheit aus:
Mehr Konzentration und mentaler Fokus
Die Kombination aus Koffein und L-Theanin des Matcha verbessert deine Konzentrationsfähigkeit, ohne aufzuputschen. Studien zeigen, dass L-Theanin die Gehirnwellen anregt und den Cortisolspiegel senkt. Du bist fokussiert und gleichzeitig kann dir Stress weniger anhaben. Perfekt für lange Arbeitstage oder wenn du produktiv bleiben willst.
Stoffwechsel-Boost und Fettverbrennung
Matcha kann deinen Stoffwechsel ankurbeln und die Fettverbrennung unterstützen. Das EGCG in Matcha erhöht nachweislich die Thermogenese, also die Wärmeproduktion deines Körpers. Das verbrennt mehr Kalorien. Grüner Tee kann die Fettverbrennung um bis zu 17 Prozent steigern, wie Studien nachgewiesen haben.
Stärkung des Immunsystems
Die Antioxidantien und das EGCG in Matcha wirken entzündungshemmend und stärken dein Immunsystem. Dein Körper kann sich besser gegen Viren und Bakterien wehren. Das enthaltene Vitamin C trägt dazu bei, dass du seltener krank wirst.
Unterstützung beim Abnehmen
In Kombination mit Sport und gesunder Ernährung kann Matcha sogar helfen, Pfunde zu verlieren. Die beschleunigte Fettverbrennung und der angekurbelte Stoffwechsel machen Matcha zu einem guten Begleiter bei der Gewichtsreduktion. Du solltest allerdings auf Zucker und Milch verzichten, wenn du Matcha zum Abnehmen trinkst.
Matcha vs. Kaffee: Welcher Wachmacher ist besser?
Die Frage stellen sich viele: Soll ich bei meinem geliebten Kaffee bleiben oder auf Matcha umsteigen? Die Antwort hängt davon ab, was du brauchst und wie dein Körper reagiert. Hier der direkte Vergleich:
Kaffee ist der schnelle Energielieferant für alle, die sofort wach werden müssen. Matcha ist die sanfte Alternative für alle, die langanhaltende Energie ohne Crash wollen. Wenn du zu Nervosität neigst oder nachmittags noch Koffein brauchst, ohne dass es deinen Schlaf stört, ist Matcha die bessere Wahl. Wenn du morgens schnell funktionieren musst und mit dem Kaffee-Crash klarkommst, bleib bei deinem Kaffee.
Wie gesund sind Matcha Latte & Co. tatsächlich?
Matcha pur ist gesund, aber was ist mit Matcha Latte, Matcha Frappuccino und den süßen Drinks aus dem Coffee-Shop? Viele Trend-Getränke haben mit dem gesundem Matcha nicht mehr viel zu tun.
Matcha Latte: Lecker, aber nicht immer gesund
Ein klassischer Matcha Latte besteht aus Matcha-Pulver, heißer Milch (oder Pflanzendrink) und oft Zucker oder Sirup. Viele Cafés verwenden Matcha-Mischungen, die bereits Zucker enthalten. Eine große Portion des Heißgetränks kann schnell 300–400 kcal und 30–40 g Zucker liefern. Das ist so viel wie in einer Cola. Die gesunden Inhaltsstoffe des Matchas werden durch den vielen Zucker gewissermaßen aufgehoben.
Matcha pur vs. Matcha-Getränke
- Matcha pur (traditionell mit Wasser): Kaum Kalorien, volle Wirkung der Antioxidantien, kein Zucker
- Matcha Latte mit Milch: Calcium und Protein, aber oft viel Zucker und Kalorien
- Matcha-Fertiggetränke: Meist hoher Zuckergehalt, wenig echtes Matcha-Pulver, viele Zusatzstoffe
So machst du Matcha-Drinks gesünder:
- Verzichte auf Zucker: Verwende stattdessen eine Prise Zimt oder einen Hauch Vanille für Geschmack
- Wähle Pflanzenmilch: Hafermilch oder Mandelmilch ohne Zuckerzusatz
- Nutze hochwertiges Matcha-Pulver: Keine Fertigmischungen mit verstecktem Zucker
- Portionsgröße beachten: 1–2 g Matcha-Pulver pro Tasse reichen aus
- Selbst zubereiten: So hast du volle Kontrolle über die Zutaten
Für wen ist Matcha besonders gut?
Matcha ist nicht für jeden gleich gut geeignet. Es gibt aber einige Gruppen, die besonders von den Wirkungen profitieren:
Sportlerinnen und Sportler – für mehr Ausdauer und schnellere Regeneration
Matcha steigert die Fettverbrennung während des Trainings und kann deine Ausdauer verbessern. Die Antioxidantien helfen außerdem bei der Regeneration nach dem Sport, weil sie Entzündungen reduzieren und Muskelkater lindern. Viele Menschen, die regelmäßig Sport treiben, trinken Matcha 30–60 Minuten vor dem Training für einen sanften Energie-Boost.
Menschen mit Konzentrationsproblemen
Wenn du dich schwer fokussieren kannst, aber von Kaffee nervös wirst, ist Matcha dein Getränk. Die Kombination aus Koffein und L-Theanin verbessert deine Konzentration, ohne dich zappelig zu machen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass L-Theanin die Aufmerksamkeit über mehrere Stunden stabilisiert.
