Übertrieben gesagt, ist das Leben ein Käfig. Nicht nur in der Corona-Zeit. Auch vorher schon war es so. Jedenfalls was deine Ernährungs- und Verhaltensmuster angeht, bist du in einem Netz von Gewohnheiten gefangen. Die Schokolade als Trostspender, das Glas Wein zum Entspannen am Abend und der andauernde Blick aufs Smartphone sind so selbstverständlich, dass du schon gar nicht mehr hinterfragst, was es mit dir und deinem Körper anstellt.
Deshalb ist die Fastenzeit eine geniale Gelegenheit, um dir lästiger Gewohnheiten bewusst zu werden und Verhaltensweisen, die dir nicht gut tun, abzulegen. Als Belohnung winkt ein achtsameres und selbstbestimmteres Leben. Welche Ideen für "7 Wochen ohne ..." für Frauen am sinnvollsten sind, haben wir hier für dich zusammengestellt.
Auch eine Möglichkeit: Kohlenhydrat-Fasten, sprich Low Carb. Hier findest du den entsprechenden Ernährungsplan:
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Sie liegt traditionell in der Zeit zwischen Karneval/Fasching und Ostern. Auch wenn der Karneval wegen Corona auch dieses Jahr weitestgehend flachfällt, ist Fasten ein Thema. Die Fastenzeit bedeutet längst nicht mehr nur Entzug von irgendwas. Vielmehr ruft die evangelische Kirche seit über 30 Jahren in der Fastenzeit dazu auf, zwischen Aschermittwoch und Ostern über die eigene Existenz nachzudenken. Die "7 Wochen ohne“-Aktion fällt 2022 in die Zeit vom 2. März bis 14. April.
Aber auch ganz ohne religiöse Gefühle und Bezüge kannst du diese Zeit dazu nutzen, in bestimmten Bereichen deines Lebens Verzicht zu üben, um dir deiner Gelüste und Abhängigkeiten bewusster zu werden. Gerade, wenn du durch die soziale Isolation während der Coronazeit einige Gewohnheiten kultiviert hast, die deiner Gesundheit schaden (Stichwort Schokolade), solltest du die Fastenzeit als Chance nutzen.
Traditionell ist die Fastenzeit eine Gelegenheit für Gläubige, um durch ihren Verzicht ihre Gottgefälligkeit unter Beweis zu stellen. Nicht nur im Christentum, auch in anderen Religionen üben sich die Gläubigen im Verzicht (z. B. im Ramadan im Islam). Allgemein geht mit dieser Zeit auch eine tiefe Einkehr einher, ein Besinnen auf wesentliche Dinge.
Aber es gibt auch Menschen, die aus ganz persönlichen Gründen fasten: Zum Beispiel, um etwas für ihre Gesundheit zu tun, zu den positiven Effekten gibt es Studien. Oder um sich zu beweisen, dass sie ohne etwas auskommen. Egal aus welchen Gründen du fastest: Es kann deinen Blick auf dein Leben verändern und deine Lebensgewohnheiten positiv beeinflussen.
Wenn du jeden Tag der Fastenzeit einen Aspekt deines Lebens kritisch unter die Lupe nehmen willst, mach dir doch vorab eine Liste mit Dingen, die du auf den Prüfstand stellen willst.
Das kann deine Beziehung zu deinen Eltern, Freunden oder Kollegen betreffen. Du kannst deine Shopping- oder Ess-Gewohnheiten hinterfragen oder auch deine eigenen Wünsche und Ziele. Inspirierend können Kalender mit Denkanstößen und Weisheiten sein. Achtsamkeit lernen im Alltag
Mach dir einen festen Plan, wann du welches Thema ins Visier nehmen willst. Lege abends fest, womit du dich am folgenden Tag beschäftigen willst. Zu einer festen Tageszeit dann trägst du deine Gedanken und Erkenntnisse z.B. in ein Fastentagebuch ein.
Zucker macht dich schlapp und müde, ist schlecht für die Zähne, deine Gesundheit und das Gewicht, das belegen zahlreiche Studien. Anders gesagt: "Zucker hat nur Vorteile auf der Zunge. Sobald er die Zunge verlassen hat, mehren sich die immensen Nachteile für den Körper“, sagt die Hamburger Ökotrophologin Dr. Heike Niemeier.
"Vor allem bei bestehendem Übergewicht, Diabetes, Rheuma bis hin zu Krebs ist übermäßiger Zuckergenuss sehr bedenklich". Das weißt du sicher, es lässt sich aber gut verdrängen. Krass! So wirkt Zucker im Körper
"Die ersten Tage werden sich wahrscheinlich wie ein Entzug anfühlen und wenig Spaß machen“, sagt Niemeier. Aber es lohnt sich:
Am besten, du lässt von jetzt auf gleich jeglichen Zucker weg. Süßigkeiten sind tabu, informiere dich, welches Obst besonders viel Fruchtzucker enthält und lies die Zutatenlisten deiner Lieblings-Produkte. "Wem das zu schwer ist, der isst von Montag bis Freitag keinen Zucker, aber wenn am Wochenende Kuchen oder Tiramisu warten, wird es auch genossen“, rät Ernährungsexpertin Niemeier. "Wer 5 Arbeitstage pro Woche hat, verlängert die zuckerfreie Zeit auf 10 Wochen.“ Zuckerfrei leben im Selbsttest: Unsere Kollegin Britt verzichtet einen Monat lang auf Zucker
Der Verzicht kann deine Psyche entlasten. "Immer mehr Frauen leiden unter einem digitalen Aufmerksamkeitssyndrom, also einer emotionalen Abhängigkeit nach Reaktionen von anderen“, sagt die Kölner Cyberpsychologin Dr. Catarina Katzer. Du kennst das, der digitale Stresspegel steigt unaufhaltsam. Auch das Verhältnis zu deinem Körper, dein Kaufverhalten und deine Partnerschaft leiden unter zu viel Zeit auf Insta, TikTok, YouTube & Co. belegen Studien wie der aktuelle Beauty Impact Report von Stylebook. Katzer: "Um aus dieser Spirale herauszukommen, müssen wir uns selbst wieder spüren und uns selbst stärker reflektieren.“
"In 7 Wochen ohne Facebook und Instagram kann sich ein neues digitales Bewusstsein entwickeln“, sagt Katzer. Es geht nicht darum, nach den 7 Wochen Social Media-Entzug ganz den neuen Medien abzuschwören. Aber du erkennst, wie manipulierbar du bist und lernst zu hinterfragen, ob sie dir oder deinen Beziehungen schaden. Digitale Selbsterkenntnis ist der erste Schritt. Dazu ist eine bewusste digitale Enthaltsamkeitsphase sinnvoll und hilfreich. Du gewinnst die Macht über die digitalen Verführer zurück und entwickelst wieder die Fähigkeit zur Selbstkontrolle.
