- Wieso hilft Wärme bei Regelschmerzen?
- Was ist ein Wärmepflaster?
- Wie funktionieren Wärmepflaster gegen Regelschmerzen?
- Welche unterschiedlichen Arten von Wärmepflastern gegen Regelschmerzen gibt es?
- Welche anderen Wärme-Tools gegen Regelschmerzen gibt es?
- Wie wirken TENS-Wärmepflaster mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation?
- Wie wende ich Wärme richtig an?
- Kann Wärme auch von innen gegen Periodenschmerzen helfen?
- Wie genau entstehen Periodenschmerzen?
- Welche anderen Hilfsmittel gegen Menstruationsschmerzen gibt es?
Manche erleben sie als dumpfen, konstanten Schmerz, manche als stechende Krämpfe und andere als aushaltbaren Druck: Wie wir Regelschmerzen – Fachterminus: Dysmenorrhoe – empfinden, ist individuell. Dass sie uns alle ziemlich aus der Bahn werfen, ist keine Frage – trotzdem wird immer noch zu wenig über Regelschmerzen gesprochen und geforscht. Aber vielleicht ändert sich das bald: Spanien ebnet den Weg für "menstrual leave", also bezahlten Menstruationsurlaub, und könnte damit Vorreiter für neue Regelungen sein.
Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, Menstruierenden das Leben angenehmer zu gestalten. Was aber gegen akute Periodenbeschwerden hilft, variiert je nach Person und Beschwerden. Eine Umfrage des Info-Portals "Erdbeerwoche", für die 2020 über 2000 menstruierende Personen befragt worden sind, zeigt, dass starke Schmerzen die Hauptbeschwerden sind (52 Prozent der Befragten sind betroffen). Laut Studien beeinträchtigen die Schmerzen bei bis zu 20 Prozent der Frauen deren tägliche Aktivitäten. Laut Prof. John Guillebaud, Reproduktionsmediziner University College London können die Schmerzen so schlimm sein, dass sie mit einem Herzanfall vergleichbar sind. Neben Schmerzmitteln gibt es allen voran ein Mittel, das Linderung verschaffen kann: Wärme.
Wieso hilft Wärme bei Regelschmerzen?
"Wärme erweitert die Gefäße und fördert die Durchblutung des Gewebes und der Muskulatur. Der Sauerstoffgehalt im Muskel steigt und der Muskelstoffwechsel wird angeregt. Somit können Muskelkrämpfe gelindert werden. Wärme hemmt außerdem die Ausschüttung von Botenstoffen, die den Schmerz entstehen lassen", erklärt Gynäkologin Anna Stamm, die als frau_gyn auf Instagram viele Tipps und Informationen zum Thema Frauengesundheit teilt. Dass Wärme gegen Regelschmerzen helfen kann, zeigen viele Studien. Um die lindernde Wirkung der Wärme zu nutzen, gibt es verschiedene Tools. Besonders praktisch: Wärmepflaster.

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Was ist ein Wärmepflaster?
Wärmepflaster sind selbstklebende Patches, die man direkt auf die Haut klebt. Die Pflaster decken den Unterbauch ab und wärmen bis zu 8 Stunden mit ungefähr 40 Grad Celsius. Praktisch: Dank mehrerer Kleidungsschichten, wie zum Beispiel Slip, Unterhemd, Hose und Oberteil, wird der Wärme-Effekt noch verstärkt.
Wie funktionieren Wärmepflaster gegen Regelschmerzen?
Die aufklebbaren Wärmepflaster funktionieren durch einen Oxidationsprozess: Sie sind luftdicht eingepackt und sobald sie geöffnet werden, reagiert der Sauerstoff mit der enthaltenen Mischung aus Eisengranulat, Aktivkohle, Salz und Wasser. So entwickelt sich nach etwa 30 Minuten die gewünschte Wärme und hält über mehrere Stunden an.
Welche unterschiedlichen Arten von Wärmepflastern gegen Regelschmerzen gibt es?
