Ob als Brotaufstrich, als Topping auf Desserts oder in herzhaften Saucen – von Nussmus können wir einfach nicht genug bekommen. Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot an verschiedenen Sorten, die auch gesundheitliche Vorteile mitbringen. Wir verraten dir, wie sich die einzelnen Produkte geschmacklich unterscheiden, welche Inhaltsstoffe sie haben und in welchen Rezepten du sie verwenden kannst.
Was ist Nussmus?
Das Besondere an Nussmus ist, dass es tatsächlich nur aus Nüssen besteht. Dafür werden die Kerne geröstet und vermahlen. Das Rösten ist für den optimalen Geschmack entscheidend. Je nach Sorte wird die Temperatur dafür angepasst. Die Nüsse müssen danach sofort weiterverarbeitet werden, damit das intensive Aroma im Glas landet. Beim Mahlen werden die gesunden Fette in den Nüssen quasi ausgedrückt und machen das Mus so schön cremig.
Im Gegensatz zu Nussmus werden bei Nussbutter oder Nusscremes meist Fett, Aromen, Zucker und andere Stoffe zugesetzt. Eine einheitliche rechtliche Regelung gibt es für diese Bezeichnungen allerdings nicht. In jedem Fall lohnt sich deshalb ein Blick auf die Zutatenliste, um tatsächlich Nussmus-Varianten ohne Zusatzstoffe zu kaufen.
Ist Nussmus gesund?
Nussmus ist eine gute Quelle für verschiedene Nährstoffe, die sich vorteilhaft auf Gehirn, Nerven, Herz und sogar dein Hungergefühl auswirken können. Es liefert viel pflanzliches Eiweiß und hat daher Fitness-Food-Potenzial. Gemeinsam mit Ballaststoffen und gesunden Fetten kann es für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
Die ungesättigten Fettsäuren sind essenziell bzw. lebensnotwendig, da sie an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Gleichzeitig dienen sie als wichtiger Baustein für Zellmembranen und sind unverzichtbar für dein Gehirn.
Auch die Mikronährstoffe im Nussmus sind wertvoll:
- B-Vitamine fördern die Kommunikation zwischen den Zellen.
- Antioxidantien sollen vor freien Radikalen schützen.
- Magnesium ist entscheidend für die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln und unterstützt die Regeneration.
- Calcium stärkt die Knochen und Zähne.
- Folsäure verbessert die Zellteilung.
Nährstofftechnisch überzeugt Nussmus also auf ganzer Linie. Trotzdem gilt: Genieße es in Maßen. Obwohl Nussmus gesund ist, enthält es viele Kalorien. Bei übermäßigem Schlemmen kann es deshalb schnell auf den Hüften landen.
Welche Arten von Nussmus gibt es?
Das Nussmus-Sortiment wächst und wächst. Nicht nur für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ist das Mus eine köstliche Alternative zu tierischen Produkten. Doch was macht die einzelnen Sorten gesund und wie schmecken sie? Wir haben’s getestet.
1. Braunes Mandelmus
Viele fragen sich: Wie gesund ist Mandelmus? Braunes Mandelmus punktet mit einem hohen Gehalt an Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen sowie Kalium. Für sein kräftiges, leicht herbes Aroma werden die Mandeln mitsamt Schale geröstet und anschließend gemahlen. Die Röstaromen sorgen für einen deutlich intensiveren Geschmack im Vergleich zum hellen Mandelmus.
In der Küche ist es vielseitig einsetzbar. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer wird es zum schnellen Dressing für Salate, Gemüse, Reis oder Quinoa. Wer gern Süßes nascht, kann es als Topping für Pancakes, im Smoothie oder Porridge probieren. Beim Backen macht sich Mandelmus ebenfalls gut, etwa im Teig für Bananenbrot. Oder du zauberst daraus eine gesunde Nutella-Alternative.
2. Weißes Mandelmus
Auch das weiße Mandelmus ist gesund. Es verschafft dir unter anderem reichlich Vitamin E, das als starkes Antioxidans die Zellen schützen sowie das Immunsystem stärken soll.
Für die Herstellung werden die Mandeln zunächst blanchiert und geschält, bevor sie zu Mus verarbeitet werden. Dadurch ist es im Geschmack deutlich milder und feiner als das dunkle Pendant.
Weißes Mandelmus passt perfekt zu Joghurt, Smoothies oder frischem Obst und bringt eine feine Cremigkeit in herzhafte Gerichte. Besonders harmoniert es mit Risotto oder einer leichten Pastasauce, denen es eine nussige Note verleiht.
