Du willst Kohlenhydrate einsparen, aber nicht auf dein Abendbrot verzichten? Dann klingt Eiweißbrot zunächst nach einer idealen Lösung. Weniger Carbs, mehr Protein – genau das, was viele bei einer Low-Carb- oder Keto-Diät suchen.
Doch wie gesund ist das Low-Carb-Brot tatsächlich und kann es dich beim Abnehmen unterstützen?
Hier erfährst du, welche Nährwerte wirklich zählen, welche Vorteile und Nachteile Eiweißbrot hat, worauf du beim Kauf achten solltest – und wie du ein gesundes Eiweißbrot ganz einfach selbst backen kannst.
Was ist das Besondere an Eiweißbrot?
Der Name ist Programm: Eiweißbrot enthält deutlich mehr Protein und gleichzeitig viel weniger Kohlenhydrate als herkömmliches Brot. Möglich wird das durch den Austausch klassischer Zutaten wie Weizenmehl gegen eiweißreiche Alternativen wie Weizeneiweiß, Sojaschrot, Leinsamen, Sonnenblumenkerne oder Quark.
Während normales Brot rund 45 g Kohlenhydrate pro 100 g enthält, kommt Eiweißbrot – je nach Rezeptur – auf nur etwa 5 bis 25 g. Dafür bringt es bis zu 29 g Eiweiß – ein echter Unterschied für alle, die mit Eiweißbrot abnehmen oder eine Low-Carb-Ernährung umsetzen wollen.
Übrigens: Auch im Rahmen der ketogenen Ernährung wird Eiweißbrot gerne eingesetzt – sofern es wirklich kohlenhydratarm ist.
Das sind die besten Lebensmittel mit viel Eiweiß
Diese Zutaten stecken in Eiweißbrot
Eiweißbrot basiert auf einer besonderen Rezeptur. Statt herkömmlichem Mehl kommen hier proteinreiche und kohlenhydratarme Zutaten zum Einsatz. Typische Proteinquellen sind Weizen-, Soja-, Lupinen- oder Erbseneiweiß. Ergänzt wird das Low-Carb-Brot häufig durch Chia- oder Leinsamen, Flohsamenschalen, Sonnenblumenkerne, Nüsse, Kleie, Sojamehl oder Molkenprotein.
Diese Zutaten liefern nicht nur pflanzliches Eiweiß, sondern auch viele gesunde Fette. Allerdings hat das Auswirkungen auf die Kalorienbilanz. Proteinbrot kann auf bis zu 300 Kalorien pro 100 Gramm kommen – deutlich mehr als klassisches Vollkornbrot. Dank hohem Eiweiß- und Ballaststoffgehalt kann dich Eiweißbrot dennoch beim Abnehmen unterstützen, da es den Blutzuckerspiegel stabil hält und lange sättigt. Das ist auch durch Studien belegt.
WichtigViele Sorten enthalten dennoch kleine Mengen an Getreidemehl oder Haferkleie – der Anteil an Kohlenhydraten variiert also je nach Produkt.

Zutaten für Eiweißbrot: Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Schwarzkümmel und Goji-Beeren liefern reichlich Eiweiß, Ballaststoffe und gesunde Fette.
Gesund oder Hype? So gut ist Proteinbrot
Auf die Frage, wie gesund Eiweißbrot ist, gibt es keine klare Antwort. Es kommt darauf an, welche Zutaten das Rezept für das Proteinbrot enthält und in welchem Verhältnis.
Positiv ist auf jeden Fall der hohe Proteingehalt im Brot. Studien zeigen, dass proteinreiche Lebensmittel wie Eiweißbrot lange satt halten, Heißhunger vorbeugen und so beim Abnehmen helfen können. Eiweiß ist zudem essenziell für den Muskelaufbau – besonders wenn du sportlich aktiv bist.
