7 Tipps, um den Wechseljahrbeschwerden vorzubeugen

Menopause
Das sind die 7 wichtigsten Tipps für deine Wechseljahre

Veröffentlicht am 24.05.2024
Keine Angst vor den Wechseljahren: Mit unseren Tipps bist du optimal auf die Menopause vorbereitet
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Die Menopause ist ein allgegenwärtiges Phantom: Obwohl sie jede Frau im Laufe ihres Lebens ereilt, wird kaum darüber gesprochen. Gerade erst zeigte eine deutschlandweite Umfrage des Health-Service-Unternehmens Promedico, dass 67 Prozent der Frauen sich in Bezug auf das Thema unverstanden fühlen, 65 Prozent sich eine offene Kommunikation darüber wünschen und 57 Prozent der Befragten sogar beim Arztbesuch das nötige notwendige Einfühlungsvermögen fehlt.

Dr. Yvonne Helmy-Bader, Wiener Fachärztin für Frauenheilkunde, sagt dazu: "Die Wechseljahre können eine herausfordernde Phase sein, die jedoch auch mit viel Schönheit und Wachstum verbunden ist. Trotzdem wird das Thema oft aus Scham tabuisiert. Es ist wichtig, dieses Tabu zu durchbrechen und einen offenen Dialog über die hormonelle Umstellung zu fördern."

Die wilde hormonelle Reise in die Wechseljahre kann bis zu 10 Jahre dauern und ist ein bisschen wie ein Ultra-Marathon, für den du dich nie angemeldet hast. Egal, ob du schon mittendrin bist oder der Start für dich noch in weiter Ferne liegt, mit unserem Update bist du bestens vorbereitet, um diese Lebensphase mit Zuversicht und Selbstbewusstsein anzugehen.

Was ist die Menopause überhaupt genau?

Der Begriff beschreibt die letzte Regelblutung einer Frau und ist sozusagen der Abschluss der Wechseljahre. "Als Wechseljahre oder Klimakterium bezeichnet man den Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase", lautet die Definition des Berufsverbandes für Frauenärzte (BVF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).

Mit der Menopause endet auch die Möglichkeit, schwanger zu werden, da die Hormonproduktion der Eierstöcke sich verändert. Damit beginnt ein Lebensabschnitt, dem viele Frauen mit gemischten Gefühlen entgegenblicken. Dabei kann es der Beginn einer großartigen Zeit im Leben sein! So sollten Frauen die anstehenden Jahre nicht fürchten, sondern als Chance sehen. Und dafür ist es essenziell, sich bewusst mit den veränderten Bedürfnissen des eigenen Körpers auseinanderzusetzen und in die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden zu investieren.

Übrigens ergaben neuere Studien, dass bei Frauen, die häufiger Geschlechtsverkehr haben, die Menopause zeitlich später einsetzt.

Was ist der Unterschied von Wechseljahren und Menopause?

Als Menopause bezeichnet die Medizin wie gesagt das Ende der Monatsblutungen. Die Wechseljahre, medizinisch Klimaterium genannt, sind die Phasen der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause. Sie lassen sich in 3 Abschnitte unterteilen:

Perimenopause Die Phase vor dem endgültigen Ausbleiben der Regelblutung. Die Produktion der Hormone Progesteron und Östrogen in den Eierstöcken nimmt allmählich ab.
Anzeichen: Die Abstände zwischen den Monatsblutungen werden größer oder unregelmäßiger.
Wann: Durchschnittlich beginnt die Perimenopause im Alter von 47,5 Jahren.

Menopause Die letzte Menstruation, auf die dann mindestens 12 Monate keine Blutung mehr folgt.
Anzeichen: Die Regelblutung bleibt aus. Der genaue Zeitraum der Menopause kann meistens erst rückblickend nach einem Jahr festgelegt werden.
Wann: Laut Berufsverband der Frauenärzte hat etwa die Hälfte aller Frauen im Alter von 52 Jahren ihre letzte Regelblutung.

Postmenopause Ab einem Jahr nach der Menopause schießt sich die Postmenopause an, das Ende der Wechseljahre.
Anzeichen: Die Produktion der weiblichen Hormone, des Östrogens, hat ihren Tiefpunkt erreicht, während das Testosteron etwa gleich bleibt. Es kommt zum Überschuss an männlichen Sexualhormonen.
Wann: Etwa mit dem 65. Lebensjahr endet die Postmenopause und damit auch die Wechseljahre.

Wie bemerke ich die Menopause?

Ob und wie stark sich die hormonelle Umstellung im Körper bemerkbar macht, ist individuell verschieden. Laut Berufsverband für Frauenärzte bemerkt ein Drittel aller Frauen keine Symptome, ein weiteres Drittel hat leichte bis mittlere Beschwerden und bei einem Drittel ist eine ärztliche Behandlung notwendig. Um zu erkennen, was mit dem eigenen Körper los ist, solltest du typische klimakterische Beschwerden kennen. 6 Anzeichen für vorzeitige Wechseljahre.

Wie fängt die Menopause an?

Diese 5 körperlichen Veränderungen können ein Anzeichen dafür sein, dass dein Körper die Produktion von Östrogen herunterfährt und die Eierstöcke langsam inaktiver werden:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
  • Schlafstörungen
  • Energielosigkeit
  • Veränderung der Scheidenschleimhaut.

Hinzu kommen vereinzelt andere Symptome wie Gewichtszunahme. Ein Beratungsgespräch in einer gynäkologischen Praxis sowie ein Bluttest sorgen für Klarheit. Tipp: Mit einem Urintest kannst du deinen aktuellen Hormonstatus auch zuhause testen.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Hormonersatztherapie?