Tipp: Das E-Health-Projekt SCAVIS bietet Hilfe bei Problemen und Störungen durch übermäßige Smartphone- und Internetnutzung und sucht noch Probanden, die an einer Studie zum Thema teilnehmen wollen.
Ganz ohne Handy, Mails und WhatsApp lässt sich der Alltag 7 Wochen lang in der Regel nicht wuppen, gerade in der Corona-Zeit, in der zwar Lockerungen im sozialen Leben anstehen, aber Distanz noch gefordert und empfohlen wird. "Aber man kann den Entzug ja auch in kleinen Schritten vollziehen“, sagt Katzer.
Zum Beispiel: Führe ein Online-Logbuch, erkläre das Schlafzimmer zur Smartphone-freien Zone oder lass das Handy beim Einkaufen bewusst zuhause. Check nur 3-mal am Tag deine Mails oder anderen Nachrichten. Am besten alle Push-Funktionen, Vibrieren oder Anzeigen im Display ausschalten. Beziehe deine Freundinnen mit ein. Beim nächsten Restaurant- oder Café-Besuch vereinbart ihr, alle Geräte zu verbannen. Diejenige, die zuerst doch danach greift, muss die Zeche zahlen. 10 Tipps für den Digital Detox
Du denkst, du trinkst nicht viel? Ein Glas Wein oder auch mal zwei können zum Runterkommen am Abend so schädlich ja nicht sein? Doch, eine neuere, im renommierten englischen medizinischen Fachmagaizin The Lancet veröffentlichte Studie wies nach, dass es kein Alkohol-Level gibt, von dem die Gesundheit profitiert. "Doch, gerade Frauen unterschätzen das gesundheitlich Risiko scheinbar geringer Alkoholmengen“, sagt Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Wenn Frauen regelmäßig mehr als 20 Gramm Reinalkohol trinken, also beispielsweise einen Viertelliter Wein, erhöht sich ihr Risiko, eine Fettleber zu entwickeln, deutlich.“
Nicht nur die Leber, alle Organe leiden unter dem Zellgift Alkohol. Wer 7 Wochen ohne Alkohol durchhält, wird staunen, wie schon das Weglassen des "bisschen“ Alkohol, das du dir regelmäßig gegönnt hast, Gesundheit und Vitalität pusht und das Aussehen verbessert. Anschließend wirst du seltener und bewusster Alkohol genießen. Das passiert, wenn du weniger Alkohol trinkst
Schlicht und einfach 7 Wochen lang keinen Alkohol mehr trinken und bei der BZgA-Online-Aktion "Kannst Du ohne?“ mitmachen! Warum NO-Alcohol gerade Trend ist, liest du auch hier.
Auch wenn die Scheinwelt deiner Lieblingsserien in der Pandemie eine wichtige Zuflucht ist: Eigentlich brauchst du keine Studienergebnisse, um zu wissen, dass Binge-Watching, also exzessives Dauerglotzen, nicht guttut. Wer dennoch Fakten braucht: Eine Studie der Florida State University zum Beispiel belegt, dass beinahe 60 Prozent der Studierenden wegen Serien-Gucken weniger Zeit für ihr Studium aufbringen.
Eine andere, an der Georgia Southern State University durchgeführte Untersuchung dokumentiert, dass Menschen Binge-Watching nutzen, um Ängste und Sorgen zu verdrängen. 7 Wochen ohne Serien gucken ist also eine hervorragende Gelegenheit, sich den Anforderungen der Realität zu stellen und ein paar private Probleme zu lösen. Oder öfter mal ein Buch zu lesen.
Am besten überstehst du die Fastenzeit, wenn du dir vorab einen Plan machst. Nimm dir vor, eine Sprache zu lernen oder regelmäßig an der Wiederholungszahl deiner Liegestütze zu arbeiten. Mach etwas, was du schon immer machen oder lernen wolltest – und schlaf gut, indem du stets 2 Stunden vor dem Schlafengehen sämtliche elektronischen Geräte ausschaltest.
Die Fastenzeit kann dein Leben positiv verändern. Egal, ob du 7 Wochen keinen Zucker isst, auf Alkohol, Handy oder etwas anderes verzichtest – letztlich bewirken alle Fastenaktionen eine Veränderung im Kopf. Du wirst körperlich gesünder und vor allem achtsamer.