3. Erdnussmus
Kein Nussmus ist so beliebt wie Erdnussmus, wobei die Erdnuss botanisch gesehen eine Hülsenfrucht ist. Erdnussmus ist gesund und überzeugt Sportler:innen durch seinen hohen Protein- und Magnesiumgehalt. Die enthaltenen B-Vitamine unterstützen den Energiestoffwechsel. Ist Erdnussmus gesund für jeden? Mit Ausnahme der Nuss-Allergiker:innen ja, aber nur in Maßen, da es vergleichsweise viele Kalorien hat.

Führt die Nussmus-Bestsellerliste an: Die klassische Erdnussbutter ist günstig, nahrstoffreich und vielseitig und gehört daher für viele Sportlerinnen zu den Essentials.
Kulinarisch ist Erdnussmus weit mehr als ein klassischer Brotaufstrich. Eine cremige Erdnuss-Sauce wie beim Lieblings-Asiaten lässt sich ganz einfach selbst machen: Erdnussmus mit Sojasauce und etwas Wasser oder Kokosmilch verrühren. Raffinierter ist diese Variante, für die du Erdnussmus mit eingeweichten Datteln, Sojasauce, Zitronensaft und Chiliflocken pürierst. Diese Sauce verfeinert Gemüse, Bowls oder Frühlingsrollen.
4. Cashewmus
Dass Cashews keine richtigen Nüsse sind, macht uns nichts aus. Denn aus den Kernen entsteht ein unglaublich mildes und leckeres Mus. Auch Cashewmus ist gesund. Es liefert beispielsweise Tryptophan, eine Aminosäure, die der Körper zur Bildung des "Glückshormons" Serotonin und des Schlafhormons Melatonin braucht.
Cashewmus ist gerade aus der veganen Küche nicht wegzudenken, weil es Saucen gut bindet und so zum idealen Sahne- und Ei-Ersatz wird. Teste das Mus außerdem als Käseersatz auf Pizza und überbackenen Nudelgerichten. Für die vegane Käsealternative mischst du etwa 100 ml Cashewmus mit 4 EL Hefeflocken und Gewürzen nach Wahl. Je nach Backzeit solltest du es jedoch erst später über dem Teig oder Auflauf verteilen, damit nichts anbrennt.
5. Haselnussmus
Haselnussmus ist DIE Alternative für die von vielen heiß geliebte Nuss-Nougat-Creme. Dieser Brotaufstrich läuft nach unserer Meinung geschmacklich allen anderen Nussmus-Sorten den Rang ab und ist reich an Vitamin E und wertvollen Fetten. Zusätzlich versorgen Haselnüsse dich mit Mangan, einem Spurenelement, das wichtig für Knochen, Bindegewebe und einen funktionierenden Energiestoffwechsel ist.
Reines Haselnussmus macht sich gut auf dem Brot, in Desserts und Gebäck und ist damit ein echtes Allround-Talent. Einen schnellen und gesünderen Schokoaufstrich rührst du aus Haselnussmus, roh entöltem Kakaopulver und eventuell etwas Pflanzenmilch an. So werden zuckerreiche Schokocremes zum Frühstück Geschichte.
6. Tahin (Sesammus)
Tahin, das Mus aus Sesam, hat seine Wurzeln im arabischen Raum und ist unverzichtbarer Bestandteil der dortigen Küche. Für die Herstellung werden meist geschälte und ungeschälte Sesamsamen verwendet. Das macht Tahin nicht nur aromatisch, sondern nährstoffreich. Sesam bringt dir pflanzliches Eiweiß und Calcium. Zudem enthält es die sekundären Pflanzenstoffe Sesamin und Sesamolin, die als Antioxidantien wirken können. Der hohe Zinkgehalt soll Haut, Haare und das Immunsystem fördern.

Tahin ist nicht nur sehr nährstoffreich, sondern auch vielseitig einsetzbar: So ist das Mus zum Beispiel Co-Star im beliebten Hummus, wird aber auch in arabischen Süßspeisen, Saucen oder mehr verwendet.
Tahin verleiht Falafel, arabischen Süßspeisen wie Halva, Dressings, Saucen und Gemüsegerichten eine cremige, würzige Note und ist die unverzichtbare Basis für klassischen Hummus und weitere Dips.