Doch Vorsicht: Abnehmen mit Eiweißbrot klappt nicht automatisch. Ein Blick auf Kalorien und Nährwerte zeigt schnell, dass das Fitnessbrot nicht unbedingt ein Leichtgewicht ist. Als Beispiel haben wir die Sorten Eiweißbrot und Vollkornbrot der Marke Harry verglichen:
Fazit: Eiweißbrot hat deutlich weniger Kohlenhydrate, aber auch mehr Fett (z. B. durch Nüsse oder Saaten) – dadurch kann es kalorienreicher sein als klassisches Vollkornbrot.
Es lohnt sich außerdem ein Blick auf die Zutatenliste. In vielen Fertigprodukten können Zusatzstoffe, Aromen oder Zucker stecken. Achte beim Kauf auf natürliche Zutaten und möglichst kurze Listen.
Wichtig für VeganerinnenIst Molkenprotein enthalten, ist das Eiweißbrot nicht vegan, denn das ist ein Bestandteil von Milch.
Hilft Eiweißbrot beim Abnehmen?
Entscheidend für deinen Erfolg beim Abnehmen ist immer die Kalorienbilanz. Wenn du mehr Kalorien verbrauchst, als du aufnimmst, nimmst du ab – ganz gleich, welches Brot du isst.
Eiweißbrot kann dich aber dabei unterstützen, denn es enthält weniger Kohlenhydrate, dafür aber mehr Protein als normales Brot. Genau dieses Extra an Eiweiß sorgt in der Regel für ein längeres Sättigungsgefühl. Das führt zu weniger Snacks zwischendurch, wodurch du deine Kalorienzufuhr reduzierst. Das proteinreiche Gebäck kann also tatsächlich ein guter Helfer beim Abnehmen sein, wenn du es bewusst einsetzt.
Tipp: Achte auf die Nährwerte von Eiweißbrot und iss es in Maßen – am besten in Kombination mit frischem Gemüse, pflanzlichem Aufstrich oder magerem Protein wie Tofu, Hüttenkäse oder Ei. So bleibt deine Mahlzeit ausgewogen.
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Eiweißbrot-Rezepte: Zwei Varianten zum Selbermachen
Eiweißbrot selbst herzustellen hat viele Vorteile. Du bestimmst die Zutaten, vermeidest unnötige Zusatzstoffe – und das Ergebnis schmeckt häufig besser als die gekaufte Variante. Den Kalorien- und Kohlenhydratgehalt kannst du ebenfalls selbst bestimmen. Ob vegan oder nicht – hier findest du zwei einfache und gesunde Rezepte für dein eigenes Eiweißbrot zum Abnehmen.

Selbst backen statt kaufen ist immer eine gute Idee
Rezept 1: Eiweißbrot mit Magerquark
In diesem Rezept sorgt Magerquark für extra viel Eiweiß und macht das Brot schön saftig. Perfekt zum Toasten!
Zutaten für ca. 20 Scheiben:
- 300 g Magerquark
- 3 Eier
- 120 g geschrotete Leinsamen
- 50 g Chiasamen
- 80 g gemahlene Mandeln
- 80 g Haferkleie oder Dinkelkleie
- 80 g Sonnenblumenkerne
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 TL Salz
- Optional: Kräuter wie Rosmarin oder Kräuter der Provence
Zubereitung:
- Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.
- Quark und Eier cremig rühren, restliche Zutaten untermengen.
- Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform füllen.
- Ca. 75 Minuten backen, gut abkühlen lassen.
Rezept 2: Veganes Eiweißbrot mit Karotten
Dieses Eiweißbrot ohne tierische Produkte ist nicht nur vegan, sondern durch die Karotten auch besonders saftig. Die Kombination aus pflanzlichem Eiweiß, Ballaststoffen und gesunden Fetten macht es zu einer idealen Wahl – auch für Low-Carb-Fans.
Zutaten:
- 200 g Karotten (fein gerieben)
- 200 g Mandelmehl
- 50 g Kleie nach Wahl
- 50 g Leinsamen
- 2 EL Flohsamenschalen
- 300 g Sojaquark oder Soja-Skyr
- 4 EL Sonnenblumenkerne
- 3 TL Backpulver
- 1 TL Salz
- 300 ml lauwarmes Wasser
- Optional: Kräuter
Zubereitung:
- Karotten reiben und mit allen anderen Zutaten vermengen.
