Corona-Impfung
Die Fakten zu den Impfstoffen gegen Covid-19

Gesund durch die Corona-Krise
Die Corona-Impfungen sind im Gange. Was du über den Ablauf und die Impfstoffe wissen musst, und ob du mit der Impfung wieder dein soziales Leben aufnehmen kannst, erfährst du hier
Eine Impfung gegen Coronaviren hat die Firma Biontech entwickelt
Foto: Studio Romantic / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Warum haben manche Bedenken gegen die Impfung?
  • Sind die Bedenken berechtigt?
  • Wie sicher ist ein so schnell entwickelter Corona-Impfstoff?
  • Welche Prüfphasen müssen Impfstoffe durchlaufen?
  • Welche Nebenwirkungen können bei der Corona-Impfung auftreten?
  • Wie hoch ist das Risiko einer Herzmuskelentzündung durch die Corona-Impfung?
  • Wie hoch ist das Thrombose-Risiko nach einer Impfung mit AstraZeneca und Johnson & Johnson?
  • Besteht ein Risiko, dass die mRNA-Impfung die Menstruation beeinflusst?
  • Sind Langzeit-Impfschäden zu befürchten?
  • Wie funktioniert ein mRNA-Impfstoff?
  • Birgt der mRNA-Impfstoff Gesundheits-Gefahren für mich?
  • Wie funktioniert der Vector-Impfstoff?
  • Impfpflicht: Muss ich mich impfen lassen?
  • Werden auch Schwangere geimpft?
  • Warum werden Schwangere erst ab dem 2. Trimester geimpft?
  • Wann und wo werde ich gegen Covid-19 geimpft?
  • Kann ich mir den Impfstoff gegen Corona aussuchen?
  • Wie kann ich mich oder Angehörige zur Impfung anmelden?
  • Muss ich die Corona-Impfung selbst bezahlen?
  • Werde ich nach der Corona-Impfung wieder Party machen können?
  • Wann wird das Leben nach Corona wieder ganz normal?

Seit dem 27. Dezember 2020 wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Doch mit der Hoffnung, dass mit den Impfungen das Ende der Pandemie in Sicht kommt, wachsen auch die Fragen.

Viele möchten wissen, wie sicher die in Deutschland jetzt zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson sind, ob sich auch Schwangere impfen lassen sollten – und ob man danach mit anderen Geimpften endlich wieder Party machen darf. Wir haben die Antworten.

Gesund und fit im eigenen Zuhause
Umfrage
Wie stehst du zum Thema Corona-Impfung?
1125 Mal abgestimmt
Ich habe kompletten Impfschutz
Ich habe die erste Impfung erhalten
Ich will mich demnächst impfen lassen
Ich bin noch unentschlossen
Ich will oder sollte mich nicht impfen lassen

(Diese Umfrage ist natürlich freiwillig und komplett anonym.)

Warum haben manche Bedenken gegen die Impfung?

Normalerweise dauert es Jahre, bis ein Impfstoff entwickelt und zugelassen wird. Mit der Arbeit an Impfstoffen gegen Covid-19 begannen Forscher jedoch erst im Februar 2020 – und bereits am 21.12.2020 wurde der Corona-Impfstoff des Mainzer Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen, der des US-Unternehmens Moderna folgte am 6.1.2021, der britisch-schwedische Impfstoff von AstraZeneca am 20.1.021, der von Johnson & Johnson am 11.3.2021. Alles Entwicklungen in Rekordzeit.

Einige Deutsche fürchten, dass so schnell entwickelte und zugelassene Impfstoffe größere Risiken und starke Nebenwirkungen bedeuten und womöglich Krankheiten bis hin zu Genmutationen auslösen könnten.

Sind die Bedenken berechtigt?

Nein. Dazu stellt die Bundesregierung auf ihrer Website klar, dass bei den Corona-Impfstoffen die gleichen hohen Qualitätsstandards gelten wie bei anderen Impfstoffentwicklungen.

