Zyklus-Apps im Vergleich: Die 5 besten Perioden-Tracker für Frauen

Zyklus-Apps im Vergleich
Das sind die 5 besten digitalen Zyklus-Kalender

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 01.10.2025
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Zyklus-App
Foto: shutterstock.com/Cast Of Thousands

Schrittzähler, Pulsmesser – und jetzt auch Zyklus-Apps. Mit einem digitalen Menstruationskalender lässt sich der Monatszyklus ganz einfach per Smartphone tracken. Doch wann lohnt sich das wirklich und wofür kannst du eine Zyklus-App nutzen?

Wir haben Frauenärztin Dorle Rauschenbach aus Hamburg gefragt, ob sich die Apps auch zur Verhütung eignen und wie sie bei der Familienplanung unterstützen können. Außerdem stellen wir dir die spannendsten Zyklus-Apps im Überblick vor.

Was bringen Zyklus-Apps – und warum lohnen sie sich?

Wie es der Name bereits verrät, befassen sich Zyklus-Apps mit deinem Monatszyklus. Dein Zyklus beeinflusst nicht nur deine Periode, sondern auch Stimmung, Energielevel, Hautbild und sogar dein Training. Zyklus-Apps machen diese Muster sichtbar:

  • Zyklus-Tracking: Du kannst ermitteln, wann deine nächste Periode kommt.
  • Fruchtbare Tage erkennen: Apps berechnen deine Eisprungphase – hilfreich bei Kinderwunsch.
  • Lifestyle anpassen: Du kannst Sport- und Ernährungsempfehlungen besser an deine Zyklusphasen anpassen.
  • Symptome dokumentieren: PMS, Kopfschmerzen, Brustspannen oder Hautprobleme werden nachvollziehbar.

Überdies kann eine Menstruations-App dir helfen, deinen Körper kennen und hormonell bedingte Gefühlslagen besser verstehen zu lernen. "Als Frauenärztin und als Frau finde ich es auf jeden Fall sinnvoll, sich mit dem eigenen Zyklus zu beschäftigen", sagt Rauschenbach. Schließlich hat dieser großen Einfluss auf dein Leben und deine Befindlichkeit.

Welche Zyklus-Apps gibt es?

Inzwischen gibt es so viele Zyklus-Apps auf dem Markt, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Deshalb haben wir die beliebtesten Zyklus-Apps für dich getestet und verglichen. Los geht’s!

1. FLO – Alleskönner mit Premium-Version

Flo ist mit über 420 Millionen Downloads die meistgenutzte Zyklus-App weltweit. Sie punktet mit einem modernen, übersichtlichen Design und passt sich an verschiedene Lebensphasen an – egal ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder einfach nur Zyklus-Tracking. Neben klassischen Funktionen wie Perioden- und Eisprungberechnung gibt es Symptom-Tracking, einen intelligenten Gesundheitsassistenten und den sogenannten "Anonymous Mode" für mehr Datenschutz.

Die kostenpflichtige Premium-Version bietet Zugang zu individuellen Insights, Expertinnen-Artikeln sowie Tipps rund um Ernährung, Intimhygiene und Schwangerschaftsplanung.

2. Clue – von Frauen für Frauen

Clue wurde von einem Berliner Start-up gegründet und ist mittlerweile als medizinisches Produkt (CE-zertifiziert) anerkannt. Die App ist bekannt für ihr klares, wissenschaftlich fundiertes Design und ihre starken Datenschutzrichtlinien. Nutzerinnen können Symptome wie Schmerzen, Stimmungsschwankungen oder Energielevel tracken und so ein sehr genaues Bild ihres Zyklus gewinnen.

3. MyNFP – Der Teufel steckt im Detail

myNFP ist die wohl detaillierteste Zyklus-App, die sich auf die symptothermale Methode spezialisiert hat. Neben Blutung, Temperatur und Zervixschleim können auch Muttermundveränderungen oder Brustsymptome erfasst werden. Dadurch lässt sich der Eisprung besonders präzise bestimmen.

Gerade für Nutzerinnen, die hormonfrei verhüten oder den Kinderwunsch gezielt planen möchten, ist myNFP ein starker Begleiter. Stiftung Warentest bescheinigt dieser Methode die höchste Genauigkeit unter den Apps.

4. Ovy – Zyklus verfolgen zu zweit

Ovy setzt stark auf die Basaltemperaturmethode. In Kombination mit dem eigenen Bluetooth-Thermometer können Werte direkt in die App übertragen werden. Besonders spannend: Die App ermöglicht es, die Zyklusdaten mit dem Partner zu teilen – praktisch bei Kinderwunsch.

5. Period Tracker – Farbenfroh und funktional

Der Period Tracker bleibt vor allem für Einsteigerinnen beliebt, die eine unkomplizierte und optisch verspielte App suchen. Neben Zyklus- und Eisprungberechnung können auch Symptome, Stimmung oder sexuelle Aktivität erfasst werden.

6. Natural Cycles – wissenschaftlich zertifiziert

Natural Cycles ist die erste von der FDA und der EU als Verhütungsmethode zugelassene Zyklus-App. Sie berechnet mithilfe der täglichen Basaltemperatur, ob du fruchtbar bist oder nicht. Die App ist besonders bei Frauen beliebt, die hormonfrei verhüten möchten. Sie kann auch bei Kinderwunsch genutzt werden, um fruchtbare Tage gezielt zu erkennen.

Die Zyklus-Apps im Überblick

Für wen sind Zyklus-Apps geeignet?

