Bandscheibenvorfall
Rückenschmerzen? Daran erkennst du einen Bandscheibenvorfall

Du hast plötzlich starke Rückenschmerzen? Ob ein Bandscheibenvorfall schuld ist, was dann hilft und wie du ihn künfitig vorbeugst
Bandscheibenvorfällen treten oft ganz plötzlich auf
Foto: My Ocean Production / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was löst Bandscheibenprobleme aus?
  • Wie kann ich erkennen, ob meine Körperhaltung meine Bandscheiben belastet?
  • Wie kann ich einen Bandscheibenvorfall vorbeugen?
  • Was ist ein Bandscheibenvorfall?
  • Welche Ursachen hat ein Bandscheibenvorfall?
  • Wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall? Was sind seine Symptome?
  • Wie wird ein Bandscheibenvorfall behandelt?
  • Wie kann ich einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Ein Bandscheibenvorfall kann jede Frau treffen. Denn die Hauptursache sind Fehlhaltungen im Alltag, die sowohl Sportlerinnen als auch Nicht-Sportlerinnen häufig einnehmen. Und wenn es dich trifft, tut es immer höllisch weh.

Woran du erkennst, ob deine Schmerzen im Hals- oder Lendenwirbelsäulenbereich von einem Bandscheibenvorfall verursacht werden, wie du sie am besten behandelst und künftig vorbeugst, erfährst du hier.

Was löst Bandscheibenprobleme aus?

"Auslöser von Bandscheibenproblemen sind in den meisten Fällen Fehlhaltungen im Alltag", erklärt Dr. Lutz Graumann, Sportmediziner aus Rosenheim, "Vor alle durch langes Sitzen nehmen viele Menschen eine Zwangshaltung ein, die wir oft als solche gar nicht mehr wahrnehmen." Wer viel am Schreibtisch arbeitet, beugt meist den Kopf zu weit nach vorne, rundet den Nacken und oberen Rücken und kippt das Becken, - und ändert dadurch die natürlichen Zug- und Druckverhältnisse des Körpers langfristig. "Wenn dann noch fehlende Bewegung und eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme hinzukommen, werden die Bandscheiben auf Dauer brüchig und können ihre Funktion innerhalb der Wirbelsäule nicht mehr ausreichend erfüllen", sagt Graumann.

Bandscheibenprobleme machen sich erstaunlich oft nicht mit Schmerzen bemerkbar, jedenfalls anfangs nicht. Deswegen ist es sinnvoll, nicht erst nach einem Vorfall aktiv etwas für die Wirbelsäule zu tun, sondern die Bandscheiben-Gesundheit stets beim Training im Blick zu behalten.

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Wie kann ich erkennen, ob meine Körperhaltung meine Bandscheiben belastet?

Sportarzt Dr. Graumann empfiehlt diese zwei Selbsttests, die dir zeigen, wie es um deine Körperausrichtung steht und ob eine Haltungskorrektur notwendig ist:

  1. Stell dich an eine Wand, die Füße geschlossen, die Fersen berühren die Fußleiste. Lehne nun auch Schultern und Kopf an die Wand. Jetzt hebe die im 45 Grad Winkel gebeugten Arme in einer flüssigen Bewegung an der Wand entlang nach oben. Wie weit nach oben kommst du bei diesem s.g. Wandengel, ohne ins Hohlkreuz zu fallen und den Kontakt zur Wand zu verlieren? Bei einer guten Körperhaltung schaffst du es, bis sich die Handkanten berühren.
  2. Stelle dich 10 cm von der Wand entfernt mit Blick zur Wand gerade hin und gehen dann in die Kniebeuge. Je eher deine Nase die Wand berührt, umso dringlicher solltest du dich um deine Körperhaltung kümmern.

Wie kann ich einen Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Diese 3 Komponenten sorgen dafür, dass die Wirbelkörper ihre Funktion behalten:

  1. Beweglichkeit: "Ich empfehle meinen Patient:innen immer, sämtliche Körperachsen täglich durchzubewegen", sagt der Experte für Medicine + Functional Training. Ideal dafür ist z.B. der Sonnengruß aus dem Yoga. Du kannst aber auch durch bewusste, langsame Vor-, Rück- und Seitbeugen deine Wirbelkörper mobilisieren.
  2. Krafttraining: Um das Zusammenspiel von Hals- und Rücken zu verbessern und die Muskulatur entlang der Wirbelsäule zu stärken, rät Dr. Graumann, sämtliche Variationen der Plank in die Trainingsroutine zu integrieren. Dafür stützt du dich auf die Ellenbogen und die Fußspitzen und hältst dabei Hüfte, Wirbelsäule und Beine in einer geraden stabilen Position. Mehr Plank-Varianten findest du hier.
  3. Viel (Wasser) trinken: Bandscheiben bestehen zu einem hohen Anteil aus Wasser, das im Laufe des Tages durch den Druck durch die Wirbelkörper abnimmt. Reichlich trinken gehört deshalb zur Bandscheibenvorfall-Prophylaxe dazu. "Ziel sollte es sein, mittags einen klaren Urin zu produzieren", sagt Dr. Graumann.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Um das zu erklären, müssen wir einen kurzen Ausflug in die Anatomie deiner Wirbelsäule machen: Die Bandscheibe besteht aus knochigen Wirbelkörpern, durch die das Rückenmark verläuft, und zwischen denen sich weiche, bewegliche Bandscheiben befinden. Sie sorgen als eine Art Puffer zwischen den Wirbelkörpern dafür, dass diese nicht aufeinander reiben. Sie bestehen aus einem dickflüssigen Gallertkern, der von einem Faserring umgeben ist. Zusammen sorgen sie für eine stabile und dennoch bewegliche Wirbelsäule.