Neben der genannten Wirkweise, die auf einem Oxidationsprozess basiert, gibt es noch Wärmepflaster mit anderen Wirkstoffen, zum Beispiel Capsaicin. "Capsaicin und ähnliche Wirkstoffe reizen die Haut und fördern damit die Hautdurchblutung, ein warmes Gefühl entsteht", erklärt Frauenärztin Anna Stamm. "Zudem kann der Wirkstoff an den Nervenenden schmerzlindernd wirken."
Dieser Effekt besteht aber nur in der Haut oder maximal in den direkt darunter liegenden Muskelschichten, eine Wirkung bis zum Uterus kann nicht gegeben sein, anders als bei oxidativen Pflastern, die tiefere Schichten erreichen. "Dennoch kann das brennende/wärmende Hautgefühl eventuell einen Gegenreiz zu den Krämpfen darstellen und angenehm sein" Doch Achtung: Capsaicin und Co können gerade bei empfindlicher (Schleim-)Haut zu Reizungen führen.
Welche anderen Wärme-Tools gegen Regelschmerzen gibt es?
Wärmepflaster sind praktisch für unterwegs, nehmen nicht viel Platz weg, es gibt sie in jeder Apotheke und jedem Drogeriemarkt und sie bleiben selbst bei Bewegung dort, wo sie sein sollen. Sie sind allerdings ein Wegwerfprodukt und damit nicht sonderlich nachhaltig. In der Hinsicht sind andere Tools besser.
- "Wärmegürtel sind praktisch, da sie unauffällig unter der Kleidung getragen werden können und die Mobilität nicht einschränken. Sie sind damit absolut alltagstauglich", sagt unsere Expertin Anna Stamm. "Allerdings sind sie in der Anschaffung recht teuer. Einfach und kostengünstig sind hingegen Wärmflasche und Kirschkernkissen. Hier muss jedoch auf die richtige Temperatur geachtet werden, da es sonst zu ernsten Verbrennungen kommen kann."
- Wer das Gefühl einer Wärmflasche mag, aber keine Lust hat, mit heißem Wasser zu hantieren, ist mit einer kabellosen, elektrischen Wärmflasche wie dieser bestens beraten.
- Ein echter Geheimtipp sind Heat Panties: Diese Höschen werden wie Radlerhosen über dem Slip getragen und wärmen dank aufladbarem Akku bis zu acht Stunden genau den richtigen Bereich. Besonders praktisch: Die Panties werden mit einer App verknüpft, mit der sich die Temperaturintensität je nach Bedürfnis anpassen lässt.
- Eine Kombination zweier Wirkmethoden ist das Wärmepad mit TENS-Funktion, das du dank Silikonschicht immer wieder benutzen kannst. Es erwärmt sich auf 43 Grad Celsius und wirkt zusätzlich durch transkutane elektrische Nervenstimulation (abgekürzt TENS). Was das ist, erklären wir dir unten.
Wie wirken TENS-Wärmepflaster mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation?
Was beim TENS-Prinzip genau passiert, erklärt unsere Expertin: "Über Elektroden wird die Haut stimuliert, was als eine Art Kribbeln zu spüren ist. Die Intensität ist dabei individuell einstellbar. Der Reiz soll die Nervenbahnen blockieren und die Weiterleitung der Schmerzreize vermindern."
Das Prinzip TENS gibt es in der Schmerztherapie schon lange. Die Datenlage dazu ist allerdings nicht eindeutig. Es gibt viele Studien, die einen Effekt belegen und etwa genauso viele, die dies nicht tun. Auch bei Regelschmerzen gibt es einige positive Studien. "Ich kenne TENS auch aus dem Kreißsaal, wo sie gegen Wehenschmerzen eingesetzt wird", so Expertin Anna Stamm. "Da es prinzipiell keine Nebenwirkungen gibt, spricht für mich nichts dagegen, es auszuprobieren."
Wie wende ich Wärme richtig an?
Was musst du allgemein bei der Wärmetherapie beachten? "Wärme darf so lange angewendet werden, wie sie sich angenehm anfühlt. Es ist jedoch bei der Höhe der Temperatur Vorsicht geboten, da es durchaus zu Verbrennungen der Haut kommen kann", rät Anna Stamm.