Im Gegensatz zu den Briten, die eine Impfung gegen Corona per Eilzulassung bereits Mitte Dezember 2020 genehmigt haben, muss in Europa eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA (European Medicines Agency) erfolgen und keine der drei für eine Impfstoff-Zulassung notwendigen Prüfphasen darf übersprungen werden. Nur da Großbritannien nicht mehr zur EU gehört, konnte dort ein Sonderweg beschritten werden.

Wie sicher ist ein so schnell entwickelter Corona-Impfstoff?

Dass es bei Corona-Impfstoffen so schnell zu Zulassungen gekommen ist, liegt daran, dass noch nie so viel Geld in eine Impfstoffentwicklung investiert wurde, man bereits auf einiges Know-How zurückgreifen konnte und die Studien ohne Zeitverzögerungen zum Teil parallel und im großen Stil durchgeführt wurden, erklärt Prof. Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland die Prozesse der Prüfung und Bewertung von Impfstoffen überwacht, bestätigt in einer Stellungnahme, dass nur Impfstoffe eine Zulassung erhalten, deren Nutzen eindeutig die Risiken überwiegen. Zudem werde jeder Impfstoff auch nach der Zulassung weiter streng kontrolliert und bewertet, um seltene Nebenwirkungen zu erfassen. So sind bei den Impfungen in England bei zwei hochgradigen Allergikern starke Nebenwirkungen beobachtet worden, deshalb wird Menschen mit starken Allergien erst einmal von einer Impfung abgeraten.

Welche Prüfphasen müssen Impfstoffe durchlaufen?

Im ersten Schritt werden Impfstoffe an Tieren erprobt, anschließend wird er an freiwilligen Probanden in 3 Phasen getestet:

  • Phase I: Dabei wird der Impfstoff an maximal 100 gesunden Menschen auf seine Dosis, Verträglichkeit und Immunabwehrreaktion erprobt.
  • Phase II: Dosis, Verträglichkeit und Immunabwehrreaktion werden an einer größeren Anzahl von Freiwilligen getestet.
  • Phase III: Jetzt erproben mehrere Tausend bis mehrere Zehntausend Menschen den Impfstoff. Im Alltag soll sich zeigen, ob der Impfstoff wirklich vor einer Infektion schützt, sprich: eine Immunreaktion ausbildet, sicher ist und welche seltenen Nebenwirkungen möglich sind.

Im Falle der Impfstoff-Entwicklungen gegen Coronaviren wurden die klinischen Ergebnisse jeder Phase von Anfang an gleich an die EMA in Amsterdam übermittelt und dort sofort bearbeitet. Normalerweise müssen dafür erst alle für einen Zulassungsantrag notwendigen Daten vorhanden sein. "Rolling-Review" wird dieses parallele Verfahren genannt. Es hat viel Zeit gespart und dazu beigetragen, dass eine schnellstmögliche Zulassung erfolgen konnte.

Welche Nebenwirkungen können bei der Corona-Impfung auftreten?

Bei keiner Impfung kann man Nebenwirkungen ausschließen, so die Informationen der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts (RKI). Zu erwarten sind leichte Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle – wie bei anderen Impfungen auch. Seltener sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Aber auch darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen: Solche Symptome zeigen an, dass sich dein Körper mit dem Impfstoff aktiv auseinandersetzt und einen wirksamen Schutz gegen den Erreger aufbaut, so Medizinerin Addo.

Sprecher des Mainzer Unternehmens Biontech meldeten, dass etwa 3,8 Prozent ihrer Probanden über Müdigkeit und 2 Prozent über kurzzeitige Kopfschmerzen berichteten. Bei den ersten Impfungen in England zeigten nur zwei starke Allergiker verstärkte Symptome auf den Impfstoff. Laut dem US-Impfstoffhersteller Moderna klagten die Probanden des Moderna-Impfstoffs über Abgeschlagenheit (9,7 Prozent), Muskelschmerzen (8,9 Prozent), Gelenkschmerzen (5,2 Prozent) und Kopfweh (4,5 Prozent). Mit AstraZeneca-Vakzinen Geimpfte berichteten von ähnlichen Nebenwirkungen, vom allem Kopfschmerzen wurden häufiger genannt.

Wie hoch ist das Risiko einer Herzmuskelentzündung durch die Corona-Impfung?