Kaffee-Sensitive – die sanfte Alternative
Auch wenn Kaffee dir schnell auf den Magen schlägt, kann Matcha die bessere Wahl sein. Das Koffein wird langsamer freigesetzt und ist etwas magenfreundlicher. Allerdings enthält auch Matcha Gerbstoffe, die bei empfindlichen Menschen Übelkeit auslösen können. Trinke ihn am besten nicht auf nüchternen Magen.
Hat Matcha Nachteile?
Matcha ist gesund, aber nicht ohne Risiken. Hier die wichtigsten Punkte, die du kennen solltest.
- Qualität: Billiges Matcha-Pulver kann Pestizide, Schwermetalle oder andere Schadstoffe enthalten. Achte auf Bio-Qualität und kaufe von vertrauenswürdigen Herstellern. Minderwertiges Pulver schmeckt nicht nur bitter, sondern kann auch gesundheitsschädlich sein.
- Gerbstoffe: Matcha enthält Tannine, die bei empfindlichen Menschen Übelkeit oder Magenschmerzen auslösen können. Starte mit kleinen Mengen, um zu testen, wie dein Körper reagiert.
- Achtung Koffein: Schwangere, Stillende und Kinder sollten Matcha ganz meiden oder nur in sehr kleinen Mengen konsumieren. Auch bei Schlafproblemen oder Angstzuständen ist Vorsicht geboten.
- Dosierung: 1–2 Tassen Matcha pro Tag (etwa 2–4 g Pulver) gelten als optimal. Mehr als 5 g täglich können zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Herzrasen führen. Auch zu viel des Guten schadet.
- Wechselwirkungen: Matcha kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, vor allem Blutverdünner (wegen Vitamin K) und Betablocker. Wenn du regelmäßig Medikamente nimmst, sprich vorher mit deinem Arzt, ob Matcha für dich geeignet ist.
So bereitest du Matcha richtig zu
Rund um Matcha gibt es viele Fragen, von der richtigen Dosierung bis hin zu Qualitätskriterien. Hier findest du Fakten rund um das grüne Pulver.
Traditionelle Zubereitung
Für eine Tasse Matcha brauchst du etwa einen halben Teelöffel Teepulver und 80 ml etwa 70 bis 80 Grad heißes Wasser. Siebe das Pulver in eine Schale, gieße das Wasser dazu und schlage es mit einem Bambusbesen (Chasen) in schnellen M- oder W-Bewegungen auf, bis sich Schaum bildet. Fertig.

Die traditionelle Zubereitung von Matcha ist sehr simpel gehalten. Sollte dein Pulver zu klumpig sein, dann siebe es vorher durch und du erhältst einen gleichmäßigeren Tee ohne Stückchen.
Latte, Smoothie und mehr
- Matcha Latte: 1–2 g Matcha mit etwas heißem Wasser anrühren, dann mit aufgeschäumter Milch auffüllen
- Matcha Smoothie: 1 g Matcha mit Banane, Spinat, Mandeldrink und Datteln mixen
- Matcha im Porridge: Einfach 1 TL Matcha ins fertige Porridge einrühren
- Matcha-Backwaren: 1–2 TL Matcha in Kuchenteig oder Pancakes mischen
So gelingt dir der leckere Kurkuma Latte wie bei Starbucks & Co.
Lagerung und Haltbarkeit
Matcha verliert schnell an Qualität, wenn er falsch gelagert wird. Bewahre das Pulver luftdicht, dunkel und kühl auf, am besten im Kühlschrank. Einmal geöffnet hält Matcha etwa 4–6 Wochen.
Achte auf die Farbe: Frischer Matcha ist leuchtend grün, altes Pulver wird bräunlich.
Wie erkennst du guten Matcha?
- Farbe: Leuchtend grün, nicht gelblich oder bräunlich
- Herkunft: Idealerweise aus Japan (z. B. Uji, Nishio)
- Qualitätsstufen: Ceremonial Grade (höchste Qualität, zum Trinken), Culinary Grade (zum Kochen/Backen)
- Preis: Guter Matcha kostet mindestens 25 Euro pro 30 g
- Bio-Siegel: Schützt vor Pestiziden und Schadstoffen
FAQ: Die häufigsten Fragen zu Matcha
Eine Tasse Matcha (1–2 g Pulver) enthält etwa 30–50 mg Koffein. Das ist etwa halb so viel wie eine Tasse Kaffee. Die Wirkung ist aber sanfter und hält länger an.
Ja, mehr als 5 g Matcha pro Tag können zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Magenproblemen führen. 1–2 Tassen täglich sind ideal.
Matcha kann deinen Stoffwechsel ankurbeln und die Fettverbrennung steigern, aber nur in Kombination mit gesunder Ernährung und Sport. Mit Zucker und Milch getrunken hilft Matcha nicht dabei, dass du Pfunde verlierst.
Selbstgemachter Matcha Latte mit ungesüßter Pflanzenmilch und ohne Zucker ist gesund. Fertiggetränke aus dem Café enthalten oft viel Zucker und verlieren dadurch ihre gesundheitlichen Vorteile.
Selbstgemachter Matcha Latte mit ungesüßter Pflanzenmilch und ohne Zucker ist gesund. Fertiggetränke aus dem Café enthalten oft viel Zucker und verlieren dadurch ihre gesundheitlichen Vorteile.
Ja, Matcha Tee ist eine besonders gesunde Form von Grüntee. Die Matcha Tee Wirkung ist intensiver als bei normalem Tee, weil du das komplette Blatt konsumierst und dadurch mehr Nährstoffe aufnimmst.