Auf Höhe jeden Wirbelkörpers tretet seitlich Nerven aus, die mit verschiedenen Körperteilen verbunden sind: So befinden sich zum Beispiel im unteren Teil der Wirbelsäule, der s.g. Lendenwirbelsäule, Nervenbahnen zu den Beinen, und in den Bereichen der Hals- und Brustwirbelsäule zu den Armen.

Bei einem Bandscheibenvorfall reist ein Faserring ein und gallertartige Flüssigkeit tritt aus. Dadurch wird der Raum zwischen Wirbelkörper und Bandscheibe so eng, dass der Rückenmarksnerv gereizt wird – was höllische Schmerzen auslösen und bis in die Arme oder Beine ausstrahlen kann.

Welche Ursachen hat ein Bandscheibenvorfall?

Bandscheiben können umso besser als Stoßdämpfer wirken, je praller ihr Gallertkern mit Wasser gefüllt sind. Deshalb sollst du, wie gesagt, viel trinken. Je schwächer Muskulatur und Bindegewebe sind, die deine Wirbelsäule stabilisieren, desto stärker stehen die Bandscheiben unter Druck. Werden sie zudem plötzlich übermäßig oder einseitig belastet, kann der Gallertkern verrutschen und auf den Faserring drücken. Ist der Druck sehr stark, kann der Faserring Risse bekommen und Gallertmasse tritt aus – dann spricht man von einem Bandscheibenvorfall (Prolaps). Das passiert zum Beispiel, wenn du etwas zu schweres in einer ungünstigen Körperhalten anhebst.

Auch das Alter spielt bei einem Bandscheibenvorfall oft eine Rolle, denn mit zunehmenden Lebensjahren verliert der Gallertkern seine Elastizität und wird spröde. Eine Studie zeigte zudem, dass harte körperliche Arbeit ein Risikofaktor für Bandscheibenvorfälle ist.

Aber ebenfalls junge Menschen sind von einem schmerzhaften Bandscheibenvorfall betroffen, am häufigsten tritt er zwischen dem 30 und 50 Lebensjahr auf. Ursache sind häufig übermäßig starke oder falsche Belastungen der Wirbelsäule wie falsches Sitzen, zu schweres Heben, Bewegungsmangel, aber auch Übergewicht und im schlimmsten Fall können Tumore eine Rolle spielen.

Wie erkenne ich einen Bandscheibenvorfall? Was sind seine Symptome?

Es gibt viele Symptome eines Bandscheibenvorfalls, und diese können von Mensch zu Mensch stark variieren. "Häufig jedoch verläuft ein Bandscheibenvorfall schmerzfrei", sagt Dr. Graumann, "Der Betroffene bemerkt den Vorfall gar nicht und er wird nur zufällig im Rahmen einer ganz anderen Untersuchung entdeckt."

Zu den häufigsten Symptomen eines mit Schmerzen verbundenen Bandscheibenvorfalls gehören:

  • Plötzlich auftretende, starke Schmerzen an einer Stelle entlang der Lenden- oder Halswirbelsäule
  • Ausstrahlende Schmerzen in Hinterkopf, Arme, Beine oder Gesäß
  • Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühle in Armen, Beinen oder Gesäß
  • Steifheitsgefühl durch Muskelverhärtungen

Der Facharzt unterscheidet zudem 2 Arten von Rückenschmerzen:

1. strukturelle Rückenschmerzen: Als strukturelle Ursache kann beispielsweise schon eine Bandscheibenvorwölbung durch Druck auf das hintere Längsband der Wirbelsäule starke Schmerzen hervorrufen. Ein Bandscheibenvorfall kann, wenn er das Längsband durchbrochen hat, neben den heftigen Schmerzen dann auch Taubheit und Lähmungen hervorrufen.

Wenn die Halswirbelsäule betroffen ist, können neben Nackenschmerzen pulsierende Ohrgeräusche entstehen. Dann sollte sofort ein Spezialist aufgesucht werden, um einen Riss an der Halsschlagader auszuschließen.