Um eines gleich klarzustellen: Viren sind generell die häufigsten Auslöser einer Herzmuskelentzündung, erklärt die deutsche Herzstiftung auf ihrer Homepage zum Thema Covid-19, und das Corona-Virus gehört zu den Viren, die eine im Fachjargon "Myokarditis" genannte Entzündung am Herzen auslösen können. "So haben zum Beispiel US-amerikanische Forscher aus Ohio bei 15 Prozent der untersuchten Sportler nach symptomarmer Covid-19-Erkrankung einen kardialen Befund bei einer Magnetresonanzuntersuchung festgestellt, der für eine Myokarditis sprach."

Da in den USA und Israel in einzelnen Fällen Herzmuskelentzündungen auch im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen mit mRNA-Impfstoffen (Biontech, Moderna) auftraten, wurde vom Ausschuss für Risikobewertung (PRAC) eine Myokarditis bei mRNA-Impfstoffen in die Liste der möglichen Nebenwirkungen aufgenommen. Betroffen waren vor allem junge Männer zwischen 16 und 29 Jahren innerhalb von 14 Tagen nach der 2. Impfung. Die PRAC betont jedoch, "dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis der mRNA-Impfstoffe weiterhin positiv ist."

Die genaue Häufigkeit dieser Nebenwirkung konnte bislang nicht ermittelt werden. In den USA geht man von 1:100.000 aus. 95 Prozent der im Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung registrierten Herzmuskelentzündungen wurden als mild, mit einem zumeist nur kurzen Krankenhausaufenthalt verbunden, beschrieben.

Nach den am 10.11.2021 aktualisierten Impfempfehlungen der StIKO sollen künftig Kinder (ab 12 Jahren), Jugendliche und Erwachsene unter 30 Jahren nur noch mit dem Vakzin von Binochech geimpft werden, da Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Unter-30-Jähringen häufiger in Verbindung mit dem Impfstoff von Moderna als dem von Biontech beobachtet wurde.

Wie hoch ist das Thrombose-Risiko nach einer Impfung mit AstraZeneca und Johnson & Johnson?

Da es zu einer auffälligen Häufung von Thrombosefällen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca gekommen ist, hatten einige Länder und auch Deutschland die Impfungen mit diesem Impfstoff vorübergehend ausgesetzt. Bei Thrombosen handelt es sich um Blutpfropfen, die sich in den Venen bilden und sie verstopfen können. Mögliche Folgen solcher Gefäßverschlüsse sind ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Lungenembolie.

Auch bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson kann es in äußerst seltenen Fällen zu Blutgerinnseln kommen: So sind in den USA nach rund 7 Millionen Impfungen 8 Fälle mit Thrombosen aufgetreten. Die erneute Überprüfung durch die EMA ergab jedoch, dass der Nutzen der Impfung weit größer ist als das Risiko. Laut der EMA traten die allermeisten Fälle Hirnvenenthrombosen auf bei Frauen unter 60 Jahren innerhalb der ersten 3 Wochen nach der Impfung auf.

Inzwischen wird der AstraZeneca-Impfstoff (wie auch der von Johnson & Johnson) in Deutschland so gut wie gar nicht mehr verimpft, was aber vor allem an der geringeren Wirksamkeit im Vergleich zu den Vakzinen von Moderna und Biontech liegt. Wer bereits mit Johnson & Johnson geimpft wurde, dem wird jetzt von der STIKO empfohlen, sich eine Auffrischungsimpfung mit Moderna oder Biontech geben zu lassen. Mehr zu den Booster-Impfungen liest du hier.

Wie bei jeder Impfung und jedem medizinischen Eingriff gilt auch bei Corona-Impfungen: 100-prozentige Sicherheit gibt es nie. Ein Restrisiko bleibt immer, als eine:r unter Hunderttausenden eine schwere Nebenwirkung zu entwickeln. Aber bedenke auch: Das sind die möglichen gefährlichen Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung.

Besteht ein Risiko, dass die mRNA-Impfung die Menstruation beeinflusst?

