Natürliche Pflege
Alleskönner Kokosöl für schönere Haut & Haare

Kokosöl ist derzeit der angesagteste Wirkstoff in Beauty-Produkten. Zu Recht! Wir erklären, wie es seine volle Power für Haut und Haare entfaltet
So pflegt Kokosöl Haut und Haare
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Kokos bereichert nicht nur unsere Küche. Das Öl der tropischen Nuss schmeckt auch Haut und Haaren. Denn es ist ein echter Beauty-Allrounder, wenn es um einen strahlenden Teint, babyweiche Haut und glänzende Haare geht.

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Wenn einer weiß, was die Leute wissen wollen, dann Google. Und genau deshalb haben wir bei der weltweit größten Suchmaschine nachgefragt, was im Bereich Beauty-Inhaltsstoffe eigentlich auf der Hitliste gerade ganz oben steht. Mit weitem Vorsprung auf Platz 1 liegt Kokos – weit, weit vor Lavendel, Olivenöl und Hyaluronsäure. "Seit 2011 ist das Interesse für Kokos und Kokosnuss kontinuierlich gestiegen", sagt Industrie-Managerin Frauke Cooper, die bei Google Europa Beauty-Trends analysiert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde 15 Prozent öfter nachgefragt, was man mit der exotischen Frucht alles anstellen kann. Höchste Zeit also, mal die wichtigsten Fragen rund um die schöne Nuss zu klären:

Mehr Power durch Detox
Kokosöl pflegt das Haar, ohne zu beschweren
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Kokosöl pflegt die Haare, ohne zu beschweren

Was bewirkt Kokosöl auf Haut und Haaren?

Das Beste am Kokosöl ist die Laurinsäure. Die macht rund 44 Prozent des Inhaltes aus, kommt in der Natur recht selten vor und wirkt antiviral und antibakteriell. Naturvölker aus Asien oder der Karibik wissen schon seit Ewigkeiten um die tollen Eigenschaften, dort ist das kalt gepresste Öl vor allem für Haut und Haar heiß begehrt. In Thailand wird das pure Fett gerne von Masseurinnen benutzt, weil es kühlt, ein sehr guter Radikalfänger ist und von der Sonne gestresste Haut so schön beruhigt. Nach dem Auftragen entfalten sich die Inhaltsstoffe sehr gut und legen sich schützend auf die Haut, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen. Dadurch ist Kokosfett vor allem bei trockener und sensibler, aber auch bei unreiner und fettiger Haut sehr gut verträglich. Auch gegen Falten soll das Kokosfett Wirkung zeigen.

Wie gesund ist Kokosöl für die Haut?


"Hauptbestandteile pflanzlicher Fette, die zur kosmetischen Anwendung eingesetzt werden, sind Triglyceride", erklärt Tamar Vingron, Leitung Forschung und Entwicklung im Hause FETTE Pharma, "Die aus Triglyceriden entstehenden freien Fettsäuren sind Bestandteil der Lipid- oder Barriereschicht in der obersten Lage der Epidermis, also der Oberhaut. Auf die Haut aufgetragen, besteht die vornehmliche Pflegeeigenschaft von Pflanzenölen darin, dass sie die Lipidschicht ergänzen und z.B. schuppige Haut ausgleichen können." Das führt bei Produkten zum Beispiel mit Kokosöl zu dem bekannt spürbaren Glätte-Effekt. Vingron: "Pflanzliche Triglyceride bewirken zudem, dass der transepidermale Wasserverlust der Haut moderat sinkt, das heißt, die Haut kann – im Gegensatz zu Produkten mit Mineralölen – also noch ‚atmen‘."

Was kann man mit Kokosnussöl machen?

Kokosöl gibt es in vielen Variationen
Kokosöl gibt es in vielen Variationen, z.B. als Creme, Shampoo oder Badezusatz

In der Küche ist es längst als gesunde Alternative bekannt: Das leicht verdauliche Fett ist kalorienärmer als andere Öle und kurbelt sogar den Stoffwechsel an. Aber auch die kosmetischen Eigenschaften sind beeindruckend: Kokosöl durchfeuchtet die Haut sehr gut, polstert Fältchen auf und kann sogar bei Hautproblemen helfen. Wer zum Beispiel zu trockenen Lippen neigt, sollte das cremige Fett einfach auftupfen und hat bald schon wieder kussweiche Lippen. Kokosnussöl hat aber noch andere gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sogar bei kleinen Wunden oder rissiger Haut wurde eine Besserung beobachtet, weshalb sich die Heilungschancen bei Neurodermitis oder Schuppenflechte durch das reine Naturprodukt erhöhen lassen. Auch Pickelchen verschwinden durch die antibakterielle Wirkung schneller. Wer gerne badet, kann einen Löffel Kokosöl im warmen Wasser schmelzen lassen – und sich dadurch später das Eincremen sparen. Auch den Haaren tut eine Portion Kokosöl gut: Es verleiht ihnen einen besonders schönen Glanz. Lockenköpfe sollten das Fett allerdings nur pur in die Spitzen einkneten.