Geeignet sind sie für alle Frauen, die ihren Zyklus verfolgen wollen, aber nötig sind sie nicht unbedingt. "Wenn eine Frau jeden Monat einmal ihre Blutung hat, ist eigentlich schon mal alles okay", versichert Rauschenbach. Eine Notwendigkeit für die Zyklusverfolgung bestehe in diesem Fall insoweit nicht. Dennoch kann es hilfreich sein, wenn du nach kurzem Tippen auf dem Handy weißt, wann deine nächste Periode kommt und entsprechend gewappnet bist. Schließlich gibt es nichts Nervigeres, als unterwegs seine Tage zu bekommen und unvorbereitet zu sein.

Auch wenn du die Pille nimmst und dementsprechend eine geregelte Monatsblutung hast, ist die Nutzung einer Zyklus-App nicht unbedingt notwendig. Denn dein Eisprung unterbleibt und deine Periode findet üblicherweise statt, nachdem du deinen Pillenblister aufgebraucht hast und bevor du deinen neuen anbrichst – der Überblick lässt sich also relativ einfach behalten.

Wie gut ist eine Zyklus-App bei PMS?

Wichtiger Punkt. Es gibt Fälle, in denen eine Zyklus-App eine echte Erleichterung darstellen kann. Beispielsweise kann ein digitaler Menstruationskalender für das Viertel aller Frauen, die stark unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, sinnvoll sein. PMS bereitet den Frauen in der Woche vor Eintritt ihrer Periode starke Beschwerden wie Unterleibschmerzen, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen.

Mit einem kurzen Blick in die App können betroffene Frauen ihre Symptomatik ganz einfach auf das PMS zurückführen. Auch empfinden viele Frauen mit Schwangerschaftswunsch eine Zyklus-App als hilfreich – für die Schwangerschaftsprävention ist ein Zykluskalender aber mit Vorsicht zu genießen. Warum, erfährst du jetzt.

Bieten Zyklus-Apps eine sichere Verhütung?

Eher nein. "Als natürliche Verhütungsmethode kann jede Frau ihren Zyklus beobachten, um sich zusätzliche Hormone zu sparen. Das bezahlt sie aber damit, dass keine volle Sicherheit gegeben ist", warnt Rauschenbach. Selbst an den genauesten Angaben kann eine Zyklus-App den Tag deines Eisprungs oftmals nicht akkurat festmachen. Denn zahlreiche Faktoren, wie Stress oder Krankheit, können deinen Zyklus schnell beeinflussen und den Eisprung vorzeitig oder verspätet eintreffen lassen. So verhütest du ohne Hormone.

Der sogenannte Pearl-Index – eine wissenschaftlich anerkannte Größenordnung, die die Sicherheit von verschiedenen Verhütungsmitteln angibt – beträgt bei der Kalendermethode 9,0. Das heißt, dass im Jahr 9 von 100 Frauen, die mithilfe von Zyklus-Apps oder herkömmlichen Menstruationskalendern verhüten, schwanger werden. Zum Vergleich: "Nach wie vor ist der Pearl-Index bei der Pille (0,1- 0,9) und der Spirale (0,16) an erster Stelle", so Rauschenbach.

Ob du das Risiko einer hormonfreien Empfängnisverhütung eingehen möchtest, kannst nur du für dich entscheiden. Eine zusätzliche Verhütung durch Kondom und Co. gewährt dir aber selbst ohne Hormone einen besseren Schutz vor dem Schwangerwerden. Doppelt hält nun mal besser.

Sind Zyklus-Apps sinnvoll bei einem Schwangerschaftswunsch?

Das ist eine Frage der Einstellung. "Das Schönste ist ja eigentlich, die Pille abzusetzen, sich keine großen Gedanken zu machen und dann nach einer Weile schwanger zu werden. Der heutige Zeitgeist scheint aber zu sein, dass Frauen der Natur nicht ihre 3 oder 4 Monate lassen wollen, sondern von Anfang an sehr kopfgesteuert an die Sache herangehen", sagt Gynäkologin Rauschenbach. "Dabei kann es auch um die 6 Monate dauern, bis es nach jahrelanger Pilleneinnahme überhaupt zu einer Schwangerschaft kommen kann." Aber natürlich haben manche Frauen auch langfristig Schwierigkeiten, schwanger zu werden. In dem Fall kann es sich lohnen, seinen Zyklus mit einer App zu beobachten, um fruchtbare Tage besser identifizieren zu können und die Chance einer Schwangerschaft zu erhöhen.

Tipp: Wenn du Probleme beim Schwangerwerden hast, kann sich ein Besuch beim Frauenarzt durchaus lohnen. "Wir können mithilfe von Urintests schauen, ob Frauen überhaupt einen Eisprung haben", sagt Rauschenbach. Die Ovulationstests, die du übrigens auch in der Apotheke oder hier online kaufen kannst, reagieren auf einen Anstieg des LH-Hormons im Urin, welches den Eisprung der Frau fördert. Hier kommen Zyklus-Apps an ihre Grenzen.

FAQ: Zyklus-Apps

Fazit: Zyklus-Apps sind eine wertvolle Unterstützung, um den eigenen Körper besser kennenzulernen

Zyklus-Apps sind superpraktisch, wenn du deinen Menstruationszyklus tracken, fruchtbare Tage berechnen oder PMS-Symptome im Blick behalten möchtest. Gerade bei Kinderwunsch sind sie ein echtes Plus – zur alleinigen Verhütung sind sie jedoch nicht zuverlässig genug. Trotzdem unterstützen sie dich dabei, deinen Körper besser kennenzulernen und Signale bewusster wahrzunehmen.