Übertrieben gesagt, ist das Leben ein Käfig. Zumindest was deine Ernährungs- und Verhaltensmuster angeht, bist du in einem Netz von Gewohnheiten gefangen. Die Schokolade als Trostspender, das Glas Wein zum Entspannen am Abend und der andauernde Blick aufs Smartphone sind so selbstverständlich, dass du schon gar nicht mehr hinterfragst, was es mit dir und deinem Körper anstellt.
Deshalb ist die Fastenzeit eine geniale Gelegenheit, um sich lästiger Gewohnheiten bewusst zu werden und Verhaltensweisen, die dir nicht gut tun, abzulegen. Als Belohnung winkt ein achtsameres und selbstbestimmteres Leben. Welche Ideen für "7 Wochen ohne ..." für Frauen am sinnvollsten sind, haben wir hier für dich zusammengestellt.
Sie liegt traditionell in der Zeit zwischen Karneval/Fasching und Ostern. Die Fastenzeit bedeutet aber längst nicht mehr nur Essensentzug. Vielmehr ruft die evangelische Kirche seit über 30 Jahren in der Fastenzeit dazu auf, zwischen Aschermittwoch und Ostern über die eigene Existenz nachzudenken. Ihre "7 Wochen ohne“-Aktion fällt 2020 in die Zeit vom 26. Februar bis 13. April und steht unter dem Motto "Sieben Wochen ohne Pessimismus".
Aber auch ganz ohne religiöse Gefühle und Bezüge kannst du diese Zeit dazu nutzen, in bestimmten Bereichen deines Lebens Verzicht zu üben, um dir deiner Gelüste und Abhängigkeiten bewusster zu werden.
Traditionell ist die Fastenzeit eine Gelegenheit für Gläubige um durch ihren Verzicht ihre Gottgefälligkeit unter Beweis zu stellen. Nicht nur im Christentum, auch in anderen Religionen üben sich die Gläubigen im Verzicht (z. B. im Ramadan im Islam). Allgemein geht mit dieser Zeit auch eine tiefe Einkehr einher, ein Besinnen auf wesentliche Dinge.
Aber es gibt auch Menschen, die aus ganz persönlichen Gründen fasten: Um etwas für ihre Gesundheit zu tun, um sich zu beweisen, dass sie ohne etwas auskommen. Egal aus welchen Gründen du fastest: Es kann deinen Blick auf dein Leben verändern und deine Lebensgewohnheiten positiv beeinflussen.
So verwirklichst du deine Lebensziele
Wenn du jeden Tag der Fastenzeit einen Aspekt deines Lebens kritisch unter die Lupe nehmen willst, mach dir doch vorab eine Liste mit Dingen, die du auf den Prüfstand stellen willst. Das kann deine Beziehung zu deinen Eltern, Freunden oder Kollegen betreffen. Du kannst deine Shopping- oder Ess-Gewohnheiten hinterfragen oder auch deine eigenen Wünsche und Ziele. Inspirierend können Kalender mit Denkanstößen und Weisheiten sein.
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Mach dir einen festen Plan, wann du welches Thema ins Visier nehmen willst. Lege abends fest, womit du dich am folgenden Tag beschäftigen willst. Zu einer festen Tageszeit dann trägst du deine Gedanken und Erkenntnisse z.B. in ein Fastentagebuch ein.
Zucker macht dich schlapp und müde, ist schlecht für die Zähne, deine Gesundheit und das Gewicht. Anders gesagt: "Zucker hat nur Vorteile auf der Zunge. Sobald er die Zunge verlassen hat, mehren sich die immensen Nachteile für den Körper“, sagt die Hamburger Ökotrophologin Dr. Heike Niemeier.
"Vor allem bei bestehendem Übergewicht, Diabetes, Rheuma bis hin zu Krebs ist übermäßiger Zuckergenuss sehr bedenklich". Das weißt du sicher, es lässt sich aber gut verdrängen.