Was heißt das konkret, wie heiß ist zu heiß. "Eine Wärmflasche sollte beispielsweise nicht mehr als 60 Grad warm sein, wenn sie direkt auf der Haut aufliegt. Insgesamt ist es günstiger, eine etwas niedrigere Temperatur über einen längeren Zeitraum wirken zu lassen."
Kann Wärme auch von innen gegen Periodenschmerzen helfen?
Ein schöner, warmer Pfefferminztee kann wahre Wunder wirken. Doch wie ist das eigentlich aus Expertinnen-Sicht? "Es ist denkbar, dass auch ein Tee über den Magen eine leichte Erwärmung des Unterbauchs und des Uterus‘ bewirken kann", sagt die Gynäkologin, "Dieser Effekt dürfte jedoch eher gering sein. Tee wirkt wahrscheinlich viel eher durch die Steigerung des Wohlbefindens allgemein und durch die verwendeten Heilkräuter."
Wie genau entstehen Periodenschmerzen?
Wer regelmäßig unter Menstruationskrämpfen leidet, fragt sich wahrscheinlich, was genau weh tut. Unsere Expertin erklärt’s: "Wenn in einem Zyklus keine Schwangerschaft eintritt, werden bei der Menstruation die oberen Schichten der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Damit die Schleimhaut sich lösen kann, zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter regelmäßig zusammen. Diese Kontraktionen werden als mehr oder weniger schmerzhaft wahrgenommen."
Aber es passiert noch mehr: "Die beteiligten Botenstoffe in der Gebärmutter lassen Gefäße eng werden und verschlechtern die Durchblutung des Gewebes." Das kann auch Schmerzen auslösen: "Eine Theorie ist, dass die Schmerzen teilweise durch die schlechte Durchblutung der Gebärmuttermuskulatur verursacht oder zumindest verstärkt werden", sagt Stamm. "Oft leiden gerade jüngere Frauen stärker an Regelschmerzen, nach einer Geburt bessern sich diese häufig. Es kann vermutet werden, dass nach einer Geburt die Gefäßversorgung der Gebärmutter verbessert ist. Zudem ist der Muttermund bei Frauen, die geboren haben, etwas weiter und das Menstruationsblut kann besser abfließen."
Welche anderen Hilfsmittel gegen Menstruationsschmerzen gibt es?
Wärme ist für die meisten Betroffenen das Hilfsmittel Nummer eins, wenn es um Krampflinderung geht. Anna Stamm rät außerdem zu (leichter) Bewegung, etwa einem Spaziergang oder einer Yoga-Einheit: "Neben den krampflösenden Effekten werden durch Sport und Bewegung auch schmerzstillende Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet."
Mithilfe von Wärmepflastern oder einer Heat-Pantie können Bewegung und Wärme sogar kombiniert werden. "Einigen Frauen hilft die Einnahme von täglich 300 mg Magnesium in den Tagen vor der Regel und währenddessen. Und immer wieder berichten mir Patientinnen, dass sie bei der Anwendung von Menstruationstassen oder Tampons verstärkte Schmerzen haben. Es ist also durchaus einen Versuch wert, mal ein paar Zyklen darauf zu verzichten", sagt Anna Stamm. Das geht zum Beispiel easy mit Perioden-Slips, die es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen zu kaufen gibt.
Und was, wenn es ohne Schmerzmittel nicht geht? "Dann bieten sich Naproxen, Ibuprofen oder andere Mittel aus der Substanzgruppe der NSAR an, da sie die Ausschüttung der schmerzvermittelnden durchblutungshemmenden Botenstoffe in der Schleimhaut vermindern. Es ist außerdem immer besser, frühzeitig ein Schmerzmittel anzuwenden, da es dann meist eine geringere Dosis braucht, um den Schmerz zu durchbrechen", weiß die Gynäkologin aus Erfahrung.
PMS nervt! Dank Wärmepflastern und Co kannst du die Tage aber wenigstens ein bisschen angenehmer machen – und hoffen, dass auch in Zukunft immer mehr über dieses Thema gesprochen wird.

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