- Was löst Schwindelattacken am Morgen aus?
- Was passiert bei einem gutartigen Lagerungsschwindel?
- Warum ist mir bei großer Hitze schwindelig?
- Welche organischen Ursachen kann Schwindel haben?
- Woran erkenne ich psychogenen Schwindel?
- Kann man psychisch bedingten Schwindel behandeln?
- Welche Informationen sind für die Schwindel-Diagnose nötig?
Eine Schwindelattacke ist buchstäblich umwerfend, denn wer sie hat, fühlt sich im Raum verloren und hilflos. Betroffen sind sowohl junge als auch alte Menschen – jede:r Dritte hat irgendwann im Laufe des Lebens mindestens eine Schwindelattacke.
Die möglichen Ursachen reichen von eher harmlosen Beschwerden bis hin zu gefährlichen Formen. Grundsätzlich entsteht Schwindel (Vertigo), wenn die Orientierung im Raum gestört ist: Zum Beispiel wenn die Augen dem Gehirn Stillstand melden, während das Gleichgewichtsorgan im Innenohr ihm Bewegung signalisiert.
Was löst Schwindelattacken am Morgen aus?
Der Wecker läutet, du springst aus dem Bett und willst zur Tür gehen. Aber es zieht dich mit aller Kraft auf die linke Seite, alles dreht sich und du taumelst – eine Schwindelattacke. Ein typischer Fall eines harmlosen, gutartigen Lagerungsschwindels, eine der häufigsten Formen von Schwindel. Er entsteht durch verrutschte winzige Kristalle im Gleichgewichtsorgan.
Was passiert bei einem gutartigen Lagerungsschwindel?
Das musst du dir so vorstellen: In den Bodengängen deines Gleichgewichtsorgans befinden sich Härchen, die sich wie Seegras im Wasser biegen, wenn du dich bewegst. Auf einigen Härchen liegen kleine Kristalle, so genannt Otokonien. Verrutschen sie, können sie durch den hinteren Bogengang rieseln und dort bei Bewegung Fehlinformationen auslösen: Obwohl du dich zum Beispiel nur leicht bewegst, signalisieren sie dem Gehirn, dass du dich schnell drehst. Diese Information passt nicht zu dem, was dein Auge wahrnimmt. Die Folge der widersprüchlichen Sinnenswahrnehmungen ist ein Schwindelgefühl.
Doch keine Sorge: Gutartiger Lagerungsschwindel vergeht meist nach einigen Tagen von allein. Falls nicht, können Kopfbewegungs-Manöver in verschiedene Richtungen helfen. Sie können die Kristalle wieder aus dem meist hinteren Bogengang entfernen. Wenn es sich bei der Schwindelattacke tatsächlich hierum handelt, dürfte sich das Problem schnell wieder zu 100 Prozent auflösen.
Warum ist mir bei großer Hitze schwindelig?
Dein Körper reagiert nicht nur durch Schwitzen auf große Hitze. Hohe Temperaturen lassen den Blutdruck sinken, weil sich deine Blutgefäße weiten, damit sie die Wärme abgeben können.
Wenn du in dieser Situation auch noch zu wenig Flüssigkeit aufnimmst, zirkuliert dein Blut nicht mehr so gut. Das kann dann zu Unwohlsein, Kopfweh und Schwindel führen. Also: Bei Hitze lieber im Schatten aufhalten und immer viel trinken: 7 Tipps für richtiges Trinken bei Hitze.
Welche organischen Ursachen kann Schwindel haben?
Dir ist nicht (nur) nach dem Aufstehen schwindelig? Leider sind die organischen Ursachen nicht immer so harmlos wie beim Lagerungsschwindel. Trotzdem musst du nicht verzweifeln. "Bei richtiger Behandlung sind die Erfolgschancen in den allermeisten Fällen außerordentlich günstig. Etwa 90 Prozent der Patienten sind so gut behandelbar, dass sich die Lebensqualität merklich verbessert", so der Neurologe Prof. Michael Strupp, Leiter der Schwindelambulanz am Klinikum Großhadern und dem Schwindelzentrum IFBLMU in München.
