Auf TikTok feiern viele Frauen ihr Abendessen aus verschiedenen kleinen Portionen wie Käsewürfeln, Trauben, Crackern oder den Resten, die der Kühlschrank noch hergibt. Begonnen hat der Hype um das "Abendessen für Mädchen" im Sommer 2023 unter dem Hashtag #girldinner. Als Trendsetterin gilt die TikTok-Creatorin Olivia Maher.
Die Variante "Hot Girl Dinner" steht noch stärker für Selbstinszenierung und Lifestyle. Manche sehen in den simplen, meist zufällig zusammengewürfelten Snacktellern sogar eine Rebellion gegen Erwartungsdruck beim Kochen und die perfekte Ernährung.
Komponenten und Ästhetik: Was kommt auf den Teller?

Snacks auf dem Teller angerichtet – es geht weniger um gesunde Ernährung und mehr darum, realistisch sein Abendessen zu zeigen. Das hat aber auch Nachteile.
Der Fokus liegt nicht auf Food-Styling, sondern auf einem lebensnahen, spontan zusammengestellten Abendessen, das trotzdem lecker und Instagram-tauglich wirkt.
Entscheidend ist der minimale Aufwand: keine komplizierte Zubereitung, kaum Abwasch.
Das zeigen "Hot Girl Dinner"-Videos:
- Brot, Käse, Wurst oder Aufschnitt
- Obst und (eingelegtes) Gemüse
- Knabbereien wie Chips, Cracker, Popcorn
- Kleine Reste aus dem Kühlschrank
- Dips, Joghurt, Nüsse
Analyse: Unnötiger Trend oder sinnvoller Ansatz?
Wir wollen es genau wissen und widmen uns den Pros und Contras zum "Hot Girl Dinner".
Was spricht dafür?
- Realismus: Improvisieren ist erlaubt und das gibt vielen Nutzerinnen sozialer Netzwerke die Freiheit, keine durchgestylten Gerichte zaubern zu müssen.
- Entlastung: Dieser Ansatz nimmt den Druck raus, täglich kochen oder aufwendig planen zu müssen – gerade im durchgetakteten Alltag kann das entspannen.
- Resteverwertung: Das Online-Phänomen fördert das Experimentieren mit Essensresten und kann Lebensmittelverschwendung verhindern.
- Rebellion: Einige sehen "Girl Dinner" als Statement gegen starre Ernährungsregeln.
- Zugehörigkeit: Niemand isst immer perfekt. Diese Botschaft und die positiven Kommentare zu den Videos können Menschen verbinden und helfen, offener über Essgewohnheiten und Klischees zu sprechen.
Kritik am "Hot Girl Dinner"
- Möglicher Nährstoffmangel: Besteht das Abendessen nur aus Knabbereien oder kleinen Snacks, fehlen oft Proteine, Ballaststoffe oder Mikronährstoffe.
- Risiko bei Empfänglichkeit für Ess-Störungen: Studien legen nahe, dass die Nutzung von Social Media im Zusammenhang mit Essen häufiger zu Heißhunger und impulsivem Essverhalten führt.
- Bildung falscher Normen: Der Trend kann subtil den Eindruck vermitteln, dass für Frauen kleinere Portionen besser seien.
- Problematischer Begriff: Das Wort "hot" knüpft an Schönheitsideale an und kann den Anspruch verstärken, beim Essen möglichst "attraktiv" wirken zu müssen – ein Zusammenhang, den aktuelle Untersuchungen zu Social Media-Nutzung und Körperbild bestätigen.
Unterm Strich zeigt sich: Hinter dem "Hot Girl Dinner" steckt sowohl ein befreiender Gedanke – Essen ohne Perfektionismus – als auch eine riskante Mode-Erscheinung, sobald Ausgewogenheit und gesundes Körpergefühl verloren gehen.
So snackst du abends gesund
- Setze auf ausreichend vollwertige, nicht verarbeitete Komponenten wie Gemüsesticks, Rucola, andere Salate, Körner
- Baue Proteinquellen ein: Hummus, Käse, Ei, Fisch, mageres Fleisch
- Achte auf Ballaststoffe: Gemüse, Obst, Vollkorncracker, Kürbiskerne
- Wähle gesunde Fette: Avocado, Nüsse, Olivenöl
- Esse nicht zu spät, damit die Verdauung zur Ruhe kommt: etwa 2–3 Stunden vor dem Schlafengehen
Wichtig: Food-Trends auf Social Media sollten nicht als Ernährungsempfehlung angesehen werden. Merkst du, dass "Girl Dinner" dich nicht wirklich satt macht, greife lieber zu einer ausgewogeneren Mahlzeit.
Die häufigsten Fragen zum "Hot Girl Dinner"
Ja, meist werden beide Begriffe synonym verwendet. Die Variante "Hot Girl Dinner" inszeniert das Konzept noch stärker als Lifestyle-Statement – zwischen Selbstbewusstsein und Selbstinszenierung.
In der Regel handelt es sich beim "Abendessen für Mädchen" um eine bunte Mischung kleiner Snacks, etwa Käsewürfel, Cracker, Oliven, Obst oder Reste aus dem Kühlschrank. Es erinnert eher an eine improvisierte Snackplatte als an eine ausgewogene Mahlzeit.
In manchen Fällen ja: Wer dazu neigt, sich beim Essen stark einzuschränken oder sich schnell von Schönheitsidealen beeinflussen lässt, kann durch den Trend zusätzlichen Druck verspüren – vor allem, wenn man ihn ständig auf Social Media sieht.