Wie wende ich Kokosfett auf der Haut an?

Pflanzliche Öle integrieren sich wunderbar in das stoffliche Gefüge der Haut. "Wegen ihrer Ähnlichkeit zu hauteigenen Fetten können die Nährstoffe, die im Öl enthalten sind, leicht aufgenommen werden", erklärt Tamar Vingron, "Die Kokosnussöl ist reich an Fetten (ca. 70%), Eiweißen, Vitaminen und zahlreichen weiteren Nährstoffen. Aber Achtung: Wie bei den meisten aktiven Wirkstoffen, kann auch der übermäßige Einsatz von Kokosnussöl sich gegenteilig auf die Haut auswirken. Also ist 'mehr' nicht auch 'besser'."

Warum ist Kokosöl so gut für die Haare?

Kokosöl gehört zu den Haarölen, die die Haare wunderbar pflegen, ohne sie zu beschweren. Haaröl auf Kokosfett-Basis kostet in der Regel weniger als die ebenfalls sehr gut wirksamen Haaröle auf Argan-, Avocado- oder Jojoba-Basis. Wie sie kommt es ohne Parabene, Parafine, Sulfate und Silikone aus, die langfristig das Haar und die Umwelt schädigen können.
Die chemische Beschaffenheit von Kokosöl ermöglicht es, dass seine wertvollen Bestandteile wie Laurinsäure, Antioxidantien und Fettsäuren bis ins Haarinnere vordringen können, um dort ihre volle Wirkung zu entfalten. Kokosöl ist zudem in der Lage, Proteine zu binden, so dass sie die Haarstruktur aufpolstern und stärken können. Kokosöl verleiht dem Haar nicht nur mehr Glanz. Es hat auch eine reparierende Wirkung, in deren Folge die Haare voll und gesund wirken. Bei Spliss und Haarbruch bekommen Haare durch z.B. eine über Nacht einwirkende Haarkur aus Kokosfett ihre Sprungkraft zurück. Tipp: Um das Kopfkissen zu schonen, solltest du eine Duschhaube aufsetzen.

Wie regt Kokosöl das Haarwachstum an?

nur auf einer gesunden Kopfhaut können die Haare gut wachsen. Ist dein Skalp aus dem Gleichgewicht geraten, kann Kokosöl die Wachstumsbedingungen verbessern. Die antibakterielle und anti-fugale wirkende Laurinsäure beruhigt und regeneriert die Kopfhaut. Mit ihrer Hilfe werden Pilze und andere negative Einflüsse auf der Kopfhaut neutralisiert. Erwarte keine Walle-Mähne über Nacht, aber einen Versuch ist es bestimmt Wert!

Welches Kokosfett ist das Beste?

Kokosöl wird in Wellness-Instituten gern auch als Duftöl verwand
Kokosöl wird in Wellness-Instituten gern auch als Duftöl verwand

Im Gegensatz zu anderen Ölen ist Kokosfett recht unempfindlich gegen Hitze, Licht und Sauerstoff – je nach Qualität bleibt es deshalb über 2 Jahre haltbar. Am besten sind Virgin-Kokosöle in Bioqualität. Sie werden in ökologisch arbeitenden Familienbetrieben von Hand geerntet und verarbeitet. Beim Kauf kannst du sicher sein, dass diese Bio-Öle naturbelassen und nicht raffiniert, gebleicht oder desodoriert sind. Bei industrieller Verarbeitung werden zur Verlängerung der Haltbarkeit oder zur Verhärtung der ursprünglich flüssigen Konsistenz häufig toxische Chemikalien eingesetzt, die das Kokosöl schnell in ein ungesundes Fett verwandeln. Der höhere Preis für Bio-Qualität lohnt sich in diesem Fall also tatsächlich.

Was ist das Gute an der Kokosmilch?

Die ist genauso gesund und heiß begehrt, wenn es um Ernährung, Kosmetik und Beauty geht. Kokosmilch hat allerdings rein gar nichts mit der Flüssigkeit aus dem Inneren der Kokosnuss zu tun, die sogar direkt daraus getrunken werden kann – auch wenn viele das denken. Nein, Kokosmilch muss erst hergestellt werden: Das Fruchtfleisch der reifen, braunen Nuss wird gemahlen, ausgepresst und mit Wasser zu einer Milch vermischt. Der schnelle Energielieferant für den Körper enthält viel Fett – und genau das macht die Kokosmilch zu einer beliebten Kosmetikzutat für Haut, Lippen und Haare.

Kokosöl ist ein besonders wertvolles Öl zur Pflege von Haut und Haaren – und dabei sogar noch verhältnismäßig günstig. Trockene Haarspitzen, raue Lippen oder rissige Nagelhaut? Das Fett aus der Nuss wird's richten!

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 20.09.2023