Schwindelattacken haben in 80 Prozent der Fälle organische Ursachen. Dazu gehören neben dem bereits erwähnten gutartigen Lagerungsschwindel beispielsweise folgende Schwindelvarianten:
1. Die Menièresche Krankheit äußert sich durch Drehschwindel
Sie entsteht, wenn Zellen in deinem Innenohr zu große Mengen einer Gewebeflüssigkeit produzieren. Der entstehende Überdruck lässt Membranen reißen, kaliumreiche Flüssigkeit tritt aus und lähmt dann kurzzeitig deinen Gleichgewichtsnerv. Typische Symptome und Beschwerden sind ein ungefähr halbstündiger Drehschwindel, Druckgefühl im Ohr, Übelkeit, einseitige Hörminderung oder gar Hörverlust sowie mitunter ein einseitiges, niederfrequentes Ohrgeräusch ("Tinnitus").
Behandlung: Meist werden hier Medikamente verschrieben, zum Beispiel Betahistin, Dimenhydrinat und Cinnarizin, einzeln oder in Kombination. Die Wirksamkeit von Betahistin ist allerdings nicht unumstritten, in einer Studie lag sie nicht höher als bei Placebo. Besprich das mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt!
2. Taumel durch vorübergehenden Kurzschluss im Gleichgewichtsorgan
Dieser tritt auf, wenn die Schutzschicht deines Gleichgewichtsnervs durch ein benachbartes pulsierendes Blutgefäß beschädigt wird. Dein Nerv ist dann vorübergehend übererregbar. Du leidest an Drehschwindel, der meist nur Sekunden, manchmal aber auch eine oder mehrere Minuten andauert.
Behandlung: Wenn die Störung länger anhält, ist sie mit Medikamenten, die die Erregbarkeit des Nervs herabsetzen, in den Griff zu bekommen.
3. Viren wie Herpes labialis irritieren die Gleichgewichtsnerven
Flackert eine Entzündung plötzlich auf, kann sie in manchen Fällen einen einseitigen Gleichgewichtsausfall (so genannte Neuritis vestibularis) herbeiführen. Du leidest dann einige Tage lang an einem Dauerdrehschwindel.
Behandlung: In diesem Fall wird der Arzt zur Behandlung des Schwindels Kortison über 2 bis 3 Wochen verabreichen. Außerdem können Gleichgewichtsübungen (Balancetraining und Gangschulung) helfen.
4. Migräne als Ursache für Schwindelattacken
Dass häufig ein Zusammenhang zwischen Migräne und Schwindel besteht, belegen zahlreiche Studien. 30 Prozent der Migräne-Patienten, die an einer im Journal of Headache and Pain veröffentlichten Studie teilnahmen, berichteten von Schwindel während einer Migräne-Attacke, 16 % beobachten Schwindel zu Beginn ihrer Migräne und 3 % bereits kurz vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen, quasi als Vorbote.
Behandlung: Antiemetika (zum Beispiel Domperidon) oder spezielle Migräne-Medikamente kommen hier zum Einsatz. Zudem wird einigen Patienten eine vorbeugende Migräne-Behandlung (beispielsweise mit Betablockern) empfohlen. Mehr: So behandelt man Migräne.
5. Schwindel durch Schlaganfall im Hirnstamm
Wenn Schwindel gemeinsam mit Lähmungen, Doppelbildsehen, Schluck- oder Sprechstörungen auftritt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Schlaganfall. Du musst schnellstens ins Krankenhaus! Die durch den Schlaganfall zerstörten Nerven sind nicht regenerierbar.
Behandlung: Vorbeugend hilfreich ist in den meisten Fällen Aspirin, um weitere Schlaganfälle zu verhindern, und Physiotherapie mit speziellen Gleichgewichtsübungen.
