Schon immer haben Menschen in Erkältungszeiten verstärkt Vitamin C zu sich genommen, um Ansteckungen zu vermeiden. In Zeiten des Corona-Virus bekommt dieser Bedarf noch einmal eine ganz andere Dringlichkeit.
Aber wie solltest du Vitamin C am besten zu dir nehmen? Und in welcher Menge? Zusammen mit unserem Experten, dem Medizin-Journalisten Andreas Jopp, klären wir die wichtigsten Fragen rund um Vitamin C.
So schützt du dich vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus
In diesem Artikel:
Vitamin C ist der absolute Star unter den Vitaminen. Kein anderes Vitamin ist so bekannt wie das – auch als Ascorbinsäure bezeichnete – Vitamin C. Studien zeigten, dass das wasserlösliche Vitamin dein Immunsystem pusht und deine Abwehrkräfte stärkt. Es muss täglich mit der Nahrung aufgenommen werden, da dein Körper es nicht selbst herstellen kann. Darüber hinaus wirkt es unter anderem als Antioxidans und schützt deinen Körper so vor zellschädigenden Stoffen, den sogenannten freien Radikalen.
Diese Lebensmittel stärken deine Immunabwehr
Du benötigst das Allround-Vitamin aber auch noch für viele weitere, wichtige Stoffwechselvorgänge: Vitamin C stimuliert die Bildung und Funktion von Bindegewebe, Knochen und Zähnen, ist an der Bildung von Botenstoffen sowie Hormonen beteiligt und aktiviert den Zellstoffwechsel. Außerdem hilft Vitamin C dem Körper bei der Aufnahme und Verwertung des Mineralstoffs Eisen aus pflanzlichen Produkten. Besonders als Vegetarierin oder Veganerin solltest du daher auch immer ausreichend mit Vitamin C versorgt sein.
Nein, vitaminreiche Ernährung ist zwar immer gut, aber sie dient vor allem dazu, die körpereigene Abwehr im Vorhinein zu stärken. Achtung: Vitamin C ist kein Medikament, das gegen irgendeine akute Krankheit wirkt. Deshalb solltest du auch nicht der Werbung für irgendwelche Vitaminpräparate vertrauen, die verspricht, du könntest damit gezielt Viren abwehren.
Dass Vitamin C, Vitamin D, Folat, Vitamin B6 und B12 und Vitamin A die Funktion des Immunsystems unterstützen, ist allerdings wissenschaftlich bewiesen, vor allem wenn diese Vitamine aus einer ausgewogenen Ernährung stammen.
Als Richtwert werden von der DGE – der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – 95 Milligramm Vitamin C am Tag angegeben. Allerdings kann sich dein Vitamin C-Bedarf durch besondere Umstände erhöhen: So haben Sportler zum Beispiel einen erhöhten Tagesbedarf, da Vitamin C über den Schweiß verloren geht. Auch Raucher – egal ob passiv oder aktiv – gelten als "Risikogruppe".
Wer aufgrund einer psychischen Erkrankung oder auch einer Verletzung stark unter Stress steht, benötigt ebenfalls eine Extraportion Ascorbinsäure. "Auch Aspirin (ASS) ist ein Vitamin C-Räuber, da bei der regelmäßigen Einnahme vermehrt Vitamin C aus dem Körper geschwemmt wird" erklärt Vitamin-Experte und Buchautor Andreas Jopp. Doch Sportler oder Raucher müssen nicht zwingend zusätzliche Vitamin C-Präparate einnehmen: Wer sich gesund ernährt, nimmt die 95 Milligramm locker so auf.
Ja, Schwangere und Stillende haben generell einen erhöhten Vitamin-Bedarf, Vitamin C bildet da keine Ausnahme. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung benötigen Schwangere ab dem 4. Monat 105 Milligramm Vitamin C, Stillende 125 Milligramm.
Darum brauchen Schwangere viel Folsäure
Dies sind allerdings nur Mindestmengen. Das heißt, du solltest mindestens 110 beziehungsweise 150 Milligramm aufnehmen. Angst vor einer Überdosierung musst du dabei übrigens nicht haben, da Vitamin C wasserlöslich ist. Experte Jopp ergänzt: "Da der Körper überschüssiges Vitamin C nicht speichern kann, scheidet er es über den Urin einfach wieder aus."
Es ist wirklich einfach, deinen Tagesbedarf an Vitamin C ohne große Anstrengungen zu decken. Denn Obst und Gemüse enthält fast immer Vitamin C – wenn auch in unterschiedlicher Menge. Zu den wichtigsten Vitamin-C-Lieferanten zählen Obst wie Schwarze Johannisbeeren und Gemüse wie Kohl, Paprika und Brokkoli. Milch- und Milchprodukte, Fleisch (außer Innereien) und Getreideprodukte enthalten dagegen relativ wenig beziehungsweise gar kein Vitamin C.
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Vitamine sind ziemlich empfindlich und werden schnell durch Licht, Luft und Hitze zerstört. Auch Vitamin C geht durch falsche Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel schnell verloren. Ein gewisser Vitaminverlust kann dabei nicht verhindert werden. Doch du kannst einiges tun, um den Vitaminverlust in Grenzen zu halten:
Wer gesund ist, und vor allem gesund isst, kann sich den Weg in die Apotheke oder Drogerie zum Pillenkauf sparen, denn dann gibt es keinen Grund für dich, zu Vitamin C-Pillen oder Pulver zu greifen. Nur Risikogruppen wie Schwangere oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich ärztlich checken lassen, ob ein Plus an Vitamin C mit Hilfe von Präparaten Sinn macht.
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Die tägliche Portion Vitamin C stützt deine Immunabwehr und hilft deinem Körper, sich gegen Viren zu wappnen. Wenn du dich gesund ernährst und viel Obst und Gemüse isst, nimmst du das Vitamin bereits in genügender Menge zu dir, genau wie viele andere gesunde Nährstoffe.
Vitamin C bekämpft keine Viren, unterstützt aber dein Immunsystem. Und dein Körper ist bei der Abwehr von Krankheitserregern dankbar über jede Hilfe. Pillen sind dazu aber meist nicht nötig, über eine gesunde Ernährung nimmst du bereits die nötige Menge Vitamin C auf.