- Wie werden Liegestütze richtig ausgeführt?
- Welche Muskeln werden beim Liegestütz beansprucht?
- Warum sind Liegestütze für Frauen so schwer?
- 4 Übungen, die deine Liegestütz-Power verbessern
- Liegestütz-Varianten, die du ausprobieren solltest
Frauen und Liegestütze, das ist oft keine Liebesgeschichte. Und gleichzeitig ist es eine Frechheit, die deutlich einfachere Variation des Übungsklassikers, bei der die Knie am Boden abgelegt werden, als „Frauen-Liegestütz“ zu bezeichnen. Lass uns dem ein Ende setzen! Denn jede Frau kann Liegestütze – und zwar richtig saubere.
Allerdings müssen wir vorher zugeben: Es stimmt, viele Frauen tun sich mit klassischen Liegestützen schwerer als Männer. Dies bescheinigt auch eine 2020 veröffentlichte Studie aus Kanada. Das hat verschiedene Gründe. Woran das liegt und vor allem, was du dagegen unternehmen kannst, klären wir hier.

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Wie werden Liegestütze richtig ausgeführt?
Bevor wir der Frage auf den Grund gehen, warum Frauen diese vermeintlich simple Übung oft so schwerfällt, schau dir einmal an, wie sie im Idealfall aussehen sollte:
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Brust
In die Liegestütz-Position gehen. Hände etwas weiter als schulterbreit positionieren. Rumpf und Gesäß anspannen, sodass der Körper eine gerade Linie bildet.
Körperspannung halten. Arme anwinkeln und Oberkörper in Richtung Boden führen. Oberarme und Oberkörper etwa im 45 Grad Winkel zueinander halten. Tiefster Punkt ist erreicht, wenn die Brust fast den Boden berührt.
- Hände unterhalb der Schultern aufstützen, die Zeigefinger zeigen nach vorne.
- Füße aufstellen, sodass der Körper von Kopf bis Fuß eine gerade Linie bildet. Rumpf und Po sind fest.
- Einatmend die Ellenbogen beugen und den Körper gerade wie ein Brett Richtung Boden absenken. Nicht schummeln, indem du den Kopf vorschiebst – auch der Nacken bleibt gerade!
- Ausatmend mit der Kraft des Oberkörpers wieder hochdrücken.
Tipp: Liegestützgriffe für empfindliche Handgelenke
Wenn du Liegestütze meidest, weil dir davon die Handgelenke wehtun, nutze Liegestützgriffe. Damit drückst du dich aus einer Griffposition nach oben – das empfinden viele Sportlerinnen als angenehmer. Wenn du keine Liegestützgriffe zur Hand hast, kannst du die Push-ups ansonsten auch auf Kurzhanteln oder den Fäusten machen. Wichtig ist dabei nur, dass deine Handgelenke nicht abknicken.

