Wer sich in der Fitness-Bubble bewegt, hat sich sicher schon einmal mit Intervallfasten auseinandergesetzt. Das Essen nach Zeitplan soll den Stoffwechsel ankurbeln, Fett verbrennen und den Körper formen – ähnlich wie Krafttraining. Da liegt die Frage auf der Hand: Was passiert, wenn man die beiden Trends miteinander kombiniert? Wir verraten dir, welche Vorteile diese Kombi haben kann – und welche Risiken sie mit sich bringt.
Was ist Intervallfasten?
Unter Intervallfasten versteht man eine Diät, die sich an bestimmte zeitliche Vorgaben hält, anstatt an Kaloriengrenzen. Die bekanntesten Formen sind folgende:
- Time-Restricted Eating (TRE): B. 16:8 oder 14:10 als tägliches Fastenfenster.
- 5:2-Methode: an zwei Tagen pro Woche stark reduzierte Kalorienzufuhr.
- Alternate-Day-Fasting: jeden zweiten Tag Fasten oder Kalorienlimit.
Das Ziel dieser Ernährungsmethode ist es, den Stoffwechsel zu flexibilisieren, Insulinsensitivität zu verbessern und die Fettverbrennung zu aktivieren. Die Fastenphasen sollen die Zellreinigung (Autophagie) anregen und so wie eine Art Reset für die Körperzellen wirken. Wenn der Körper sich von der Nahrungsaufnahme und -verdauung erholen kann, kann er die Nährstoffe insgesamt besser verwerten.
Was passiert im Körper, wenn man Fasten und Krafttraining kombiniert?
Wenn du fastest, sinkt dein Insulinspiegel und dein Körper greift auf die Fettreserven zurück. Gleichzeitig wird der Muskelaufbau durch das Krafttraining gefördert – vorausgesetzt, der Körper hat genug Protein zur Verfügung.
Studien zeigen, dass beim Fasten kein Nachteil für den Muskelaufbau gegenüber normaler Ernährung entsteht, solange die Proteinaufnahme gleichbleibt. Außerdem konnte festgestellt werden, dass Frauen durch Intervallfasten und Krafttraining Fett verlieren und gleichzeitig Muskeln aufbauen konnten.
Kurz gesagt: Intervallfasten kann dir helfen, deinen Körperfettanteil zu senken, ohne Muskeln zu verlieren – vorausgesetzt du setzt auf einen Plan und die richtige Ernährung.
Intervallfasten und Krafttraining: Potenziale und Risiken
Um herauszufinden, ob diese Kombination zu dir passt, solltest du dir einmal die Vor- und Nachteile vor Augen führen.
Vorteile:
- Sichtbare Definition durch Fettabbau
- Stabilerer Blutzucker, weniger Heißhunger
- Verbesserte Insulinsensitivität
- Förderung von Zellreinigung und Regeneration
Risiken:
- Bei zu langem Fastenfenster entstehen Energieengpässe im Training
- Zu wenig Protein kann zu Muskelverlust führen
- Risiko für Zyklusstörungen bei Frauen mit niedriger Energieverfügbarkeit
- Leistungsabfall bei intensiven Kraft- oder HIIT-Einheiten
Diese Fitness-Kombination kann für viele Sportlerinnen gut funktionieren, ist aber nicht für jede geeignet. Wichtig ist es, dass du individuell vorgehst und deine Nährstoffstrategie an deine Bedürfnisse anpasst.

Mit dem richtigen Timing zu den gewünschten Ergebnissen: Beim Intervallfasten hast du Phasen mit geringer Energie, in denen ein Training natürlich nicht sinnvoll ist.
Das richtige Timing: Wann essen, wann trainieren?
Wenn du dich an das Duo heranwagen willst, ist das sicher deine erste Frage. Wir verraten dir, was Sinn macht.
Plane deine Fastenfenster am besten so, dass es zu deinem Trainingslevel passt. Bist du bereits erfahren, kann ein Training am Ende des Fastenfensters Sinn machen und deine Fettverbrennung steigern. Beispiel: Du fastest von 20 bis 12 Uhr und trainierst um 11 Uhr, also vor dem Mittagessen.
Alternativ und sicherer für Anfänger trainierst du in deiner "Esszeit", also beispielsweise circa zwei Stunden nach deiner ersten Mahlzeit. Diese Version schützt deine Muskeln und gibt dir Kraft für eine starke Performance.
Außerdem besonders wichtig ist eine schlaue Proteinstrategie. Plane mindestens 1,6 bis 2,2 Gramm Protein pro Kg Körpergewicht täglich. Vor allem die erste Mahlzeit nach dem Training sollte 20 bis 30 Gramm Protein beinhalten. Das ist genauso wichtig für deine Muskeln wie ausreichend Schlaf, Regeneration und Tage, an denen du eine Fastenpause einlegst.
Extra-Tipp: Achte beim Fasten auch auf deine Zyklusphase. In der Lutealphase empfehlen wir eher moderate Fastenfenster, statt zu strenge und lange Fastenphasen.
Für wen ist die Kombi sinnvoll – für wen eher nicht?
Nun bleibt nur noch die Frage: Passt diese Strategie zu mir oder nicht? An dieser Liste kannst du dich orientieren.
Sinnvoll für:
- Erfahrene Trainierende, die Fett abbauen wollen
- Menschen mit stabilem Essverhalten und klarem Plan
- Personen mit Zeitdruck, die Struktur im Alltag suchen
Nicht empfohlen für:
- Frauen mit Zyklusstörungen, Untergewicht oder starkem Kaloriendefizit
- Menschen mit Diabetes, Essstörungen oder chronischem Stress
Ganz wichtig: Vor allem bei Vorerkrankungen oder hormonellen Themen solltest du immer mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, bevor du mit dem Intervallfasten beginnst.
FAQs: Häufige Fragen zum Intervallfasten in Kombi mit Krafttraining
Ja – solange du genug Protein zu dir nimmst. Studien zeigen, dass Muskelaufbau und -erhalt auch beim Fasten möglich sind, wenn die tägliche Eiweißzufuhr stimmt. Wichtig: Achte nach dem Training auf eine proteinreiche Mahlzeit (20–30 Gramm) und plane insgesamt etwa 1,6–2,2 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht ein.
Das hängt von deinem Erfahrungslevel ab. Viele Fortgeschrittene profitieren von einem Workout am Ende des Fastenfensters, weil die Fettverbrennung erhöht sein kann. Für Anfängerinnen ist ein Training innerhalb der Essensphase sinnvoller – etwa zwei Stunden nach der ersten Mahlzeit –, damit genug Energie und Proteine zur Verfügung stehen.
Nein. Die Methode funktioniert gut für erfahrene Trainierende mit stabilem Essverhalten und klarem Ernährungsplan. Nicht geeignet ist die Kombination für Frauen mit Zyklusstörungen, Untergewicht, Essstörungen, Diabetes oder chronischem Stress. Auch bei hormonellen Beschwerden oder Vorerkrankungen gilt: Unbedingt vorher ärztlich abklären.