7. Macadamianussmus
Die Macadamianuss hat einen ganz speziellen Geschmack, der im buttrig-cremigen Mus hervorragend zur Geltung kommt. Es ist die kalorienreichste Verführung unter den Nussmus-Varianten, die aber im Vergleich zu stark gesüßten Brotaufstrichen immer noch die gesündere Wahl ist. Macadamianuss beinhaltet unter anderem wertvolle einfach ungesättigte Fettsäuren sowie Vitamin B1 und Mangan.
Zum Einsatz kommt es auf dem Sonntagsbrötchen, im Porridge oder in Smoothies und Milchshakes. Beim Backen gibt es Kuchen, Keksen oder Muffins eine mild-nussige Nuance. Macadamianussmus verleiht auch salzigen Gerichten wie Currys, cremigen Suppen, Pasta-Saucen, Dips oder Marinaden eine samtige Konsistenz.
8. Kürbiskernmus
Obwohl keine "echte" Nuss, ist Kürbiskernmus so gesund, dass es in dieser Liste nicht fehlen darf. Es ist eine wahre Proteinbombe, die darüber hinaus Eisen, Magnesium, Zink und wichtige B-Vitamine bietet. Letztere sollen gut für den Energiestoffwechsel und das Nervensystem sein.
Der fein-nussige Geschmack der Kerne verleiht Saucen, Salatdressings oder Dips den entscheidenden Kick. Einfach mit etwas Wasser zu einem cremigen Topping für Gemüse verrühren. Eine schnelle, leckere Pesto-Alternative gelingt, wenn du Kürbiskernmus mit Erbsen, Zitronensaft, Knoblauch, Salz und Pfeffer pürierst.
9. Pistazienmus
Farblich sticht das grünliche Pistazienmus definitiv ins Auge. In Kuchenteig, Smoothies, Desserts oder als cremige Verfeinerung für Joghurt, Eis und Obst entfaltet es seinen mild-nussigen, leicht süßlichen Geschmack. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, dass Pistazienmus voller ungesättigter Fettsäuren, Vitamin B6 für Nerven und Stoffwechsel sowie Eisen und Magnesium ist, die Muskeln und Knochen stärken sollen.

Pistazienmus ist nicht nur charakteristisch in der Farbe, sondern auch im Geschmack. Passt gut zu Frühstück, Desserts oder anderem Süßkram, den du verfeinern möchtest.
Unser Frühstückstipp: Im Porridge sorgt ein Löffel Pistazienmus für das gewisse Extra. Einfach Haferflocken mit Wasser oder Pflanzenmilch aufkochen, Pistazienmus unterrühren und nach Belieben eindicken lassen.
10. Kokosmus
Es wird exotisch: Kokosmus schmeckt fast wie Urlaub. Gewonnen wird es aus dem fein vermahlenen Fruchtfleisch frischer Kokosnüsse. Es bringt neben dem intensiven Aroma auch gesunde mittelkettige Fettsäuren, die dem Körper Energie liefern können. Da es zudem recht kalorienreich ist, achte auf einen maßvollen Genuss.
Kokosmus eignet sich wunderbar für den sommerlichen Obstsalat, Desserts und Smoothies. Außerdem verfeinern 1-2 EL die Nicecream. Dafür einfach gefrorene Bananenscheiben in einem Mixer oder mit einem Pürierstab cremig verarbeiten, bis eine glatte, eisähnliche Masse entsteht.
Weitere Rezepte mit Nussmus
Ob als Topping, Dip, Sauce oder Dressing – Nussmus passt fast immer. Hier kommen noch mehr köstliche Anregungen, um deinen Speiseplan aufzupeppen. Unsere 3 Rezept-Ideen sind jeweils für 2 Personen gedacht.
Bananen-Pancakes mit Nussmus
- 2 reife Bananen mit einer Gabel zerdrücken.
- 2 Eier, 2 EL Nussmus (Sorte nach Wahl) und etwas Zimt untermengen.
- Circa 60 g Haferflocken unterrühren, kurz quellen lassen.
- In einer Pfanne ausbacken.
- Optional: Zusätzlich Nussmus als Topping verwenden.
Pasta mit Cashew-Carbonara
- Lieblingspasta nach Packungsanweisung kochen.
- 200 ml Kochwasser auffangen und mit 3 EL Cashewmus, 1 EL Hefeflocken, Knoblauch, Salz und Pfeffer zu einer cremigen Sauce verrühren.
- Sauce unter die Pasta heben.
- Optional: Mit Erbsen, gebratenen Pilzen oder Zucchini anreichern.