Es gab Gerüchte, dass eine Covid-19-Impfung Regelblutung und Fruchtbarkeit beeinflussen soll. Diese werden von der Wissenschaft aber als unbegründet bezeichnet. Die Ursache für vereinzelt auftretende zeitlich verschobene, länger anhalten oder intensiver ausfallende Blutungen liegt wohl nicht im Impfstoff selbst, sondern eher im Stress, der durch die Pandemie-Situation und die Impfung entstehen kann. Mehr dazu liest du hier.

Sind Langzeit-Impfschäden zu befürchten?

Das ist logischerweise nicht zu 100 Prozent absehbar. Verunsicherung bereitet vielen Menschen, dass die Impfstoffe von Biontech und Moderna auf mRNA-Basis arbeiten, denn das Verfahren gilt als noch recht neu.

Aber so ganz neu sind diese Impfstoffe auch nicht. Seit 2013 wird mit diesem Impfstoff-Typ experimentiert und er wurde bereits an Menschen getestet, zum Beispiel im Kampf gegen Grippe, das Zika-Fieber oder Tollwut.

Wie funktioniert ein mRNA-Impfstoff?

mRNA steht für "messenger ribonucleic acid", deutsch: Boten-Ribonukleinsäure. RNA ist, vereinfacht gesagt, ein Molekül, das in den Zellen genetische Informationen in Proteine umsetzt. Es gibt verschiedene RNA-Typen. Die spezielle mRNA, also messenger-RNA, übersetzt: Boten-RNA, fungiert in deinem Körper als Informationsüberträger.

Bei der Impfung mit einem künstlich hergestellten mRNA-Molekül wird der Bauplan für die Oberflächenproteine von SARS CoV2 in abgeschwächter Form in den Muskel und damit in die Körperzellen eingeschleust. Dort wird der Bauplan des Coronavirus "gelesen". Auf diese Weise wird der Körper mit dem neuen Protein in einer abgeschwächten Version vertraut gemacht. Da dein Immunsystem es jedoch als fremd erkennt, entwickelt es eine Immunantwort in Form von Antikörpern und T-Zellen, die für das immunologische Gedächtnis zuständig sind. Kommst du mit den echten Erregern künftig in Kontakt, kann dein Körper schnell Abwehrzellen bilden und dich so von einer Erkrankung bewahren.

Birgt der mRNA-Impfstoff Gesundheits-Gefahren für mich?

Die meisten, die dem Impfstoff skeptisch gegenüber stehen, fürchten, künstliche mRNA könne das Erbgut verändern. Dem widerspricht PEI-Präsident Klaus Cichutek: Es gebe eine klare Datenlage zu RNA-Impfstoffen, nach der diese das Erbgut von Menschen nicht verändern könnten. Das sei schon deshalb nicht möglich, da die bei der Impfung applizierten Bestandteile des Coronavirus aufgrund der unterschiedlichen chemischen Strukturen von RNA und dem Erbgut (DNA) eine Integration unmöglich mache.

Da die mRNA-Moleküle instabil sind und schnell abgebaut werden, wird zudem die Wahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt, dass fehlgeleitete Moleküle anderswo im Körper Schaden anrichten könnten. Die kurze Haltbarkeit der mRNA-Moleküle ist übrigens auch der Grund, warum die Impfung mit dem Biontech-Impfstoff nach einigen Wochen wiederholt werden muss.

Wie funktioniert der Vector-Impfstoff?

Bei den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson handelt es sich dagegen um Vektor-Impfstoffe. Das sind Impfstoffe, die mit Hilfe eines Trägervirus funktionieren. Der Impfstoff besteht also aus einem harmlosen Virus, im Fall von AstraZeneca einem für Menschen harmlosen Erkältungsvirus von Schimpansen, bei dem von Johnson & Johnson um das humane Adenovirus 26.

