Cellulite effektiv loswerden: Was hilft und was nicht!

Top-Tipps bei Orangenhaut
Cellulite effektiv loswerden: Was hilft und was nicht!

ArtikeldatumZuletzt aktualisiert am 16.10.2025
Als Favorit speichern
Eine Frau checkt die Cellulite an ihrem Bein
Foto: SimpleImages / GettyImages

Es gibt kaum jemanden, der sie nicht hat und trotzdem wollen sie alle loswerden: Cellulite. Zumindest war das bislang so. Mittlerweile kaschieren immer weniger Promis ihre Orangenhaut mit Photoshop, Beauty-OPs oder Luxustherapien. Gilt das auch für Normalos? Sollten Frauen Cellulite akzeptieren oder bekämpfen? Wir haben Cellulite-Cremes, Massagegeräte und Diäten gegen Oberschenkeldellen getestet und sind zu dem Ergebnis gekommen: Es gibt eine goldene Mitte zwischen großen Kratern und glatter Haut und diese zu erreichen, ist gar nicht so schwer.

Cellulite: So natürlich ist Orangenhaut

Für alle, die unter Cellulite leiden, gibt es gute und schlechte Nachrichten.

Zuerst die gute Nachricht:

Die Dellen an Beinen und Po haben etwa 95 Prozent der Frauen. Du bist mit Cellulite also nicht allein, fast alle haben sie.

Die schlechte Nachricht lautet:

Cellulite zu bekämpfen, ist verdammt schwierig. Bis zu einem gewissen Grad bleibt dir nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren. Dennoch, wer unter extremer Cellulite leidet, kann die Dellen an den Oberschenkeln und am Po zumindest reduzieren oder vorbeugen.

Ursachen von Orangenhaut: Was ist Cellulite?

Cellulite oder Orangenhaut bezeichnet die kleinen Hautunebenheiten an Po und Oberschenkeln. Denn die betroffene Haut sieht aus wie die Schale einer Orange. Die meisten dieser Mini-Dellen werden beim Zusammenschieben der Haut größer – also zum Beispiel, wenn du deine Oberschenkel beim Sitzen übereinanderschlägst – bis sie wie im Fall von extremer Cellulite großen Kratern gleichen. Wie stark die Struktur ausgeprägt ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Meistens sind anatomische oder hormonelle Gründe verantwortlich. Die Fachärztin für ästhetische Medizin aus Hamburg Dr. Eveline Urselmann erklärt ihre Entstehung so:

"Grund dafür ist das besondere Bindegewebe. Es muss im Falle einer Schwangerschaft sehr flexibel sein: Der Bauch wächst um ein Vielfaches. Am Po legt der Körper ein Polster für schlechte Zeiten an." (…) "Dieses Depot an Fettzellen kann sich durch die gitterförmig angeordneten Kollagenstränge drücken."

Welche Risikofaktoren können Cellulite begünstigen?

Der größte Risikofaktor für das Entstehen von Cellulite ist genetisch, d.h. du bekommst die Veranlagung zu der Bindegewebeschwäche bereits in die Wiege gelegt. Gegen diesen Aspekt bist du machtlos. Kurz: Wenn deine Mutter bereits ausgeprägte Orangenhaut hatte, wirst du sie wahrscheinlich auch bekommen. Wie stark die Hautproblematik ausfällt, hängt allerdings auch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel von Bewegung und Ernährung. Faktoren, die du selbst in der Hand hast und mit denen du Cellulite zwar nicht loswerden, aber doch bis zu einem gewissen Maß etwas glätten kannst.

Was hilft gegen Cellulite?

Cellulite-Cremes sind ziemlich teuer, Lymphdrainagen auch und Massage helfen nur, wenn du sie mehrmals pro Woche durchführst. Trotzdem musst du die Hoffnung beim Cellulitebekämpfen nicht aufgeben, es gibt Maßnahmen, die billiger und einfacher sind, als Cremes, Tinkturen und Therapien, verrät die Expertin Dr. Eveline Urselmann:

"Es gibt keine Creme, die tief genug in die Haut eindringt, um Cellulite wirklich zu bekämpfen. Entscheidend sind Bewegung, Ernährung und eine gute Lymphzirkulation."

Eine Frau cremt sich ihr Bein ein
Elena Noviello / GettyImages

Wie Bewegung Cellulite bekämpfen kann

Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung, strafft die Haut und baut überschüssiges Fettgewebe ab – Faktoren, die Cellulite sichtbar reduzieren können. Besonders effektiv sind Workouts, die Kraft- und Ausdauertraining kombinieren, etwa Squats, Lunges oder Radfahren. So wird die Muskulatur gestärkt und das Bindegewebe langfristig gefestigt.

Wie Ernährung Cellulite vorbeugen kann

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung wirkt sich direkt auf Haut und Bindegewebe aus. Wenn du abnimmst, nimmt auch der Druck der Fettzellen auf die Haut ab und die Oberflächenstruktur wird ebenmäßiger. Aber da auch schlanke Frauen Orangenhaut haben, ist eine Diät kein Patentrezept gegen die Dellen in der Haut. Trotzdem kannst du mit Lebensmitteln, die viel Eiweiß, Vitamine und Antioxidantien enthalten, deine Zellregeneration unterstützten. Auch wenn du ausreichend Wasser trinkst (2–3 Liter pro Tag) und nährstoffreich isst, kannst du Cellulite vorbeugen, da die Flüssigkeitsaufnahme das Gewebe stärkt.