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Was beim Liegestütz auf keinen Fall passieren darf: dass dein Po nach oben schießt oder die Hüfte durchhängt. Soweit die Theorie. In der Praxis sind diese No-Gos allerdings oft die Regel. Der Kompromiss ist dann häufig: „Setz mal die Knie ab, du hast noch nicht genug Kraft.“ Stimmt das?
Welche Muskeln werden beim Liegestütz beansprucht?
Grundsätzlich sind Liegestütze nicht besonders komplex – aber: Sie erfordern Kraft und Aktivität in vielen verschiedenen Bereichen des Körpers. Wenn du dich aus der tiefen Liegestütz-Position nach oben drückst, arbeiten vor allem der große Brustmuskel (Musculus pectoralis) und deine Arme, allen voran der Trizeps. Bei der gesamten Übung passiert aber bei richtiger Ausführung noch viel mehr mit anderen Muskeln:
- Der vordere Sägemuskel, die Rhomboidei und der Trapezius ziehen die Schulterblätter zur Wirbelsäule.
- Der vordere Teil des Deltamuskels aktiviert die Arme.
- Der Trizeps und der Knorrenmuskel stabilisieren die Ellenbogen und sorgen für den Schub aus den Oberarmen.
- Rückenstrecker und die Bauchmuskeln stabilisieren den Rumpf.
- Aber auch im Unterkörper tut sich etwas: Der Ilipsoas kippt das Becken leicht nach vorn. Der Gluteus stabilisiert die Hüfte und die Wadenmuskeln dämpfen den Rückstoß.
Mit anderen Worten: Dein ganzer Körper steht unter Muskelspannung. Auch wenn primär der Oberkörper arbeitet, ist der Liegestütz ist ein Full-Body-Move und sollte in keinem Training fehlen.
Warum sind Liegestütze für Frauen so schwer?
Der wahre Grund liegt nicht, wie oft behauptet, in der reinen Körperkraft, sondern in der weiblichen Anatomie. Im Vergleich zur männlichen V-Form mit breiten Schultern und schmaleren Hüften haben die meisten Frauen eher schmalere Schultern und ein breiteres Becken.
Dieses umgekehrte Verhältnis zwischen Hüfte und Schultern verlagert den Körperschwerpunkt bei Frauen weiter nach unten – und das macht es schwerer, die gerade Linie in der Stützposition aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis: Das Becken hängt eher durch. Oder du arbeitest gezielt dagegen und streckst deshalb den Po etwas zu hoch.
Hinzu kommt dann aber auch noch, dass Männer ihre Brust, den Zielmuskeln von Push-ups, allein schon aus optischen Gründen regelmäßig trainieren, während Frauen diese Partie oft sehr vernachlässigen. Das solltest du aber nicht so stehenlassen!
Haben Frauen beim Liegestütz noch andere Nachteile?
Tatsächlich ja. Neben der unterschiedlichen Verteilung von Muskelmasse bei Mann und Frau, die auch Studien zeigen, ist ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu sauber ausgeführten Liegestützen die Mobilität im Schultergürtel. Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des Körpers und gerade Frauen fehlt hier oft die nötige Stabilität im Schultergürtel. Dies gilt vor allem, wenn du einer einseitigen Arbeit, wie einem Schreibtischjob nachgehst und hier nicht für einen Ausgleich sorgst. Da liegt also ein weiteres Problem.
Natürlich kannst du einfach auf die leichtere Variante ausweichen und die Knie statt der Füße aufsetzen. Besser ist aber: Du trainierst die Stütz- und Hilfsmuskulatur, sodass du den Push-up bald meisterst. Wir zeigen dir, wie!
4 Übungen, die deine Liegestütz-Power verbessern
Die gute Nachricht ist: Du kannst noch stärker werden und dafür ist es nie zu spät. Mit diesen simplen Ergänzungen deines Workouts stärkst du die Teile deines Körpers, die bei Liegestützen beansprucht werden:
1. Seitstütz
Die Side-Plank stärkt den Schultergürtel und fördert deine Körperspannung, da du auch hier den ganzen Körper unter Spannung in einer geraden Linie positionierst: 30 Sekunden halten, dann Seite wechseln.
- Level
- Fortgeschritten
- Hauptregion
- Bauch, Po
Mit rechts in Seitstütz-Position gehen. Der rechte Ellenbogen liegt unter der rechten Schultern. Beide Füße liegen aufeinander. Rumpf und Gesäß anspannen, sodass der Körper eine gerade Linie bildet.
Körperspannung halten. Linkes Bein nun gestreckt anheben und möglichst weit in die Luft abspreizen. Kontrolliert zurück in die Startposition. Nach Ablauf der vorgegebenen Wiederholungen auf die linke Seite legen und mit dem rechten Bein ausführen.
2. Flys
Mit der Übung "Fliegende" triggerst du deine Brustmuskulatur, die du beim Push-up hauptsächlich brauchst. Wenn du als Frau bisher deine Brust als Trainingsobjekt eher vernachlässigt hast, wird es Zeit! Keine Sorge, dein Busen wird dadurch nicht kleiner. Also bitte: 3x 10-15 Wiederholungen.
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Brust
- Hilfsmittel
- Bank Kurzhanteln
Mit dem Rücken auf die Bank legen. Beine anwinkeln und Füße auf dem Boden abstellen. Kurzhanteln senkrecht nach oben halten. Arme sind gestreckt. Handrücken zeigen zur Seite.
Arme gestreckt lassen und zur Seite herablassen. Tiefster Punkt ist erreicht, wenn die Arme parallel zum Boden sind. Dehnung in der Brust spüren. Zurück in die Ausgangsposition.
Keine Hantelbank da? Dann leg dich auf den Boden. Keine Hanteln zur Hand? Dann übe im Stehen mit Widerstandsband:
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Brust
- Hilfsmittel
- Widerstandsband
Aufrecht hinstellen. Widerstandsband hinter dem Rücken greifen. Arme seitlich auf Schulterhöhe anheben.
Arme gestreckt halten und Hände vor der Brust zusammenführen. Widerstandsband so weiter spannen. Position kurz halten und zurück in die Ausgangslage.
3. Reverse Flys mit Widerstandsband oder Kurzhanteln
Diese Übung stärkt den oberen Rücken, was dir dann mehr Stabilität in der Liegestütz-Position gibt: 10-15 Wiederholungen, 3 Sätze.
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Brust
- Hilfsmittel
- Widerstandsband
Aufrecht hinstellen. Widerstandsband hinter dem Rücken greifen. Arme seitlich auf Schulterhöhe anheben.
Arme gestreckt halten und Hände vor der Brust zusammenführen. Widerstandsband so weiter spannen. Position kurz halten und zurück in die Ausgangslage.
Hier erfährst du, welche Kurzhanteln zu dir passen und worauf du beim Kauf achten solltest. Und hier kommen die 4 besten Kurzhantel-Übungen für zu Hause.
4. Trizepsstrecken
Diese Übung stärkt die Armrückseiten, ohne deine Schultern zu belasten. Ein starker Trizeps hilft dir, die Abwärtsbewegung beim Liegestütz besser zu kontrollieren: 10-15 Wiederholungen, 3 Sätze.
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Arme
- Hilfsmittel
- Kurzhanteln
Aufrecht hinstellen. Eine Kurzhantel in beide Hände nehmen und mit gestreckten Armen senkrecht über dem Kopf halten.
Ellenbogen am gleichen Punkt halten. Arme beugen und Gewicht hinter dem Kopf ablassen. Winkel zwischen Ober- und Unterarm möglichst weit schließen. Arme wieder strecken.
Du kannst die Übung auch im Liegen machen, für mehr Kontrolle im Rumpf:
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Arme
- Hilfsmittel
- Kurzhanteln
Auf den Rücken legen. Beine anwinkeln. Mit der gesamten Fußsohle auf dem Boden abstützen. Mit nach oben gestreckten Armen zwei Kurzhanteln über den Schultern halten. Die Kurzhanteln im Hammergriff halten. Die Hand-Innenseiten zeigen also zueinander.
Ellenbogen an der gleichen Stelle halten. Arme anwinkeln und Hanteln in Richtung Kopf ablassen. Tiefster Punkt ist erreicht, wenn Hanteln neben dem Gesicht sind. Arme wieder strecken.
Keine Kurzhanteln? Dann nimm ein Fitnessband und trainiere so:
- Level
- Einsteiger
- Hauptregion
- Arme
- Hilfsmittel
- Widerstandsband
Mit beiden Beinen in die Schlaufe des Widerstandsbands stellen. Aufrecht hinstellen. Andere Seite des Widerstandsbands in beide Hände nehmen und Arme senkrecht über dem Kopf ausstrecken. Das Band sollte hinter dem Rücken verlaufen.
Ellenbogen am gleichen Punkt halten. Arme beugen und die gegeneinander gedrückte Hände hinter dem Kopf ablassen. Winkel zwischen Ober- und Unterarm möglichst weit schließen. Arme wieder strecken.