- Tipp: Diese Sauce passt auch zu Gemüse-Nudeln aus Zucchini, Karotten oder Süßkartoffeln.
Asiatische Gemüsepfanne mit scharfer Tahinsauce
- Champignons, Zucchini, Paprika, Frühlingszwiebeln oder anderes Gemüse anbraten.
- 2 Knoblauchzehen, 1 EL geriebener Ingwer, 5 EL Tahin, 1½ EL Zitronensaft, 2 EL Sojasauce, ½ TL Chilipulver und gemahlenen Pfeffer mit 200 ml Wasser pürieren.
- Sauce nach und nach unter das Gemüse heben.
- Optional: Geröstete Sesamsamen darüber streuen.
- Beilage: Reis, Quinoa oder asiatische Mie-Nudeln
Nussmus selbst machen
Um Nussmus selbst herzustellen, brauchst du einen ziemlich leistungsstarken Mixer. Die Nüsse kannst du pur mahlen oder vorher im Backofen rösten. Manchmal sind mehrere Anläufe nötig, damit der Mixer nicht überhitzt. Füge einen kleinen Schuss neutrales Pflanzenöl hinzu, falls das Mus besonders geschmeidig werden soll oder der Mixer Schwierigkeiten macht.
Wer es unkomplizierter mag, kauft Nussmus im Supermarkt oder online. In Bio-Märkten findest du oft eine größere Auswahl und exotische Varianten, die es im normalen Handel kaum gibt.
Nussmus richtig lagern
Bei Zimmertemperatur hält Nussmus mehrere Monate. Keine Sorge, wenn sich dabei Öl absetzt. Das lässt sich einfach wieder unterrühren. Im Kühlschrank hält Nussmus nicht länger, wird dafür aber ziemlich fest. Eventuell musst du es deshalb erst etwas aufwärmen, bevor du es verwendest.
FAQ: Die häufigsten Fragen zum Thema Nussmus
Grundsätzlich ist jedes Nussmus gesund, da es voller ungesättigter Fettsäuren, pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen ist. Welches Nussmus am gesündesten ist, hängt von deinem Bedarf ab: Mandelmus liefert Calcium und Magnesium, Cashewmus punktet mit Eisen und Zink, während Walnussmus viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Haselnussmus ist eine gesunde Alternative zu Schokoaufstrichen, weil es Vitamin E enthält, aber keinen Zucker.
Am besten ist eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Nussmus-Arten, um die unterschiedlichen Nährstoffe jeder Sorte zu erhalten.
Grundsätzlich kannst du Nussmus täglich essen, allerdings in Maßen. Da Nussmus sehr kalorienreich ist, sind häufig schon 1–2 Esslöffel pro Tag genug. So profitierst du von den Nährstoffen wie Eiweiß, Magnesium und gesunden Fettsäuren, nimmst aber nicht zu viele Kalorien auf.
Gerade für Sportler:innen oder Menschen mit erhöhtem Proteinbedarf ist Nussmus eine sinnvolle Ergänzung. Wichtig ist, auf reines Nussmus ohne Zusätze wie Zucker oder Palmöl zu achten, damit du deiner Gesundheit wirklich etwas Gutes tust.
Nussmus und Erdnussbutter sind nicht das Gleiche, wie diese Gegenüberstellung zeigt.
Zusammensetzung:
- Nussmus: 100 Prozent gemahlene Nüsse, (in der Regel) keine Zusätze
- Erdnussbutter: Nüsse mit Zucker, Salz oder gehärteten Fetten
Gesundheit:
- Nussmus: gesund, beinhaltet Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe
- Erdnussbutter: weniger gesund durch Zusatzstoffe
Geschmack:
- Nussmus: intensives, natürliches Aroma
- Erdnussbutter: meist süßer und cremiger
Wenn du also auf eine gesunde Ernährung achtest, ist pures Erdnussmus die bessere Wahl.
Walnussmus hat einen kräftigen, leicht herben und nussigen Geschmack, der sich deutlich von Mandelmus oder Cashewmus unterscheidet. Durch den hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren schmeckt es oft etwas intensiver und leicht bitter, gleichzeitig aber auch angenehm cremig. Viele empfinden Walnussmus als weniger süß, dafür sehr aromatisch. Deshalb ist es optimal geeignet für herzhafte Gerichte, Dressings oder als Zutat in Dips.
In süßen Speisen wie Kuchen oder Porridge sorgt Walnussmus für eine leicht herbe Note, die sich mit Honig, Ahornsirup oder Früchten kombinieren lässt.