Der Mangel an Hormonen, der in den Wechseljahren im weiblichen Körper entsteht, kann durch chemische Präparate ausgeglichen werden – diese Behandlung nennt sich Hormonersatztherapie (HRT). Beschwerden können so wirksam behandelt werden. Trotzdem ist die Therapie nicht unumstritten.

Eine Hormonersatztherapie bietet die Möglichkeit, den veränderten Hormonhaushalt zu normalisieren, dabei ist aber nicht das Ziel, den ursprünglichen Haushalt zu imitieren. Stattdessen sollen die durch die Hormonschwankungen entstandenen Mangelerscheinungen gezielt gelindert werden.

Die Wirksamkeit der Therapie ist unbestritten, trotzdem sollte vor einer Behandlung eine intensive Nutzen-Risiko-Abwägung stattfinden. Eine 2002 veröffentlichte Studie der Women’s Health Initiative deutete auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko als Folge der HRT-Behandlung hin. Der Einsatz der Methode ging daraufhin stark zurück. Bis heute wurden bei der HRT aber große Fortschritte gemacht. Die Präparate mit überarbeiteten Zusammensetzungen werden jetzt als Gel, Spray oder Pflaster über die Haut verabreicht, was mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden ist.

Wechseljahrsbeschwerden: 7 Tipps für die Wechseljahre

Mit Wechseljahrsbeschwerden muss sich niemand abfinden. Auch wenn du nicht auf Hormonpräparate zurückgreifen möchtest, gibt es eine ganze Reihe an Produkten und Innovationen auf dem Markt, die Abhilfe versprechen. Zum Beispiel:

1. Kühlende Gadgets

Dein Temperaturempfinden scheint defekt? Dieses kühlende Armband Embr Wave wurde von Wissenschaftlern entwickelt, um wärmende oder kühlende Signale ans Handgelenk zu senden und so dein Temperaturempfinden zu regulieren. Auch kostengünstigere Perlenarmbänder mit kühlenden Steinen (z.B. Amazonit oder Mondstein) versprechen Erleichterung.

2. Gezielte Nahrungsergänzung

Symptomorientierte Nahrungsergänzungsmittel – wie z.B. Meno Formel von Pure Encapsulations – enthalten neben Vitalstoffkomplexen natürliche Pflanzenstoffe, die wissenschaftlich anerkannt sind, wie beispielsweise HMR-Lignane, Hopfenextrakt oder Isoflavone wie Genistein. Letzteres ist ein Phytoöstrogen, welches Frauen in der Meno-Pause unterstützt.

Schon früher haben sich gegen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen Naturheilmittel bewährt, z.B. Nachtkerzenöl, Salbei, Yamswurzel und Mönchspfeffer. Traubensilberkerze kann bei Schweißausbrüchen helfen, Johanniskraut soll stimmungsaufhellend wirken.

3. Hautpflege für trockene Haut

Mit dem Einsetzen der Wechseljahre wird deine Haut trockener - überall. Was deine Haut jetzt braucht ist viel Feuchtigkeit. Es lohnt sich, auf Pflegeprodukte umzusteigen, die sich an Frauen in der Menopause richtet, z.B. Vichy Neovadiol oder Me-NO-Pause Restorative Creme von indeed.

4. Regelmäßig entspannen

In dieser wechselhaften Zeit können Entspannungstechniken helfen, besser im Einklang mit dir selbst zu sein. Yoga und Atemübungen beugen Alltagsstress vor und sorgen für ein positives Mindset.

5. Sport machen

Auch wenn der Gedanke an Sport bei Hitzewallungen abschreckt, solltest du deinen inneren Schweinehund überwinden. Sport hilft dem seelischen Wohlbefinden und wirkt der Gewichtszunahme und dem altersbedingten Muskelabbau entgegen. Sportliche Frauen leiden außerdem seltener unter Wechseljahrsbeschwerden und fühlen sich in der Regel attraktiver. Die perfekte Grundlage: Unser Trainingsplan für die Wechseljahre!

6. Aufs Essen achten

Oft ist eine Ernährungsumstellung in dieser Lebensphase sinnvoll. Möglichst verzichten sollte man auf Nikotin, Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee. Stattdessen gibt es natürliche Symptomhelfer: Isoflavone sind Pflanzenstoffe, die die Wirkung des Östrogens nachahmen können. Sie sind beispielsweise in Sojaprodukten enthalten. Auch in heimischen Gewächsen findet man ähnliche Substanzen – in Leinsamen, Hülsenfrüchten, Getreide, Beeren, Kernobst und Salaten.

7. Hilfe suchen

Einen Experten deines Vertrauens an seiner Seite zu haben, kann dir in dieser Phase eine Menge Unsicherheiten nehmen und Sorgen ersparen. Die Entscheidung über eine Hormonersatztherapie zum Beispiel braucht ausführliche Beratung, in der alle Risiken sorgfältig besprochen und abgewogen werden. Du fühlst dich nicht verstanden oder ernst genommen? Tausche dich mit Gleichgesinnten aus und wechsele im Zweifel lieber einmal zu oft die gynäkologische Beratungsstelle. Bei depressiven Verstimmungen während der Menopause kann außerdem eine psychotherapeutische Beratung sinnvoll sein.

Die Menopause ist ein Thema, über das viel zu wenig gesprochen wird – und das, obwohl es früher oder später jede Frau betrifft. Brich das Tabu. Teile, was du hier erfahren hast, um dich und deine Freundinnen mit Zuversicht auf die neue Lebensphase vorzubereiten.