Tipp: Meide Softdrinks, Fruchtsäfte und Alkohol. Getränke und Lebensmittel mit Zucker, Farb- und Konservierungsstoffen können die Hautstruktur und dein Hautbild beeinträchtigen.

Eine Frau trinkt aus einem Glas
elenaleonova / GettyImages

Was Lymphdrainagen gegen Cellulite bringen

Professionelle Lymphdrainagen regen den Stoffwechsel an und helfen, eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe abzutransportieren. Dadurch wirkt die Haut glatter und Dellen können kurzfristig gemildert werden. Allerdings sind die Effekte nicht dauerhaft: Ohne begleitendes Training und gesunde Ernährung kehrt die Cellulite meist nach einiger Zeit zurück.

Können Massagen die Dellen minimieren?

Massagen lockern das Gewebe, regen die Durchblutung an und fördern den Abtransport von Stoffwechselprodukten. Regelmäßig angewendet können sie die Haut sichtbar glätten und die typischen Dellen reduzieren. Besonders wirksam sind Massagen mit Faszienrollen oder speziellen Anti-Cellulite-Tools, die tief ins Bindegewebe wirken und es langfristig stärken.

Tipp: Die Wirksamkeit von Cellulite-Cremes ist nicht erwiesen, dennoch können sie im Zusammenhang mit regelmäßigen Massagen das Gewebe durch Durchblutung straffen. Statt teurer Spezialcremes kannst du aber auch hautstraffende Formulierungen und Massageöle sowie Cellulite-Massagegeräte verwenden.

Empfehlenswerte Cellulite-Cremes:

Info-Box: Cellulite bekämpfen in 1 Woche: Mythos oder Realität? Orangenhaut zu glätten erfordert Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Ohne operative Eingriffe wie Fettabsaugen lassen sich die typischen Dellen an Oberschenkeln und Po nicht über Nacht beseitigen. Wer schnelle Lösungen erwartet, stößt beim Cellulitebekämpfen in nur 1 Woche schnell an seine Grenzen.

Die bekanntesten Tipps, Anwendungen und Hausmittel im Check

Von Kaffeepeeling über Trockenbürsten bis Wechselduschen – es gibt unzählige Tipps, die angeblich gegen Cellulite helfen sollen. Doch nicht alles hält, was es verspricht. Unsere Übersicht zeigt, welche Anwendungen und Hausmittel wirklich etwas bringen – und welche du dir sparen kannst.

Eine Frau verwendet eine Trockenbürste auf ihrem Bein
puhimec / GettyImages

Medizinische Hilfen: Extreme Cellulite loswerden

Sollte dein Leidensdruck besonders groß sein, kannst du medizinisches Fachpersonal aufsuchen. Die folgenden Verfahren gelten als besonders erfolgversprechend, sind aber auch sehr kostspielig und werden nicht von der Krankenkasse übernommen.

  • Mikrowellentherapie: "Bei diesem Verfahren von Onda Coolwaves® werden die kollagenen Fasern erhitzt und denaturiert, die Neuproduktion von Kollagen wird dadurch angeregt. Überdies wird die Membran der Fettzellen aufgebrochen und so lokale Fettpolster reduziert", erklärt Dr. Urselmann, die diese Behandlung in ihrer Hamburger Praxis anbietet. "Die Behandlung ist komplett schmerzfrei und fühlt sich wie eine Bindegewebemassage an. Pro Behandlungsareal werden zirka 10 Minuten benötigt. Es empfiehlt sich, die Behandlung 4- bis 6-mal zu wiederholen, in zirka vierwöchigen Abständen. Danach werden alle 6–12 Monate Auffrischungsbehandlungen fällig. Die Kosten liegen bei 200–300 Euro pro Areal."
  • Cellfina: "Das semiinvasive Verfahren Cellfina arbeitet mit Vakuum und der Unterschneidung der eingezogenen Hautpartien mit Miniskalpell. Die Dellen verschwinden dadurch, die Bindegewebeschwäche wird jedoch nicht behandelt. Die Kosten für Cellfina-Behandlungen liegen zwischen 1800 und 3000 Euro", so Dr. Urselmann.
  • Fettabsaugungen führen nicht zwingend zu einer Verbesserung der Cellulite und sind mit 4000 Euro plus sehr teuer. Der medizinische Eingriff ist risikoreich und darf nur von erfahrenen ästhetisch-plastischen Chirurgen bzw. Chirurginnen durchgeführt werden.

Kein Bodyshaming wegen Cellulite!

Egal für welche Methode gegen Cellulite du dich entscheidest, du kannst es dir auch einfacher machen und deine Orangenhaut einfach akzeptieren, wie sie ist. Selbst Stars setzen ihre Orangenhaut bewusst in Szene. Sängerinnen wie Lizzo, Rihanna und Demi Lovato, Schauspielerin Jennifer Aniston, Plus-Size-Model Ashley Graham oder Pop-Ikone Miley Cyrus zeigen ihre Dellen offen – auf Bühnen, in Kampagnen oder in den sozialen Medien. Ob in Mini-Shorts, knappen Röcken, Bikinis oder Badeanzügen: Sie präsentieren sich selbstbewusst, schlagen auf der Interviewcouch unter einem Mini-Rock die Beine übereinander, auch wenn das die Dellen noch sichtbarer macht. Die Superstars setzen so ein klares Zeichen gegen Bodyshaming und machen deutlich, dass die Dellen völlig normal sind und nichts, wofür man sich schämen müsste.

Die häufigsten Fragen und Antworten zu "Was tun gegen Cellulite?"