- Teig in eine Kastenform füllen, gut andrücken.
- Mindestens 30 Minuten quellen lassen (Tipp: über Nacht geht auch).
- Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Umluft 40 Minuten backen.
- Aus der Form nehmen und weitere 30 Minuten ohne Form fertigbacken.
Tipp: Lagere dein selbst gebackenes Eiweißbrot im Kühlschrank oder friere es scheibenweise ein – so bleibt es länger frisch und jederzeit griffbereit.
Eiweißbrot belegen lecker und leicht
Eiweißbrot ist bereits reich an Fett und Kalorien – deshalb lohnt es sich, beim Belag auf eine ausgewogene Kombination zu achten. Der Trick: proteinreiche, aber fettarme Zutaten wählen, die das Eiweißbrot gesund ergänzen, ohne zur Kalorienfalle zu werden.
Herzhafte Ideen für dein Eiweißbrot:
- Tomaten mit Basilikum & Salz – einfach, frisch und perfekt als leichter Snack
- Hüttenkäse mit Gurkenscheiben & Schnittlauch – fettarm und eiweißreich
- Putenbrust oder magerer Schinken – mit Senf und etwas Rucola für mehr Geschmack
- Avocado oder Lachs – in Maßen, da fettreich (aber voller gesunder Fettsäuren)
Tipp: Probiere auch pflanzliche Aufstriche! Kichererbsen, Linsen, Zucchini oder Auberginen – im Supermarkt findest du mittlerweile viele gesunde Varianten, oft sogar in Bio-Qualität.
Für alle mit süßem Zahn:
- Hüttenkäse oder Magerquark mit frischen Beeren
- Etwas Nussmus (z. B. Mandel oder Erdnuss) – sparsam verwendet
- Zuckerfreie Marmelade oder Fruchtpüree – selbst gemacht oder mit niedrigem Zuckergehalt kaufen
So bleibt dein Frühstück oder Snack ausgewogen – und das Eiweißbrot zum Abnehmen erfüllt seinen Zweck optimal.
Die häufigsten Fragen zu Abnehmen mit Eiweißbrot
Eiweißbrot enthält viel Protein, oft um die 20–25 Gramm pro 100 Gramm Brot. Auch der Anteil von Fett ist vergleichsweise hoch, wohingegen weniger Kohlenhydrate und Ballaststoffe vorhanden sind als beispielsweise in klassischem Vollkornbrot.
Je nachdem, welche Zutaten genau enthalten sind, kann der Energiegehalt von Proteinbrot sogar deutlich höher sein als der von anderen Brotsorten. Durch seine Zusammensetzung und den hohen Eiweißgehalt hält das Gebäck allerdings den Blutzuckerspiegel konstant und macht langanhaltend satt. Damit nimmst du am Ende möglicherweise doch weniger Kalorien zu dir.
Ganz ohne Kohlenhydrate kommt auch Eiweißbrot nicht aus, doch mit 5 bis 15 Gramm pro 100 Gramm Brot ist der Anteil sehr viel niedriger als bei Vollkornbrot mit fast 40 Gramm. Deswegen kann diese Art von Brot auch in einer Low-Carb- oder ketogenen Diät genutzt werden.
Fazit: Eiweißbrot ist sinnvoll zum Abnehmen – in Maßen
Eiweißbrot kann ein praktischer Begleiter beim Abnehmen sein – vor allem im Rahmen einer Low-Carb-Ernährung. Es punktet mit weniger Kohlenhydraten, einem hohen Eiweißgehalt und einer guten Sättigungswirkung und kann auch beim Muskelaufbau hilfreich sein.
Allerdings ist Eiweißbrot nicht automatisch kalorienarm – oft hat es einen hohen Fettanteil. Das treibt die Energiedichte nach oben. Achte daher auf die Zutatenliste, vergleiche die Eiweißbrot-Nährwerte und kombiniere es am besten mit fettarmen Belägen wie Hüttenkäse, frischem Gemüse oder magerem Aufschnitt – so bleibt Eiweißbrot gesund und kalorienbewusst.