Dort hinein wird ein kleiner Teil des Erbguts (DNA), der Bauplan für die Eiweiße auf der Oberfläche des Coronavirus, eingebaut und so in den Körper transportiert. Die Körperzellen nehmen die Vektoren auf, lösen eine Reihe von Prozessen aus und stellen für eine kurze Zeit Spike-Proteine des Coronavirus her, die sich an der Oberfläche des Coronavirus befinden. Wichtig: Das sind keine Coronaviren. Das Immunsystem wird so angeregt, Antikörper und T-Zellen gegen das Corona-Protein zu bilden. Kommen geimpfte Personen zu einem späteren Zeitpunkt mit Coronaviren in Kontakt, sind diese dem Immunsystem bereits bekannt. Die trainierten Abwehrkräfte können sie schnell erkennen und zügig gezielt bekämpfen.

Wie bei den Impfstoffen von Biontech und Moderna sind bei AstraZeneca 2 Impfungen zur vollständigen Immunisierung notwendig, bei dem Vakzin von Johnson & Johnson wird nur eine Spritze verabreicht und nach 6 Monaten eine Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Moderna empfohlen.

Wichtig: Selbst wenn man trotz Impfung erkranken sollte, und ein sogenannter Impfdurchbruch ist in seltenen Fällen durchaus möglich, so können, klinischen Studien nach, bei allen 4 Impfstoffen gleichwertig schwere Covid-19-Erkrankungen verhindert werden, so die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) in einer Stellungnahme.

Impfpflicht: Muss ich mich impfen lassen?

Nein, eine Impfpflicht gibt es nicht, auch wenn darüber für einige Berufsgruppen, zum Beispiel in der Pflege oder Gastronomie, diskutiert wird. Der Bundestag hat Arbeitgebern in Kitas, Schulen und Pflegeheimen nun gestattet, unter ihren Beschäftigten eine Abfrage des Impfstatus durchzuführen. Durch das Inkrafttreten der G3-Regeln am 23.8.2021 fehlen Menschen, die weder geimpft, genesen oder aktuell negativ getestet sind, die Voraussetzungen für:

  • den Zugang zu Krankenhäusern, Alten-, Behinderten- und Pflegeheimen
  • den Zugang zur Innengastronomie
  • die Teilnahme an Veranstaltungen und Festen
  • die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen wie den Besuch beim Friseur oder der Kosmetikerin
  • Hallensport
  • Übernachtungen in Hotels und Pensionen

An einigen Orten, zum Beispiel in Hamburg, ist sogar ein 2G-Modell möglich, bei dem nur noch nachweislich Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Lokalen oder Veranstaltungen erhalten. Es gibt darüber hinaus aber weitere gute Gründe, sich impfen zu lassen, hier zur Erinnerung: Diese Symptome löst das Coronavirus aus.

Werden auch Schwangere geimpft?

Ja, inzwischen hat die Stiko eine Impf-Empfehlung für Schwangere herausgegeben. Bisher konnten zwar rein rechtlich Ärzt:innen Schwangere bereits auf eigenen Wunsch hin impfen, aber noch ohne offizielle Empfehlung der zuständigen Behörden. Doch nach "eingehender Beratung und Bewertung" der vorhandenen Daten, spricht sich die Stiko am 10. September 2021 für die Covid-19-Impfung aus, und zwar von:

  • bisher nicht geimpften oder unvollständig geimpften Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel
  • sowie von nicht oder unvollständig geimpften Stillenden

Geimpft werden soll mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, also Moderna oder Biontech.

Dadurch haben auch Schwangere in Deutschland eine klare Impfempfehlung. In anderen Ländern wie England, den USA oder Israel werden Schwangere bereits seit Monaten gegen Covid-19 geimpft.

Warum werden Schwangere erst ab dem 2. Trimester geimpft?

Im ersten Trimester einer Schwangerschaft wird nicht geimpft, da Fieber eine mögliche Nebenwirkung einer Impfung ist, und Fieber in der Frühschwangerschaft zu den Ursachen einer möglichen Frühgeburt gehört. Danach überwiegen die Vorteile einer Corona-Impfung sowohl für Mutter als auch für das Ungeborene. Mit einer mRNA-Impfung sind Schwangere gut geschützt, und eine immunisierte Schwangere schützt automatisch auch ihr Kind.