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Liegestütz-Varianten, die du ausprobieren solltest
Abwechslung im Training setzt nicht nur neue Reize für deine Muskeln, sondern sorgt auch für neue Motivationsschübe. Aber
1. Enge Liegestütze
Idealerweise befinden sich deine Handgelenke beim Liegestütz direkt unter den Schultern. Je mehr sie nach außen (breite Liegestütze) oder innen (enge oder auch Diamant-Liegestütze) abweichen, desto schwerer wird es, weil du auch andere Muskeln mehr triggerst als sonst. Um dein Schultergelenk zu schonen, solltest du die Ellenbogen beim Absenken eng am Körper halten.
Achtung: Die engen Push-ups sind quasi schon die Vorstufe zum einarmigen Liegestütz und echt etwas für Fortgeschrittene. Du kannst sie aber trotzdem üben, dann am besten aber erhöht, auf einer stabilen Bank oder der Wand oder auf Knien.
2. Spiele mit der Neigung

Statt dich am Boden abzustützen, kannst du die Hände auch erhöht – auf einer Bank, Tischkante oder an der Wand – aufsetzen. Das macht die Liegestütze deutlich leichter. Achtung: Andersrum wird es mit erhöhten Füßen, zum Beispiel auf der Couch, schwerer. Probier's aus! Empfehlenswert für Geübte ist auch der Stütz oder Push-up auf wackeligem Untergrund, wie einem Balance Board.
Um mehr Push-ups zu schaffen, brauchst du vor allem stabilisierende Übungen für den Schultergürtel und die oft vernachlässigte Brust. Vergiss Begriffe wie „Frauen-Liegestütz“. Die suggerieren dir, richtige Liegestütze seien für Frauen nicht machbar. Das ist Quatsch. Du schaffst das!

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