6. Auch Medikamente können Gleichgewichtsstörungen auslösen
Einige Beruhigungs- und Schlafmittel sowie Medikamente gegen epileptische Anfälle, Herz-Kreislaufmittel und bestimmte Antibiotika, die die Haarzellen im Innenohr schädigen, können Schwankschwindel verursachen.
Behandlung: Sprich mit deiner behandelnden Ärztin und kläre ab, ob es hier alternative Medikamente gibt. Tipps gegen Schlafprobleme findest du auch hier und Informationen zu natürlichen Schlafmitteln hier.
7. Störungen im Herz-Kreislaufsystem als Ursache für Schwindel
Zu niedriger oder zu hoher Blutdruck, Blutdruckschwankungen sowie Durchblutungsstörungen können außerdem zu Schwankschwindel führen.
Behandlung: Medikamente, die den Blutdruck regulieren, können hier Abhilfe schaffen. Zudem wirkt sich Sport positiv aus.

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Das alles trifft bei dir nicht zu? Dann könnte psychogener Schwindel die Ursache sein.
Woran erkenne ich psychogenen Schwindel?
Wenn es bei dir keine organischen Ursachen gibt, dann könnte es sich auch um einen psychogenen Schwindel handeln: den so genannten "Phobischen Schwankschwindel". Der ist gar nicht selten. "In etwa 15 Prozent der Fälle hat Schwindel psychosomatische oder psychische Ursachen, in weiteren 5 Prozent sind die Ursachen unklar", erzählt Neurologe Strupp. Neben möglichen Angsterkrankungen sind es vor allem verdeckte Depressionen.
Hast du zusätzlich ein Engegefühl, Atemnot, Herzrasen und Schweißausbrüche? Dann ist bei dir eine Angsterkrankung sehr wahrscheinlich. Panikattacken können dabei auch als Schwindel, ganz ohne subjektive Angst ablaufen. Dieser Angstschwindel ist ein eher diffuser Benommenheitsschwindel, den du häufig als Unsicherheit auf den Beinen, Benommenheit, mangelnde Standfestigkeit oder Gehen wie auf Watte erleben. Antriebslosigkeit, Rückzugsverhalten, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind dagegen typisch für eine Depression.
Aber auch starke psychische Belastungssituationen wie ein Unfall können zu Schwindelattacken führen – allerdings nicht gleich und deshalb wird manchmal ein Zusammenhang übersehen. Es können Monate bis Jahre vergehen, bis sich der Schwindel erstmals bei dir bemerkbar macht.
Kann man psychisch bedingten Schwindel behandeln?
Ja, mit dem Erklären des Mechanismus, Sport, Medikamenten und einer Konfrontationstherapie (dabei müssen sich die Betroffenen genau jenen Situationen stellen, die ihnen Angst bereiten). In einer Studie wird eine Kombination aus Therapie, Physiotherapie und Medikamenten empfohlen. "3 von 4 Patienten werden wieder gesund", sagt Dr. Michael Strupp. Auch autogenes Training kann Studien zufolge helfen.
Welche Informationen sind für die Schwindel-Diagnose nötig?
Wenn du eine Schwindelattacke erleben solltest, dann ist es ganz wichtig, dass du der Ärztin genaue Angaben machen kannst zur Art des Schwindels, zur Dauer, wie er aufgetreten ist (plötzlich oder schleichend) und zum Auslöser (Lageänderung, Husten, Niesen, enge Räume etc.).
Nur so ist eine optimale und passgenaue Behandlung möglich. Mach dir dazu Notizen. "Dann ist es möglich, schnell eine sichere Diagnose zu stellen und zu behandeln", so Schwindelexperte Dr. Strupp.
Keine Panik, wenn dir mal schwindelig wird. Meist vergeht der Taumel wieder. Passiert das öfter, schreibe dir auf, wann und in welcher Form die Schwindelattacke auftritt. Dann kann dir zügig geholfen werden.

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