Dagegen haben Schwangere, die eine Corona-Infektion erleiden, so die Studienlage, ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf und eine Fehlgeburt. Nebenwirkungen sollen laut Studien bei einer mRNA-Impfung nach dem ersten Trimester für Schwanger nicht häufiger auftreten als bei Nicht-Schwangeren. Schwangerschafts-Komplikationen seien nicht häufiger zu erwarten als bei ungeimpften Schwangeren.

Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte empfiehlt Schwangeren schon länger eine Impfung gegen Covid-19. "Gerade, da die inzwischen verbreitete Delta-Variante nach internationalen Berichten mit einer hohen Infektiosität und mit einer erhöhten Erkrankungsrate auch bei Schwangeren einhergeht, ist nach Ansicht der Gynäkologenverbände eine Impfung vor und in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett und in der Stillzeit sinnvoll", sagt Albring im August dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren gibt es ebenfalls eine Covid-19-Impfempfehlung der Stiko.

Wann und wo werde ich gegen Covid-19 geimpft?

Die Priorisierungen sind inzwischen aufgehoben, du kannst dich also jederzeit für eine Impfung bei deiner/deinem Hausärzt:in melden.

Kann ich mir den Impfstoff gegen Corona aussuchen?

Nein, das kannst du nicht. Bei Hausärzt:innen wird momentan vor allem mit den Vakzinen von Biontech und Moderna geimpft.

Wie kann ich mich oder Angehörige zur Impfung anmelden?

Wenn du dich oder Angehörige anmelden möchtest, kannst du das bei deinem/deiner Hausärzt:in, unter der Telefonnummer 116117 oder unter www.impfterminservice.de tun. Das gilt übrigens auch für die Booster-Impfung: Zwar hat die STIKO eine Priorisierung für die Auffrischungsimpfung definiert, Gesundheitsminister Jens Spahn hat jedoch jedem über 12 Jahren eine Booster-Impfung in Aussicht gestellt.

Muss ich die Corona-Impfung selbst bezahlen?

Nein, die Kosten für die Coronaimpfung trägt der Bund, die Kosten für den Betrieb der Impfzentren übernehmen die Länder gemeinsam mit den Krankenkassen.

Werde ich nach der Corona-Impfung wieder Party machen können?

So langsam haben die Bundesländer nach dem anderen grünes Licht für größere Treffen, Veranstaltungen und Feste, Restaurant- und Club- sowie Party-Besuche, wenn auch unter strengen Hyienemaßnahmen und mit reduzierter Teilnehmerzahl.

Für die Teilnahme gilt wie gesagt seit dem 23. August die 3G-Regel, das bedeutet, dass du nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen bist oder du einen aktuellen, negativen Corona-Test vorweisen kannst.

Inzwischen setzen immer mehr Länder auf die G2-Regelung, nach der nur noch Geimpfte und Genesene an Veranstaltungen und Innengastronomie teilnehmen können. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner können die Bundesländer unabhängig entscheiden, ob sie die G-Regeln (teilweise) aussetzen.

Wann wird das Leben nach Corona wieder ganz normal?

Das kann so leider immer noch niemand wirklich beantworten. Die 4. Welle hat Deutschland diesen Winter härter erwischt als erwartet. Grund dafür ist die immer noch zu geringe Zahl der vollständig Geimpften: Momentan sind erst rund 67,3 Prozent der Deutschen mit Impfempfehlung zweifach geimpft (Stand 9.11.2021). Auch steigt die Zahl der Impfdurchbrüche, und die als dringend notwenig erkannten Booster-Impfungen für Menschen, deren 2. Corona-Impfung mehr als 6 Monate zurück liegt, kommen noch nicht richtig in Gang. Weitere Lockerungen sind erst in Sicht, wenn in Deutschland die Herdenimmunität erreicht hat. Dafür müssten etwa 80 Prozent der Bevölkerung geimpft oder genesen sein. Die Hoffnung auf ein normaleres Leben liegt jetzt auf dem Frühjahr 2022.

Wenn du dich impfen (bzw. boostern) lässt, kannst du nicht nur, wenn auch mit Einschränkungen, wieder in Clubs gehen und Partys feiern. Du trägst auch dazu bei, dass die Pandemie insgesamt abebbt. Denk daran: Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sind nicht gefährlicher als andere Impfungen.