Krass! So wirkt Zucker im Körper
"Die ersten Tage werden sich wahrscheinlich wie ein Entzug anfühlen und wenig Spaß machen“, sagt Niemeier. Aber es lohnt sich:
Am besten, du lässt von jetzt auf gleich jeglichen Zucker weg. Süßigkeiten sind tabu, informiere dich, welches Obst besonders viel Fruchtzucker enthält und lies die Zutatenlisten deiner Lieblings-Produkte. "Wem das zu schwer ist, der isst von Montag bis Freitag keinen Zucker, aber wenn am Wochenende Kuchen oder Tiramisu warten, wird es auch genossen“, rät Ernährungsexpertin Niemeier. "Wer 5 Arbeitstage pro Woche hat, verlängert die zuckerfreie Zeit auf 10 Wochen.“
Zuckerfrei leben im Selbsttest: Kollegin Britt verzichtet einen Monat lang auf Zucker
Der Verzicht kann deine Psyche entlasten. "Immer mehr Frauen leiden unter einem digitalen Aufmerksamkeitssyndrom, also einer emotionalen Abhängigkeit nach Reaktionen von anderen“, sagt die Kölner Cyberpsychologin Dr. Catarina Katzer. Du kennst das, der digitale Stresspegel steigt unaufhaltsam. Katzer: "Um aus dieser Spirale herauszukommen, müssen wir uns selbst wieder spüren und uns selbst stärker reflektieren.“
"In 7 Wochen ohne Facebook und Instagram kann sich ein neues digitales Bewusstsein entwickeln“, sagt Katzer. Es geht nicht darum, nach den 7 Wochen Social Media-Entzug ganz den neuen Medien abzuschwören. Aber du erkennst, wie manipulierbar du bist und lernst zu hinterfragen, ob sie dir oder deinen Beziehungen schaden. Digitale Selbsterkenntnis ist der erste Schritt. Dazu ist eine bewusste digitale Enthaltsamkeitsphase sinnvoll und hilfreich. Du gewinnst die Macht über die digitalen Verführer zurück und entwickelst wieder die Fähigkeit zur Selbstkontrolle.
Ganz ohne Handy, Mails und WhatsApp lässt sich der Alltag 7 Wochen lang in der Regel nicht wuppen, wenn du die Auszeit nicht gerade mit einer 7-wöchigen Reise nach Neuseeland verbinden kannst. "Aber man kann den Entzug ja auch in kleinen Schritten vollziehen“, sagt Katzer.
Führe ein Online-Logbuch, erkläre das Schlafzimmer zur Smartphone-freien Zone oder lass das Handy beim Einkaufen bewusst zuhause. Check nur 3-mal am Tag deine Mails oder anderen Nachrichten. Am besten alle Push-Funktionen, Vibrieren oder Anzeigen im Display ausschalten. Beziehe deine Freundinnen mit ein: Beim nächsten Restaurant- oder Cafe-Besuch vereinbart ihr, alle Geräte zu verbannen. Diejenige, die zuerst doch danach greift, muss die Zeche zahlen.
10 Tipps für den Digital Detox
Du denkst, du trinkst nicht viel? Ein Glas Wein oder auch mal zwei können zum Runterkommen am Abend so schädlich ja nicht sein? "Doch, gerade Frauen unterschätzen das gesundheitlich Risiko scheinbar geringer Alkoholmengen“, sagt Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Wenn Frauen regelmäßig mehr als 20 Gramm Reinalkohol trinken, also beispielsweise einen Viertelliter Wein, erhöht sich ihr Risiko, eine Fettleber zu entwickeln, deutlich.“
Nicht nur die Leber, alle Organe leiden unter dem Zellgift Alkohol. Wer 7 Wochen ohne Alkohol durchhält, wird staunen, wie schon das Weglassen des "bisschen“ Alkohol, das du dir regelmäßig gegönnt hast, Gesundheit und Vitalität pusht und das Aussehen verbessert. Anschließend wirst du seltener und bewusster Alkohol genießen.
Das passiert, wenn du weniger Alkohol trinkst
Schlicht und einfach 7 Wochen lang keinen Alkohol mehr trinken und bei der BZgA-Online-Aktion "Kannst Du ohne?“ mitmachen!
Eigentlich brauchst du keine Studienergebnisse, um zu wissen, dass Binge-Watching, also exzessives Dauerglotzen, nicht guttut. Wer dennoch Fakten braucht: Eine Studie der Florida State University zum Beispiel belegt, dass beinahe 60 Prozent der Studierenden wegen Serien-Gucken weniger Zeit für ihr Studium aufbringen.
Eine andere, an der Georgia Southern State University durchgeführte Untersuchung dokumentiert, dass Menschen Binge-Watching nutzen, um Ängste und Sorgen zu verdrängen. 7 Wochen ohne Serien gucken ist also eine hervorragende Gelegenheit, sich den Anforderungen der Realität zu stellen und ein paar private Probleme zu lösen.
Die schönsten Sprüche für mehr Motivation
Am besten überstehst du die Fastenzeit, wenn du dir vorab einen Plan machst. Lade reale Freunde zum Essen ein, organisiere Treffen mit Leuten, mit denen du dich längst einmal aussprechen wolltest – und schlaf gut, indem du stets 2 Stunden vor dem Schlafengehen sämtliche elektronischen Geräte ausschaltest.
Die Fastenzeit kann dein Leben verändern. Egal, ob du 7 Wochen keinen Zucker isst, auf Alkohol verzichtest oder deine Mobil-Geräte in den Snooze-Modus schicken – letztendlich bewirken alle Fastenaktionen eine Veränderung in deinem Kopf. Du wirst nicht nur körperlich gesünder, sondern vor allem achtsamer deinem Leben gegenüber.
Wie man sich Ziele setzt und sie auch erreicht