Im schlimmsten Fall gesellt sich zu den oben genannten Symptomen ein Kontrollverlust von Blase und Darm. "Das ist ein absoluter Notfall und muss sofort ärztlich behandelt und bildgebend untersucht werden", so Dr. Graumann.

2. funktionelle Rückenschmerzen: Dabei tritt allein ein Schmerz an einer Stelle entlang der Wirbelsäule auf, weil ausgetretene Gallertmasse auf den Spinalnerv drückt. "Hier kann man erst einmal versuchen, mit Wärme oder Kälte, Selbstmassage und physiotherapeutischen Übungen die Schmerzen zu lindern."

"Oft wird der Schmerz besser, wenn man sich bewegt", weiß Dr. Graumann. "Dann soll man damit behutsam weitermachen." Wird der Schmerz jedoch unter Bewegung stärker, dann hörst du besser auf, es könnte entzündetes Gewebe dahinterstecken, oder, im ganz seltenen Fall, ein Tumor.

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Wie wird ein Bandscheibenvorfall behandelt?

Bandscheibenvorfälle werden in der Regel erst einmal aus einer Kombination aus Schmerzmedikamenten, Wärmeanwendungen und Krankengymnastik behandelt. Auch Massagen und Entspannungstechniken kommen zum Einsatz.

Wenn keine Besserung eintritt, ist eine Periradikuläre Therapie eine Option, kurz PRT. Dabei wird eine Mischung aus Schmerzmitteln und Kortison mithilfe einer Spritze direkt an betroffene Nervenwurzel eingebracht, um die dortige Schwellung und Entzündung zu heilen. Dies hilft Studien zufolge besonders Betroffenen, die sich keiner OP unterzogen hatten.

Eine Operation an der Bandscheibe, um das auf den Nerv drückende Gewebe zu entfernen, wird heute nicht mehr so schnell wie früher durchgeführt, und findet dann meist endoskopisch statt. In vielen Fällen genügt aber eine konservative Behandlung, also ohne OP, wie auch Studien zeigen.

Das Entfernen oder Versteifen betroffener Bandscheiben oder Wirbel birgt zahlreichen Komplikation-Risiken und wird nur noch in Ausnahmefälle durchgeführt. Sollte dein behandelnder Arzt / deine Ärztin eine solche OP nahelegen, hole auf jeden Fall eine Zweitmeinung ein.

Wie kann ich einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Wie eingangs beschrieben: Arbeite an deiner Körperhaltung und der Beweglichkeit deiner Wirbelsäule. Krafttraining ist dafür unerlässlich, denn eine starke Rückenmuskulatur entlastet die Bandscheiben und sorgt für eine natürliche Aufrichtung der Wirbelsäule.

Achte besonders darauf, die s.g. Core-Muskulatur zu trainieren, also die untere Rücken- und Bauchmuskulatur sowie die tiefere Hüft- und Beckenboden-Muskulatur. Gute Übungen dafür sind z.B. die oben beschriebene Plank, die Shoulder Bridge oder Leg Lifts.

  • Für die Shoulder Brigde legst du dich auf den Rücken, stellt die Beine auf und rollst dann langsam den Rücken Wirbel für Wirbel auf, bis das Gewicht auf den Schulterblättern ruht und der Körper eine Diagonale bildet. Langsam wieder Wirbel für Wirbel abrollen.
  • Für die Leg Lift liegst du ebenfalls auf dem Rücken, hebst die Beine im 90 Grad Winkel an, ziehst den Bauchnabel zum Rückgrat und tippst dann langsam und kontrolliert abwechseln mit einer Fußspitze auf den Boden.

Unterstütze zudem das Bindegewebe rund um die Wirbelsäule, um den Faserring der Bandscheibe geschmeidig zu halten. Das gelingt dir, indem du deine Wirbelsäule viel bewegst, am besten über alle 4 Achsen, und ausreichend trinkst.

All diese Übungen und Tipps helfen dir übrigens bei fast jeder Art von Rückenschmerzen. Aktuelle Studien zeigen, dass letztendlich nur ein MRT oder anderes bildgebendes Verfahren ermitteln kann, ob es sich bei Rückenschmerzen wirklich um einen Bandscheibenvorfall handelt. Und solche teuren Untersuchungen werden in der Regel nur gemacht, wenn neurologische Symptome auftreten. Die meisten Rückenschmerzen sind keiner Ursache exakt zuzuordnen. Deshalb halte dich nicht lange mit Begriffen auf, sondern werde aktiv, um Rückenschmerzen künftig vorzubeugen.

Auch junge Menschen können einen Bandscheibenvorfall erleiden. Mobilität- und Core-Muskel-Training, achtsames Sitzen mit natürlicher Wirbelsäulenaufrichtung und viele Bewegungspausen sowie reichlich Flüssigkeitsaufnahme können helfen, ihn zu vermeiden. Trifft es dich dennoch, solltest du zügig ärztlichen Rat einholen.

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